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[PDF] Bevor hitler kam

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später in eine dem Zentrum genehmere Linie ein, nachdem der<br />

Großindustrielle und Zentrumsabgeordnete Florian Klöckner dem Bund<br />

erhebliche Subventionen hatte zukommen lassen, die letztlich Hitler<br />

dienten (und es auf diesem Umwege wohl auch sollten). Hierzu erklärte<br />

der Herr von Stephani 117 ): „Ich habe gar keine Veranlassung zu<br />

verschweigen, daß wir mit dem nationalen Flügel der Zentrumspartei<br />

eng zusammenarbeiten. Wir haben dieselben Ziele der Bekämpfung des<br />

Unglaubens und aller jener unmoralischen Kräfte, die unser deutsches<br />

Volk bedrohen 118 )." Der 1933 verschwundene „Stahlhelm" erstand nach<br />

dem Zweiten Weltkriege ebenfalls wieder in der Bundesrepublik, mit<br />

Generalfeldmarschall Kesselring als Ehrenpräsident. Schließlich sei<br />

noch des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, von Sozialdemokraten und<br />

Freien Demokraten gebildet, sowie des Rotfrontkämpfer-Bundes<br />

Erwähnung getan, die innerhalb der Weimarer Republik ebenfalls den<br />

militärischen Geist wachhielten und vielen Mitgliedern den Weg in die<br />

SA und ähnliche Verbände erleichterten.<br />

An der straffen militärischen Ausrichtung des Nationalsozialismus<br />

und seiner Wehr-Organisationen sowie an dem das Dritte Reich zutiefst<br />

durchwehenden soldatischen Geiste hatten die deutschen Freikorps nach<br />

dem Ersten Weltkriege einen hervorragenden Anteil 119 ). Derartige<br />

Formationen zur Unterstützung der regulären Armee tauchten erstmals<br />

unter Friedrich dem Großen auf, dann in den Freiheitskriegen und 1848<br />

innerhalb der deutschen Studentenschaft. Als die Reichsregierung 1918<br />

keine eigenen Schutzverbände auf die Beine be<strong>kam</strong>, um sich gegen die<br />

rote Revolution zu wehren, mußte sie auf die Hilfe der alten Soldaten<br />

zurückgreifen, die sich unter Führung ihrer erprobten und nun durch die<br />

Heeresverminderung stellungslos gewordenen Offiziere auch zur<br />

Verfügung stellten und dabei 20 000 Mann Verluste erlitten. Als eines<br />

der ersten Freikorps entstand Mitte Dezember 1918 das „Freiwillige<br />

Landjägerkorps" des Generals Maercker; es schützte 1919 die Weimarer<br />

Nationalversammlung und schlug den mitteldeutschen<br />

Kommunistenaufstand nieder. Schließlich waren es an die 200 000<br />

Mann, mit Hindenburgs Hilfe und Eberts Unterstützung durch den<br />

hochverdienten Sozialisten Noske aufgestellt, die Deutschland vor dem<br />

Bolschewismus bewahrten — ohne daß ihnen dafür gedankt wurde.<br />

Man hat diese Männer im Gegenteil immer wieder angefeindet und<br />

beschimpft. Die Garde-Kavallerie-Schützendivision des Generals von<br />

Lequis befreite unter Noskes Oberbefehl die Reichshauptstadt Berlin im<br />

Januar 1919 vom roten Terror. Im Februar 1919 säuberte Ge-<br />

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