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[PDF] Bevor hitler kam

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9. Kapitel<br />

DEUTSCHTUMS-ARBEIT<br />

In diesem neunten Kapitel werden geistige Wegbereiter des Nationalsozialismus<br />

vorgestellt, die in den verschiedensten Verbänden auf<br />

dem Gebiete der Volkstumsarbeit tätig wurden: Schönerer mit der<br />

alldeutschen und deutschnationalen Bewegung in Oster-reich; der<br />

Volksbund für das Deutschtum im Ausland, Jugend-, Militär- und<br />

Flottenvereine; das deutsche Studententum, der Allgemeine Deutsche<br />

Sprachverein und endlich die deutsche Vorgeschichts-Forschung.<br />

Die Wurzeln des Nationalsozialismus führen immer wieder in den<br />

Raum der k. u. k. Österreich-ungarischen Doppelmonarchie hinein, in<br />

dem der junge Hitler aufgewachsen ist und in dem er seine erste und<br />

entscheidende politische Prägung erhielt. Zu seinen Lehrmeistern<br />

gehörte hier der Alldeutsche Georg Ritter von Schönerer, dessen er in<br />

seinem Buche „Mein Kampf neben Lueger als einem der ganz wenigen<br />

gedenkt, die er namentlich zitiert. In Wien hingen über seinem Bett einst<br />

in schwarz-rot-goldenen Buchstaben die Verse der Schönerer-Anhänger:<br />

„Ohne Juda, ohne Rom wird erbaut Germaniens Dom! Heil!"<br />

und<br />

„Wir schauen frei und offen, wir schauen unverwandt,<br />

wir schauen froh hinüber ins deutsche Vaterland! Heil 76 )!"<br />

Dieser Schönerer nun war ein katholischer, später protestantischer<br />

österreichischer Rittergutsbesitzer, 1842 in Wien geboren und 1921<br />

verstorben. 1873 trat er als Mitglied des österreichischen Reichsrates in<br />

der Politik auf, setzte sich 1878 energisch für die Sache der Deutschen<br />

innerhalb des Vielvölkerstaates ein und sprach von dem steigenden<br />

Wunsche der Bevölkerung Österreichs, mit dem Deutschen Reiche<br />

vereinigt zu werden. Für seine Agitation dienten ihm seine Zeitschriften<br />

„Unverfälschte deutsche Worte" (1890/1912), „Alldeutsches Tageblatt"<br />

und „Grazer Wochenblatt". Durch antisemitische Agitation <strong>kam</strong> der<br />

Ritter wiederholt ins Gefängnis und wurde 1888 wegen gewaltsamen<br />

Einbruchs in die Redaktion des „Wiener Tageblattes" zu vier Monaten<br />

Kerker und zum Verlust seines Adels verurteilt. Aber 1897—1907 sitzt<br />

er trotzdem wieder im Abgeordnetenhaus. Sein Hauptwerk waren die<br />

„Zwölf Reden" (Wien 1886). Schon vor<br />

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