05.01.2013 Aufrufe

[PDF] Bevor hitler kam

[PDF] Bevor hitler kam

[PDF] Bevor hitler kam

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Verbot des „Völkischen Beobachters", der als „Großdeutsche Zeitung"<br />

weiterhin ungehindert erschienen war, auf — wobei Helds Freund, der<br />

bayerische Justizminister (ab 1922) und Katholik Dr. Dr. h. c. Franz<br />

Gürtner (1881/1941) beste Schützenhilfe leistet; Hitler nennt diesen<br />

Deutschnationalen seinen „stillen Schutzengel" und übernimmt ihn<br />

später als Reichsjustizminister (ab 1932). Die Kapitulation des<br />

Parteiführers vor dem Vertrauensmann der Kirche ist natürlich seinem<br />

scharfäugigen alten Mitkämpfer General a. D. Erich Ludendorff nicht<br />

verborgen geblieben und hat beide Männer von nun an getrennte Wege<br />

gehen lassen. Hierüber berichtet Mathilde Ludendorff im 4. Bande ihrer<br />

1956 erschienenen „Lebenserinnerungen" 167 ). Hitlers an Held gerichtete<br />

Worte: „Mein Versuch, illegal zur Macht zu kommen, ist gescheitert.<br />

Ich muß legal zur Macht kommen, und das kann ich nicht ohne Roms<br />

sehr gründliche Hilfe" hallen noch in Ludendorffs Ohren, als er Hitler<br />

Ende 1924 empfängt, der seinen Mitmarschierer vom 9. November erst<br />

so spat aufsucht. Er fragt ihn: „Sie haben also dem Minister Held das<br />

schon so lange vom Papst ersehnte, für ganz Deutschland gültige<br />

Konkordat versprochen. Es wird dem Papst wohl größere Rechte<br />

sichern, als er sie in rein katholischen Ländern hat; denn Rom läßt sich<br />

die Hilfe für Sie sicher sehr gut bezahlen." Hierbei sei Hitler wieder<br />

zusammengezuckt, wie die Augenzeugin berichtet, und habe auf jedes<br />

Bestreiten verzichtet. So spricht Ludendorff denn sein abschließendes<br />

Urteil aus: "Die Romkirche ist stets der größte Feind völkischer Freiheit<br />

der Deutschen gewesen, von ferner Heidenzeit an bis zur Stunde. Schon<br />

ein Unterlassen des Kampfes gegen sie wäre eine sehr gefährliche<br />

Stärkung dieses Gegners. Aber Ihr Bündnis mit Rom ist Unheil... Hitler,<br />

gehen Sie Ihren Weg, und ich gehe den meinen! Unsere Wege haben<br />

sich nun vollkommen getrennt!" Wie sich damals der Christ und der<br />

Antichrist voneinander trennten, so geschah es später wiederum — aber<br />

in anderer Hinsicht. Adolf Hitler trennte sich von seinem Mitkämpfer<br />

Arthur Dinter und schloß ihn aus der Partei aus, weil dieser jeglichem<br />

Kirchen-Christentum den Kampf angesagt hatte und als Rassenfanatiker<br />

ein „arteigenes" Christentum anstrebte. Der 1876 in Mühlhausen im<br />

Elsaß geborene antisemitische Oberlehrer, bereits 1924<br />

Landtagsabgeordneter der Deutschvölkischen Freiheitspartei in<br />

Thüringen und dort 1925— 27 NS-Gauleiter, gab ab 1928 die<br />

Monatsschrift „Geistchristentum" heraus, verfaßte antijüdische Romane<br />

wie „Die Sünde wider das Blut" (1918) und „Die Sünde wider den<br />

Geist" (1920) sowie das Buch „War Jesus Jude?" (1934) 168 ). Seine von<br />

ihm<br />

269

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!