Christoph Pfister Die Entstehung der Jahrzahl 1291 - Dillum
Christoph Pfister Die Entstehung der Jahrzahl 1291 - Dillum
Christoph Pfister Die Entstehung der Jahrzahl 1291 - Dillum
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
22<br />
Im Jahre 1000 erschienen Kometen und brennende Fackeln am<br />
Himmel (88 v). – <strong>Die</strong>s ist offenbar als Vorbedeutung für das kommende<br />
Jahrtausend und für das Folgejahr zu verstehen.<br />
1001 nämlich ließ Kaiser Otto (III.) den von den Römern erwählten<br />
Gegenkaiser Crescentius hängen. – Doch <strong>der</strong> Herrscher mußte dafür<br />
büssen, denn er starb im selben Jahr an einem Gifttrunk (88 v f.).<br />
Crescentius ist geschichtsanalytisch als Heiland-Figur zu verstehen.<br />
Er stellt eine Parallelität zu Johannes dem Täufer dar.<br />
Das Jahr 1020 muß furchtbar gewesen sein:<br />
Der Mond wurde blutfarben. Eine brennende Fackel, so groß wie ein<br />
Turm, fiel vom Himmel. Das Meer überlief und ertränkte viele Städte<br />
und Dörfer. Eine große Teuerung und Hungersnot kam. Zuletzt starben<br />
mehr Leute an <strong>der</strong> Pestilenz als übrig blieben. Ein heilsamer<br />
Brunnen in Lothringen enthielt für einige Zeit Blut statt Wasser (91 r).<br />
<strong>Die</strong>se Mitteilungen sind klar als Hinweis auf die Geburt von Hildebrand,<br />
dem hochmittelalterlichen Jesus zu deuten.<br />
<strong>Die</strong>ser Hildebrand war nach dem Chronisten ein Benediktinermönch<br />
und Schwarzkünstler und wurde 1073 unter dem Namen Gregor<br />
(VII.) Papst (98 r).<br />
<strong>Die</strong> Charakterisierung Hildebrands als geistlicher Schwarzkünstler ist<br />
interessant, wenn auch schwer zu deuten.<br />
1076 wurde Wiflisburg durch Bischof Burkhard von Lausanne an<br />
Stelle des alten Aventicums wie<strong>der</strong> zu einer Stadt gemacht (99 r).<br />
Der Chronist vermeldet den Tod von Hildebrand – Gregor VII. wie<br />
heute üblich unter dem Jahr 1085 (102 v). - Doch weisen numerologische<br />
Kriterien und Hinweise in an<strong>der</strong>en Chroniken darauf hin, daß<br />
dies 1086 war – deshalb ist 1186 als hun<strong>der</strong>tste Wie<strong>der</strong>kehr des Todesjahres<br />
zu betrachten.<br />
Bei einer Sonnenfinsternis im Jahre 1093 sei eine brennende Fackel<br />
am Himmel von Ost nach West gesehen worden (103 v).<br />
Ebenfalls gab es 1121 ein grausames Feuer am Himmel. Während<br />
sechs Stunden wurden Flammen auf die Erde geworfen (107 r).<br />
1136 sei das Stift St. Maurice im Wallis – das alte Agaunum - abermals<br />
reformiert worden (108 r).<br />
Noch im Hochmittelalter wurden offenbar alte und neue Namen<br />
gleichwertig gebraucht. So soll Kaiser Konrad (II.) in einer Schlacht