Christoph Pfister Die Entstehung der Jahrzahl 1291 - Dillum
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Im Übrigen nimmt Hisely wie<strong>der</strong> die ganze Tell-Tradition auf, mit dem<br />
Tellenlied, den Tell-Kapellen und ausländischen Heldenerzählungen<br />
bis hin zum bereits behandelten Saxo Grammaticus.<br />
Vor den Anmerkungen gibt Hisely in einem vierten Teil zwei Verteidigungsschriften<br />
für Tell wie<strong>der</strong>, nämlich die Défense de Guillaume<br />
Tell von Joseph Anton Felix Balthasar von 1760 und von Gottlieb<br />
Emanuel von Haller Wilhelm Tell. Eine Vorlesung, gehalten im hochlöblichen<br />
Äußeren Stande zu Bern den 21. März 1772.<br />
In <strong>der</strong> Verteidigung von Wilhelm Tell brilliert Hisely in dem Werk von<br />
1827 vor allem durch seine historisch-philologische Eloquenz. Seine<br />
Argumentation verliert sich allerdings manchmal in son<strong>der</strong>baren<br />
Schlußfolgerungen. So behauptet Hisely etwa, die Geschichte von<br />
<strong>der</strong> Thebäischen Legion sei wohl eine Legende. Aber dies berechtige<br />
nicht, mit <strong>der</strong> Tell-Sage gleich zu verfahren 1 .<br />
Auch stellt Hisely in seinem Tell-Buch einen ausführlichen Katalog<br />
von Merkmalen auf, um ein Ereignis als wahr o<strong>der</strong> falsch zu erkennen<br />
2 .<br />
Als Fortsetzung von Hiselys Forschungen und Ansichten erschienen<br />
dann in seiner Zeit als Professor in Lausanne zuerst <strong>der</strong> Essai sur<br />
l’origine et le développement des libertés des Waldstetten Uri,<br />
Schwyz, Unterwalden, jusqu’à leur premier acte de souveraineté et à<br />
l’admission de Lucerne dans leur confédération, en 1332, suivi de<br />
l’examen du mémoire M. le Dr. A. Heusler intitulé « <strong>Die</strong> Anfänge <strong>der</strong><br />
Freiheit von Uri » (1839).<br />
Zwei Jahre später folgte Les Waldstetten Uri, Schwyz et Unterwalden,<br />
considérés dans leurs relations avec l’Empire germanique et la<br />
maison de Habsbourg (1841).<br />
Der Essai sur l’origine et le développement des libertés des Waldstetten<br />
von 1839 steht klar in <strong>der</strong> von Kopp eben begründeten historischen<br />
Optik.<br />
In einem ausführlichen, Charles Monnard gewidmeten Vorwort legt<br />
Hisely die Grundgedanken des Essai dar: Er spricht von dem neuen<br />
1 Hisely : Guillaume Tell, 120: Qu’on refuse de croire l’histoire de la fameuse<br />
légion Thébéenne, ce n’est pas une raison de renier celle de Tell.<br />
Vgl. als neues Werk über das Thema <strong>der</strong> Thebäischen Legion: Mauritius und<br />
die Thebäische Legion – Saint Maurice et la Légion Thébaine, hg. Von<br />
Wermelinger, Otto u.a.; Fribourg 2005<br />
2 Hisely : Guillaume Tell, 135 ff.