Zukunft der wissenschaftlichen und technischen ... - Bibliotheksportal
Zukunft der wissenschaftlichen und technischen ... - Bibliotheksportal
Zukunft der wissenschaftlichen und technischen ... - Bibliotheksportal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Dazu müssen sie auch ihre eigene Effizienz in Eigenverantwortung<br />
ständig weiter steigern. Die Einführung von Rahmenbedingungen,<br />
die mehr unternehmerische Eigenverantwortung zulassen, <strong>und</strong> von<br />
mo<strong>der</strong>nen Steuerungs- <strong>und</strong> Führungsinstrumenten kann hierbei<br />
wichtige Beiträge leisten.<br />
Dies bedeutet, dass – wo erfor<strong>der</strong>lich – heutige Strukturen <strong>der</strong> übergeordneten<br />
WTI-Versorgung, Aufgabenverteilungen, Abgrenzung zwischen Institutionen<br />
<strong>und</strong> Integration internationaler WTI-Angebote zur Diskussion gestellt<br />
werden sollten. In solche Überlegungen zur Gestaltung solcher übergeordneter<br />
Strukturen sind, auch privatwirtschaftliche WTI-Angebote <strong>und</strong> die<br />
Möglichkeit von „Public-Private- Partnerships“ einzubeziehen.<br />
Bezogen auf die Institutionen <strong>der</strong> überregionalen Versorgungsebene bedeutet<br />
dies, dass – wo erfor<strong>der</strong>lich – ihr Beitrag zur optimalen Versorgung<br />
<strong>der</strong> deutschen WTI-Nutzer/innen, ihre Positionierung im internationalen<br />
Kontext, ihre strategische Ausrichtung <strong>und</strong> ihre operative Effizienz hinterfragt<br />
werden sollten.<br />
Dies sei am Beispiel <strong>der</strong> im STM-Bereich tätigen Fachinformationszentren<br />
erläutert. Sie sind wichtige Bausteine <strong>der</strong> deutschen WTI-Versorgung, indem<br />
sie Metadaten erstellen, individuelle fachliche WTI-Angebote bündeln, WTI-<br />
Zugänge bereitstellen (Beispiel STN), diese auf Zielgruppen zuschneiden<br />
(Beispiel ingenieurwissenschaftliches Angebot des FIZ Technik), weitere<br />
WTI-Vorsorgungsleistungen bereitstellen (Beispiel Dokumentenlieferung)<br />
<strong>und</strong> Kernkompetenzen für innovative Bereiche aufbauen (Beispiel Vernetztes<br />
Studium Chemie). Aber dabei nehmen sie eine Zwitterrolle ein: Zum einen<br />
müssen sie in Bereichen mit kommerziellem Interesse gegenüber internationalem<br />
Wettbewerb konkurrenzfähig sein, zum an<strong>der</strong>en erbringen sie im<br />
Interesse ihrer Gesellschafter wichtige Beiträge zur WTI-Versorgung in Fel<strong>der</strong>n,<br />
wo aufgr<strong>und</strong> mangelnden kommerziellen Potentials die Privatwirtschaft<br />
nicht tätig wird. Der hieraus resultierende Konflikt zwischen <strong>der</strong> Ausrichtung<br />
auf die Akquisition externer Mittel <strong>und</strong> <strong>der</strong> Fokussierung auf dafür geeignete<br />
Produkte <strong>und</strong> Leistungen <strong>und</strong> den Anfor<strong>der</strong>ungen gemeinnütziger Ziele behin<strong>der</strong>t<br />
die strategische Weiterentwicklung dieser Institutionen.<br />
Zur Auflösung dieses Zielkonflikts sind unterschiedliche Szenarien denkbar,<br />
die von einer strikten Ausrichtung auf ein privatwirtschaftliches Geschäftsmodell<br />
(ggf. verb<strong>und</strong>en mit einer Privatisierung marktgängiger Leistungen<br />
<strong>und</strong> Einheiten) über die Beibehaltung des Status Quo bis zur Refokussierung<br />
auf gemeinnützige Leistungen reichen.<br />
� Die vertiefte Untersuchung dieses Fragenkomplexes bis hin zu<br />
Empfehlungen für eines dieser Modelle für jedes FIZ war nicht Gegenstand<br />
dieser Studie. Aber wir empfehlen, auf dieser Basis die Positionierung<br />
solcher Institutionen <strong>und</strong> ihre strategische Ausrichtung –<br />
auch über das STM-Feld hinaus – zu hinterfragen. Wo erfor<strong>der</strong>lich,<br />
78