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Christoph Pfister Die Entstehung der Jahrzahl 1291 - Dillum

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40<br />

Ebenfalls finden sich die Regierungsjahre <strong>der</strong> Kaiser Vespasian und<br />

Titus um zwei Jahre nachverschoben: Vespasian 71 – 81, Titus 81 –<br />

83.<br />

Als chronologischer Ankerpunkt <strong>der</strong> Helvetischen Chronologie<br />

scheint das Datum des Martyriums <strong>der</strong> Thebäischen Legion im Wallis<br />

zu dienen. Ausdrücklich wird gesagt, daß dies unter Diokletian<br />

und im Jahre 291 AD geschehen sei (10).<br />

Bekanntlich wurden mittelalterliche Daten häufig aus <strong>der</strong> Antike genommen.<br />

Und fortgeführt wurden sie durch Zeiteinheiten wie 666<br />

o<strong>der</strong> 450, also 30 mal die Römer- o<strong>der</strong> Indiktionszahl 15. - <strong>Die</strong> Gründung<br />

Berns 1191 beispielsweise ist also 2 x 450 Jahre nach dem<br />

Martyrium von Agaunum angesetzt (siehe Seite 126).<br />

Mit <strong>der</strong> Zahl 300 AD ist ein zerstörerischer Einfall <strong>der</strong> Alemannen in<br />

Helvetien verbunden. Constantius Chlorus jedoch besiegt die Eindringlinge<br />

bei Vindonissa und baut die Städte wie<strong>der</strong> auf, Forum Tiberii<br />

(Zurzach) ganz sicher (per certum) (10).<br />

<strong>Die</strong> Westschweiz wird 406 AD von den germanischen Burgun<strong>der</strong>n<br />

und Nüchtlän<strong>der</strong>n (Nuichthones) besetzt (11).<br />

Ein nächstes Mal fallen die Alemannen 440 AD in das benachbarte<br />

Gallien ein (11).<br />

451 fällt <strong>der</strong> Hunnenkönig Attila mit großer Heeresmacht in Helvetien<br />

ein und zerstört alle Städte und Burgen, auch die gut befestigten: Attila<br />

Hunnus infinito pene copiarum numero Helvetiam invadit, omnesque<br />

urbes et oppida, quantumvis munitissima, expugnat, diripit et<br />

diruit (11).<br />

Auch ein helvetisches Ereignis wird in diese Zeit gesetzt: <strong>Die</strong> Zürcher<br />

als Bewohner <strong>der</strong> Ostschweiz hätten das römische Joch abgeschüttelt<br />

und sich den Alemannen angeschlossen: Tigurini Orientalem<br />

Helvetiam inhabitantes, pertaesi jugum Romani Imperii excutiunt<br />

et Alemannis se adjungunt (11).<br />

Nach dem alten historischen Konzept ist Helvetien nach dem gescheiterten<br />

Aufstand unter Vitellius (69 o<strong>der</strong> 71 AD) fortan geteilt. Also<br />

wird nach <strong>der</strong> Schlacht von Tolbiacum 499 AD zuerst die Ostschweiz<br />

dem Frankenreich einverleibt, die Westschweiz bleibt bei<br />

Burgund (12).

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