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Christoph Pfister Die Entstehung der Jahrzahl 1291 - Dillum

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Kurzkommentar zu den Abbildungen<br />

Cover-Bild: Wilhelm Tell mit Sohn<br />

<strong>Die</strong> bisher unbekannte, gefällige Darstellung von Tells Apfelschuß gehört zum ursprünglichen<br />

ikonographischen Bestand des Motivs. Es herrschte eine typisierende<br />

Wie<strong>der</strong>gabe vor. - Erst im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t bekam die Tellgestalt individuelle Züge.<br />

<strong>Die</strong> gleiche Abbildung und weitere Erläuterungen zur Tell-Ikonographie finden sich<br />

in Bern und die alten Eidgenossen.<br />

Abbildung 1: Herzog Leopold von Österreich<br />

<strong>Die</strong> Darstellung von Herzog Leopold – es kann <strong>der</strong> Verlierer von Morgarten o<strong>der</strong><br />

Sempach sein – stellt Rätsel auf: <strong>Die</strong> feinen, beinahe vergeistigten Züge des Herzogs<br />

passen nicht zur chronikalischen Darstellung Leopolds als grausamer Kriegsfürst.<br />

– Immerhin ist die „Löwenmähne“ des Löwen-Fürsten (Leo) bemerkenswert.<br />

Abbildung 2: Medaillons mit den Porträts von Vespasianus und Titus<br />

Man darf annehmen, daß diese Bil<strong>der</strong> nach dem Vorbild römischer Münzen gemacht<br />

wurden. – Vespasianus und Titus bildeten ursprünglich eine einzige Herrschergestalt.<br />

Wenig später wurde diese in zwei Personen aufgeteilt, als Vater und<br />

Sohn. Doch die identischen Gesichtszüge blieben: Vespasianus Titus <strong>der</strong> Titus<br />

Vespasianus. – <strong>Die</strong> vorliegenden Porträt folgen <strong>der</strong> ikonographischen Matrix.<br />

Abbildung 3: Anna von Augsburg in Freiburg<br />

<strong>Die</strong> rätselhafte Geschichte einer Hexe Anna von Augsburg findet sich nur in <strong>der</strong> kleinen<br />

Schweizer Chronik von Stumpf, verbunden mit <strong>der</strong> <strong>Jahrzahl</strong> 1511. – An diesem<br />

Datum wurde nachher die Geschichte von François Arsent in Freiburg aufgehängt.<br />

Doch bei Stumpf existiert diese Person ebenfalls schon, allerdings unter <strong>der</strong> <strong>Jahrzahl</strong><br />

1536 und unter dem Namen Guillaume Argent.<br />

Abbildung 4: Getränkedosen mit <strong>der</strong> <strong>Jahrzahl</strong> <strong>1291</strong><br />

Unter dem nach 2000 kreierten Begriff Gebrauchsgeschichte wird die Verwendung<br />

historischer und pseudohistorischer Stoffe für aktuelle politische, wirtschaftliche und<br />

kulturelle Zwecke verstanden.<br />

Eine schwache Rückbesinnung auf nationale Werte ab 2002 erhöhte wie<strong>der</strong> den<br />

Stellenwert <strong>der</strong> <strong>Jahrzahl</strong> <strong>1291</strong>. Also wurde diese sogar für eine Bier-Marke verwendet.<br />

<strong>Die</strong> Verwendung <strong>der</strong> <strong>Jahrzahl</strong> <strong>1291</strong> für kommerzielle Zwecke wird auch in Bern und<br />

die alten Eidgenossen kommentiert.

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