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Christoph Pfister Die Entstehung der Jahrzahl 1291 - Dillum

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Einen Wi<strong>der</strong>spruch sieht Hisely in dem Diplom von <strong>1291</strong> nicht. Offenbar<br />

ist dieses Dokument fugenlos in die Geschichte <strong>der</strong> Waldstätte<br />

einzufügen.<br />

<strong>Die</strong> Schrift Les Waldstetten Uri, Schwyz, Unterwalden von 1841 bezeichnet<br />

er schon im Untertitel als Supplement seines zwei Jahre<br />

vorher erschienenen Essai.<br />

Das Vorwort dieser Schrift ist zweigeteilt: Historische Neuerscheinungen<br />

vor <strong>der</strong> Drucklegung veranlaßten Hisely, dieses zu ergänzen.<br />

Der Inhalt dieser Folgeschrift über die Gründung <strong>der</strong> Waldstätte zeigt<br />

sich als eine Aneinan<strong>der</strong>reihung von Spezialfragen: Das Amt des<br />

Landgrafen im Aargau, die Beziehungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> zum Heiligen<br />

römischen Reich, das Motiv und <strong>der</strong> Zweck <strong>der</strong> Urkunde von Faenza<br />

1240 und die gesellschaftlichen Verhältnisse in <strong>der</strong> Innerschweiz im<br />

13. und 14. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Nochmals zwei Jahre später beschloß Hisely seine historischen Forschungen<br />

zu den genannten Themen mit den Recherches critiques<br />

sur l’histoire de Guillaume Tell (1843).<br />

Mit den Recherches von 1843 nimmt Hisely noch einmal sein anfängliches<br />

Lieblingsthema auf, das er hier auf fast 250 Seiten mit vielen<br />

eingefügten Dokumenten abhandelt. Kopp ist auch hier <strong>der</strong> Auslöser<br />

<strong>der</strong> Darlegungen. Doch die frühere fast apodiktische Bejahung<br />

<strong>der</strong> Tell-Legende ist einer breiten, nüchternen Darstellung <strong>der</strong> Quellen<br />

und <strong>der</strong> bejahenden wie verneinenden Argumente gewichen. Mit<br />

einer akribischen Ausführlichkeit behandelt Hisely jede Einzelheit <strong>der</strong><br />

Tell-Überlieferung, vom Namen, über den Gessler-Hut, de Apfelschuß,<br />

das Vorhandensein eines zweiten Pfeils im Köcher des<br />

Schützen bis zur Tat in <strong>der</strong> Hohlen Gasse.<br />

Erstaunlich und fast einzigartig in <strong>der</strong> ganzen neueren Historiographie<br />

ist Hiselys Eingehen auf Fragen <strong>der</strong> Chronologie. <strong>Die</strong>sen widmet<br />

er ein ganzes Kapitel 1 .<br />

Der Reihe nach bespricht Hisely verschiedene vorgebrachte Daten<br />

<strong>der</strong> eidgenössischen Bundesgründung und <strong>der</strong> Tell-Geschichte:<br />

1338, 1334, 1314, 1307/08, aber auch 1296 und 1298 kennt er.<br />

Doch Hisely verwirft die gebräuchlichen Gründungsdaten 1314 und<br />

1307/08: Stumpf habe 1314 vorgebracht, weil er die Urkunde von<br />

1 Hisely : Recherches critiques, 552 - 559

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