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[PDF] Bevor hitler kam

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Stellung nur der religiöse Ausdruck der Rassen-Instinkte sein könne.<br />

Das Hauptgewicht dieser völkisch-religiösen Bewegung liegt mit bei<br />

dem Engländer und Wahldeutschen H. St. Cham-berlain (s. S. 297). Seit<br />

Ende der zwanziger Jahre unseres Jahrhunderts richteten die Völkischen<br />

ihre Hauptanstrengungen auf die schon im 19. Jahrhundert zaghaft<br />

einsetzende Neuschöpfung einer „indogermanischen" oder „deutschen<br />

Religion". Ihr Bereich setzt dabei mit dem evangelischen Pfarrer und<br />

Dichter Arthur Bonus ein (1864/1941), einem Westpreußen, der für die<br />

Verdeutschung des Christentums und eine bessere Würdigung der<br />

altnordischen Dichtung eintrat und mehr das Religiöse als Gegensatz<br />

zur Dogmatik und zum Kirchentum herausstellte. Er suchte eine<br />

„Germanisierung des Christentums" zu erreichen, aus Christus einen<br />

„Arier" zu machen — wie Chamberlain —, und die Mitleids- und<br />

Sündhaftigkeitsvorstellungen der Christen gegen eine „heroische<br />

Heilandslehre" (gleich Arthur Dinter, s. u.) auszutauschen. Dann geht es<br />

über Wilhelm Hauers achtungsvolle Scheidung von Christus und über<br />

die ausgesprochen christentumsablehnenden Formen etwa des Hauses<br />

Ludendorff bis hin zu den „Wodansanbetern" — von denen es<br />

allerdings nie so viele gegeben hat, wie man zu behaupten geneigt ist.<br />

Bereits in den Jahrzehnten zwischen 1875 und 1910 entfalteten die<br />

Völkischen eine rege Tätigkeit, deren Hauptgewicht bei Namen liegt,<br />

auf die wir z. T. noch zu sprechen kommen: bei H. St. Chamberlain,<br />

Ernst Crause, Theodor Fritsch, Willibald Hentschel, Friedrich Lange,<br />

Willi Pastor, Wilhelm Schwaner, Wilhelm Teudt und Ludwig Wilser. In<br />

der Zeit zwischen 1918 und 1933 treten hervor: Arthur Bonus,<br />

Ferdinand Clauß, Arthur Dinter, Arthur Drews, Ludwig Fahrenkrog,<br />

Gustav Frenssen, Hans F. K. Günther, Erich Ludendorff und Frau<br />

Mathilde und Hermann Wirth. Nach 1933 schließlich: Professor Ernst<br />

Bergmann, Professor J. W. Hauer, Professor Bernhard Kummer, Graf<br />

Ernst zu Revent-low und Professor Hermann Schwarz.<br />

Bereits vor dem Ersten Weltkriege scharten sich die ersten<br />

Völkischen eines arteigenen Glaubens um ihre Führer Fahrenkrog und<br />

Schwaner. Professor Ludwig Fahrenkrog (1867—1952), Sohn eines<br />

Fabrikanten aus Rendsburg, wurde als Kunstmaler und Lehrer an der<br />

Kunstschule Barmen mit einem Großen Staatspreis ausgezeichnet, aber<br />

auch als Schriftsteller vor allem durch sein Buch „Geschichte meines<br />

Glaubens" (Halle/S. 1906) bekannt, dessen Leitgedanken er dahin<br />

formulierte: ,Wenn wir zu uns kommen, sind wir daheim und so auch<br />

bereit, andere zu empfangen.' Sein Freund war der 1863 in Waldeck<br />

geborene<br />

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