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[PDF] Bevor hitler kam

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Der berühmte Philosoph Max Wundt aus Leipzig, 1879 geboren, wie<br />

sein Vater Professor der Philosophie (1912/45 in Tübingen), der einer<br />

geistigen Erneuerung des deutschen Volkes durch Erforschung des<br />

philosophischen Idealismus dienen wollte.<br />

Und Dr. phil. Max Maurenbrecher aus Königsberg (1874/ 1930),<br />

Sohn eine Geschichtsprofessors, Schriftsteller und Redakteur bei<br />

Naumanns „Hilfe" (s. S. 108), Generalsekretär von dessen<br />

nationalsozialem Verein, dann 1909 Prediger der Freireligiösen<br />

Gemeinde Mannheim, 1920/24 Schriftleiter der „Deutschen Zeitung" in<br />

Berlin und 1925/30 evangelischer Pfarrer in Thüringen. Er wollte das<br />

Alte Testament als Voraussetzung des Neuen Testamentes retten, wurde<br />

damit aber abgelehnt und trat bei den Deutschchristen 1926 wieder aus.<br />

Denn diese erstrebten ja die Entkanonisierung des Alten Testaments, die<br />

Auflösung des rabbinistischen Erlösungsprinzips des Paulus und die<br />

Darlegung des Opfertodes des Jesus Christus in den Spuren der<br />

deutschen Mystik.<br />

Zu den Deutsch-Kirchlern gehörte als geistiger Vater auch der 1928<br />

verstorbene Studienrat Joachim Kurt Niedlich, der ab 1922 zusammen<br />

mit Pastor Bublitz aus Nantikow in der Neumark die Halbmonatsschrift<br />

„Die Deutsche Kirche — Sonntagsblatt für das deutsche Volk"<br />

herausgab. Der Studienrat schrieb auch ein Lehrbuch „Deutscher<br />

Religions-Unterricht" und gab eine Reihe „Deutscher Metten" in Druck.<br />

Aus Kreisen dieser Deutsch-Kirchler und Deutschchristen, zusammen<br />

mit Männern von der völkischen Arndt-Hochschule in Berlin, entstand<br />

dann der „Bund für deutsche Kirche", der eine „Kampf- und<br />

Gesinnungsgemeinschaft" sein sollte, um „die Kirche aus ihrer<br />

jüdischen Umklammerung zu befreien und ein deutschheimatlich<br />

getränktes Christentum zu schaffen". Die Mitglieder des Bundes traten<br />

aus den Landeskirchen nicht aus, sondern arbeiteten in ihnen weiter und<br />

versuchten bei den Kirchenversammlungen Sitze zu erringen.<br />

Inzwischen war auch die Pfarrerschaft lebendig geworden und hatte<br />

innerhalb des Leipziger Pfarrervereins im Mai 1924 einen „Völkischen<br />

Ausschuß" gewählt, aus dem unter Leitung des Pfarrers Vogel im Juni<br />

1925 der „Deutsche Christenbund" hervorging. Dieser und der oben<br />

erwähnte „Bund für deutsche Kirche" schlossen sich im Oktober 1925 in<br />

Weißenfels mit noch anderen völkischen Verbänden für den Februar<br />

1926 zur „Deutschchristlichen Arbeitsgemeinschaft" zusammen. Von<br />

ihrer 5. Jahrestagung, die in Weimar stattfand, präsidiert von dem<br />

völkischen Führer Geheimrat M. R. Gerstenhauer (s. S. 304), wird<br />

berichtet, daß auf dem Vorstandstisch die Figur des „Christus mit<br />

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