Christoph Pfister Die Entstehung der Jahrzahl 1291 - Dillum
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Sogar in den römischen Inschriften – die meistens nach Mommsen<br />
zitiert werden - spüre man den Nie<strong>der</strong>gang. Daguet spricht von einer<br />
délicatesse athénienne, die sich darin manifestiere (I, 33).<br />
Immerhin meldet er Kritik an <strong>der</strong> Inschrift von Sion an, die angeblich<br />
aus dem Jahre 377 AD stammt. <strong>Die</strong>se sei un curieux monument de<br />
la propagation de la foi chrétienne dans les Alpes (I, 37).<br />
Roms Größe und Untergang werden in einer kurzen, aber rhetorisch<br />
eindrucksvollen Art beschrieben (I, 34 ff.).<br />
Für das Datum des Martyriums <strong>der</strong> Thebäischen Legion nennt Daguet<br />
die kontroversen Daten 285 und 302 (I, 37, Anm. 3).<br />
Bereits bei den Burgun<strong>der</strong>n kritisiert <strong>der</strong> Autor den Historiker Frédéric<br />
de Gingins-La Sarraz, <strong>der</strong> behauptete, die Burgun<strong>der</strong> hätten die<br />
Romandie in sieben Grafschaften o<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> aufgeteilt (I, 42).<br />
<strong>Die</strong> verschwommene Geschichte des Frühmittelalters gibt Daguet<br />
Gelegenheit, den Wert <strong>der</strong> historischen Legende zu verteidigen:<br />
La Légende, nous le répétons, n’est pas de l’histoire, mais elle la<br />
complète souvent et rend souvent mieux la physiognomie et la couleur<br />
d’une époque (I, 53).<br />
Als baugeschichtliche Einzelheit sei erwähnt, daß <strong>der</strong> Autor den<br />
Rundturm von Orbe nicht für burgundisch hält. <strong>Die</strong>ser stamme aus<br />
dem 12. Jahrhun<strong>der</strong>t (I, 54).<br />
Ausführlich geht Daguet auf die Entwicklung des Lehenswesens ein<br />
und zitiert dabei Von Arx, Zellweger, Hisely, Gingins-La Sarraz,<br />
Edouard Secrétan und Matile. Für Frankreich nennt er Guérard und<br />
sein Polyptique d’Irminion (I, 57, Anm. 2).<br />
Als Grenze zwischen Romands und Alemannen hält <strong>der</strong> Autor das<br />
Flüßchen Chandon bei Payerne. – Und mit dem Jahr 610 wird ein<br />
Kriegszug <strong>der</strong> Ostschweizer Alemannen gegen die Westschweiz erwähnt.<br />
Es kam zur Schlacht von Wangen und zur Verheerung von<br />
Avenches (I, 65).<br />
Daguet verhehlt nicht, wie schwierig es ist, das Helvetien unter Karl<br />
dem Grossen von den Quellen her zu fassen:<br />
Nos contrées eurent leur part de la gloire et des bienfaits du règne<br />
de Charlemagne. Mais cette part, il est difficile de la préciser en<br />
l’absence de documents authentiques et aussi à cause des nombreuses<br />
légendes qui obscurcissent cette histoire (I, 73).