Christoph Pfister Die Entstehung der Jahrzahl 1291 - Dillum
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und Erscheinungsjahr „Zürich 1554“ an. Der Kleinoktav-Band ist in<br />
acht Bücher unterteilt und zählt 285 mit römischen Zahlen versehene<br />
Rekto-Seiten, mit gesamthaft 571 Seiten Inhalt. Dazu kommt eine<br />
zweiseitige Widmung an einen Stadtschreiber Johann Escher und<br />
am Schluß eine Seite mit Verbesserungen von Druckfehlern.<br />
Der Zusammenhang zwischen großer und kleiner Stumpf-Chronik ist<br />
offenkundig. Trotzdem ist die Behauptung des Titels des kleinen<br />
Handbuchs, dieses sei aus dem großen zusammengezogen, kritisch<br />
aufzunehmen, ebenso die nachzeitige <strong>Entstehung</strong>.<br />
Der kleine Stumpf ist als eigenständiges Werk aufzufassen. Eine Betrachtung<br />
des Inhalts zeigt, daß die dortigen Mitteilungen weit über<br />
diejenigen <strong>der</strong> großen Chronik hinausgehen – abgesehen von <strong>der</strong><br />
chronologischen Ordnung.<br />
<strong>Die</strong> kleine Chronik enthält wie die große Chronik auch Holzschnitte –<br />
anfänglich durchwegs Medaillons von Herrschern, ab dem fünften<br />
Buch auch mit an<strong>der</strong>en Historienbil<strong>der</strong>n und Porträts. – <strong>Die</strong> Verwandtschaft<br />
<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> mit den Illustrationen von Stumpfs großer<br />
Chronik und <strong>der</strong> Cosmographia von Sebastian Münster ist auffallend.<br />
<strong>Die</strong> Porträts von Herzog Leopold von Österreich und von Karl dem<br />
Kühnen sind in allen drei Werken identisch 1 .<br />
Da wie bei allen frühen Geschichtsschreibern die Personen, die Zuschreibungen<br />
und Datierungen ihrer Werke vollkommen verschleiert<br />
sind, führt einzig ein inhaltlicher Vergleich zu mehr Klarheit.<br />
<strong>Die</strong> kleine Schweizer Chronik von Stumpf scheint in Zürich, auf alle<br />
Fälle in <strong>der</strong> Ostschweiz, verfaßt worden zu sein. Das zeigt zuerst die<br />
beson<strong>der</strong>e Berücksichtigung jener Orte und Regionen.<br />
Stumpfs Werk ist aber zweifelsfrei älter als das Zeitregister von<br />
Schweizer – auch wenn sich <strong>der</strong> zeitliche Abstand wahrscheinlich<br />
nur mit Jahren bemißt.<br />
Vor allem wird die Befreiungsgeschichte <strong>der</strong> Waldstätte mit dem Jahr<br />
1314 verbunden 2 , während die Helvetische Chronologie schon das<br />
von Tschudi festgesetzte Datum 1307 verwendet.<br />
1 Stumpf: Kleine Schweizer Chronik, 181 v (Leopold), 225 r (Karl <strong>der</strong> Kühne);<br />
Sebastian Münster: Cosmographia, ND Lindau 1984, I, 332; Stumpf,<br />
Chronik, ed. 1606, XIII, 227 v (Leopold), 740 v (Karl <strong>der</strong> Kühne)<br />
2 Ebenfalls nennt Stumpfs große Schweizer Chronik (I, Zürich, „1548“, 328<br />
ff.) und Sebastian Münster 1314 als Datum <strong>der</strong> eidgenössischen Bundes-