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und Prozessstrukturen in der Ländlichen Entwicklung Auswertung ...

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Beteiligungsmodell <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Langenegg (A)<br />

Akteure Beteiligungsmethoden <strong>und</strong> Qualifizierungsmaßnahmen Organisationsstrukturen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

Akteursgruppen<br />

- Zwei politische Verantwortungsträger haben <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit weiteren Gremien visionär<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>novativ den Beteiligungsprozess<br />

angestoßen<br />

- Geme<strong>in</strong>devertretung <strong>und</strong> -vorstand<br />

- Geme<strong>in</strong>deverwaltung<br />

- Beiräte <strong>und</strong> Projektgruppen<br />

- Wirtschaftsakteure <strong>in</strong> Wirtschaftsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

organisiert <strong>und</strong> von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverwaltung<br />

betreut<br />

� Gründung e<strong>in</strong>er Projekt- <strong>und</strong><br />

Strukturentwicklungsgenossenschaft mit<br />

Experten<br />

� Ziel: e<strong>in</strong> Wirtschaftsakteur Mitglied <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>devertretung<br />

E<strong>in</strong>zelakteure<br />

- Bürgermeister trägt Hauptverantwortung des<br />

Beteiligungsmodells<br />

- Starke Persönlichkeiten vor Ort, wie <strong>der</strong> Vize-<br />

Bürgermeister (leitet bis heute engagiert das<br />

Team „Lebenswert leben“, das bereits vor 13<br />

Jahren von ihm aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es<br />

Landesprogramms gegründet wurde<br />

- 2 Bürger haben Dorfwährung <strong>in</strong>s Leben gerufen<br />

- 2 engagierte Bürger<strong>in</strong>nen leiten ehrenamtlich e<strong>in</strong><br />

Bürgerbüro, sog. „Burki-Büro“ (Ehrenamtliche für<br />

Ehrenamtliche)<br />

Externe Impulse<br />

- Architekturstudenten, die <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

Bürgern Ideen für die Zukunft <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

entwickelt haben<br />

� Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

- Zusammenarbeit mit externen Partnern zu<br />

bestimmten Themenbereichen wie Energie,<br />

Sozialkapital <strong>und</strong> Dorfwährung<br />

Erfolgsfaktoren<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Internet als wichtiges umfassendes Informationsmedium; dieses wird<br />

<strong>in</strong>haltlich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von Bürgerjournalisten gefüllt<br />

- Regelmäßige Informationsschrift an alle Haushalte<br />

- Enges bürgerschaftliches Netzwerk als Verbreitungsmedium von<br />

Informationen<br />

Informationsveranstaltungen<br />

- Dorfabende zur Information über die Ist-Situation <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>und</strong><br />

Sensibilisierung für bestehende <strong>und</strong> zukünftige Problematiken<br />

Aufklärung was wurde bereits gemacht, was wird zukünftig gemacht<br />

<strong>und</strong> warum. Diese richten sich an Interessierte<br />

� <strong>in</strong>stitutionalisierte Veranstaltungen um stetig zu <strong>in</strong>formieren <strong>und</strong><br />

aufmerksam zu machen <strong>und</strong> mit Aufruf zur Mitarbeit<br />

Dialogveranstaltungen<br />

- Veranstaltung von Zukunftswerkstätten zusammen mit <strong>in</strong>teressierten<br />

<strong>und</strong> engagierten Bürgern, um über die geme<strong>in</strong>same Zukunft vor Ort zu<br />

diskutieren<br />

- Zu Beg<strong>in</strong>n des Beteiligungsprozesses Bevölkerungsumfrage von Team<br />

„Lebenswert leben“ zur allgeme<strong>in</strong>en Situation vor Ort sowie zu<br />

Bedürfnissen <strong>und</strong> Wünschen <strong>der</strong> Bürger<br />

� Beitrag zu Bewusstse<strong>in</strong>sbildung<br />

- In e<strong>in</strong>em 5-Jahresrhythmus wird e<strong>in</strong>e Bevölkerungsbefragung zu<br />

bestimmten Themen durchgeführt, welche von externen Fachleuten<br />

durchgeführt wird, um Anonymität zu gewährleisten <strong>und</strong><br />

Teilnahmebereitschaft zu erzielen<br />

Qualifizierungsmaßnahmen<br />

- Anstatt von Sitzungsgel<strong>der</strong>n werden Weiterbildungsmaßnahmen <strong>und</strong><br />

Fortbildungen für Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>devertretung veranstaltet<br />

- Fortbildungen für Projektgruppen <strong>und</strong> Vere<strong>in</strong>e werden seitens <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de angeboten zu Themen wie Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Sitzungsgestaltung, Mitglie<strong>der</strong>werbung<br />

� Erwerb von praktischem „Handwerkszeug“, Generierung von<br />

Mehrwert für Engagierte <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>devertretung, da dadurch<br />

Aufgaben übertragen werden können<br />

- Vere<strong>in</strong>e bekommen e<strong>in</strong>e Unternehmensberatung zur Seite gestellt<br />

(Hälfte <strong>der</strong> Kosten wird von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de getragen)<br />

- S<strong>in</strong>nhaftigkeit <strong>der</strong> Beteiligung wurde von allen Akteuren erkannt<br />

- Interesse <strong>und</strong> Motivation engagierter Bürger zu e<strong>in</strong>er bestimmten Frage- <strong>und</strong> Problemstellung wurde ernst genommen<br />

- Wertschätzung <strong>und</strong> Anerkennung <strong>der</strong> Engagierten<br />

- Gr<strong>und</strong>haltung <strong>und</strong> –e<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>devertretung gegenüber Bürgerengagement („mit gutem Beispiel vorangehen“)<br />

- Bereitschaft <strong>der</strong> politischen Ebene Macht abzugeben<br />

- Verknüpfung <strong>der</strong> mit Bürgern besetzten Gremien mit Geme<strong>in</strong>devertretung <strong>und</strong> –verwaltung stellt Bürgerbeteiligung sicher<br />

Gremien<br />

- Geme<strong>in</strong>devertretung <strong>und</strong> Bürgermeister (ke<strong>in</strong>e politischen Fraktionen)<br />

- Geme<strong>in</strong>devorstand (entspricht Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at) besteht aus 4 Personen<br />

- Beiräte zu Themenbereichen wie Infrastruktur, Jugend, Familien, Senioren,<br />

Vere<strong>in</strong>e, Kultur <strong>und</strong> Kommunikation<br />

- Projektgruppen wie Team „Lebenswert leben“, Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong><br />

Energieportal<br />

Zusammenarbeit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Gremien<br />

- engagierte Bürger, Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>devertretung <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>deverwaltung arbeiten geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> den Beiräten<br />

� Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>devertretung s<strong>in</strong>d B<strong>in</strong>deglie<strong>der</strong> zu Geme<strong>in</strong>devorstand<br />

� Ke<strong>in</strong> Beirat arbeitet losgelöst von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>devertretung da immer m<strong>in</strong>d. zwei<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>devertretung aktive im Beirat s<strong>in</strong>d<br />

- Projektgruppen bestehen meistens aus engagierten Bürgern, die sich gezielt <strong>und</strong><br />

vertieft mit bestimmter Thematik beschäftigen; sie werden entwe<strong>der</strong> aufgr<strong>und</strong> des<br />

Geme<strong>in</strong>deentwicklungsplans o<strong>der</strong> auf Initiative <strong>der</strong> Bürger selbst gegründet;<br />

Zeitrahmen zumeist 1 Jahr<br />

� Positive Auswirkungen auf Prozessdynamik, da sich je<strong>der</strong> nach eigener<br />

Präferenz beteiligen kann<br />

- Informeller Austausch zwischen Projektgruppen <strong>und</strong> Beiräten<br />

- Alle Informationen laufen im Geme<strong>in</strong>devorstand zusammen,<br />

� Koord<strong>in</strong>ierungsleistung des Geme<strong>in</strong>devorstands<br />

Anerkennung <strong>und</strong> Motivation<br />

- Eigens entworfene Engagement-Figur „Burki“, welche engagierten Bürgern als<br />

Dank <strong>und</strong> Zeichen <strong>der</strong> Wertschätzung verliehen wird<br />

- Dankeschön-Kultur wird durch den Bürgermeister bei je<strong>der</strong> Gelegenheit gepflegt<br />

- In unregelmäßigen Abständen werden Dankeschön-Abende veranstaltet<br />

Evaluierung<br />

- Evaluierung im Rahmen e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Klausurtagung durch externen<br />

Experten<br />

- Im 5-Jahresrhythmus nach je<strong>der</strong> Legislaturperiode<br />

- Inhalt: Erarbeitung e<strong>in</strong>es Geme<strong>in</strong>deentwicklungsplans für die nächsten 5 Jahre,<br />

kritischer Rückblick auf die vergangenen 5 Jahren nach Erfolgsfaktoren <strong>und</strong><br />

Hemmnissen<br />

� Festsetzung: Welcher Beirat macht was (Erstellung e<strong>in</strong>er eigenen Prioritätenliste<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Beiräte)<br />

- Aufgr<strong>und</strong> von Teilnahme an Wettbewerben, die e<strong>in</strong>e detaillierte Beschreibung <strong>der</strong><br />

Arbeit vor Ort mit ihren Hemmnissen <strong>und</strong> Erfolgsfaktoren erfor<strong>der</strong>n, wie<br />

Europäischer Dorferneuerungspreis 2010<br />

Hemmnisse<br />

Geme<strong>in</strong>de Langenegg (A)<br />

F<strong>in</strong>anzierung<br />

- F<strong>in</strong>anzierung von durch Bürger entwickelten<br />

Projekten durch den Geme<strong>in</strong>devorstand<br />

� Form <strong>der</strong> Anerkennung <strong>und</strong><br />

Wertschätzung des Engagements<br />

- Projekt- <strong>und</strong> Maßnahmenumsetzung teils<br />

mittels F<strong>und</strong>rais<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Sponsor<strong>in</strong>g, teils<br />

durch Eigen<strong>in</strong>itiativer engagierter Bürger<br />

- Dorfwährung „Talente“ zur Stärkung <strong>der</strong><br />

lokalen Wirtschaft <strong>und</strong> als<br />

F<strong>in</strong>anzierungsmittel<br />

- Materielle Beteiligung (1000 Euro pro<br />

Bürger) bei E<strong>in</strong>zelvorhaben, wie<br />

Revitalisierung e<strong>in</strong>es zentralen Gebäudes im<br />

Dorf <strong>und</strong> Umgestaltung zu e<strong>in</strong>em sozialen<br />

Treffpunkt<br />

Organisation<br />

- Für Bürgerarbeit s<strong>in</strong>d Räumlichkeiten im<br />

Geme<strong>in</strong>deamt vorhanden<br />

Räumlicher Umgriff<br />

- Projekt- <strong>und</strong> themenbezogene<br />

Zusammenarbeit mit angrenzenden<br />

Geme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> weiteren Partnern<br />

� mehr Austausch, aber auch höherer<br />

Koord<strong>in</strong>ationsaufwand; nicht ausreichend<br />

Personalressourcen vorhanden<br />

- Frage <strong>der</strong> Nachfolge bei Aufgabe von Ämtern durch freiwillig Engagierte<br />

- Zentralisierung <strong>der</strong> Strukturen auf wenige Prozessverantwortliche<br />

- Bürger scheuen sich Verantwortung zu übernehmen, aufgr<strong>und</strong> mangeln<strong>der</strong> Kompetenzen, hoher Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> aus<br />

Zeitmangel<br />

- Problematische zwischenmenschliche Beziehungen<br />

TU München, Lehrstuhl für Bodenordnung <strong>und</strong> Landentwicklung 79

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