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[PDF] Bevor hitler kam

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Schulverein für Österreich" gegründet, dessen Vorkämpfer der<br />

katholische Priester Franz Xaver Mitterer war (1824/99), ein Südtiroler,<br />

der sich besonders um die völkische Schutzarbeit in seiner engeren<br />

Heimat verdient gemacht hatte. Hieraus erwuchs 1881 der „Deutsche<br />

Schulverein zur Erhaltung des Deutschtums im Auslande", der die<br />

Hauptgebiete seines Wirkens in Böhmen, Mähren, Österreich-Schlesien,<br />

Kärnten und Siebenbürgen sah. Er unterhielt und unterstützte Schulen,<br />

Schülerheime, Kindergärten, Büchereien und auslandsdeutsche<br />

Studenten. Unter den Parolen „Deutscher Knabe, vergiß nicht, daß Du<br />

ein Deutscher bist!" sowie „Mädchen, gedenke, daß Du eine deutsche<br />

Mutter werden sollst!" führt man lange vor dem ersten Kriege einen<br />

heftigen Schul<strong>kam</strong>pf im Südostraum, trägt die verbotenen schwarz-rotgoldenen<br />

Farben und singt statt „Gott erhalte Franz den Kaiser!" lieber<br />

„Deutschland über alles in der Welt!" Man sammelt für die<br />

Schulvereine, verkauft für sie Kornblumen (die Lieblingsblume der<br />

preußischen Königin Luise und ihres Sohnes Kaiser Wilhelm I.) und<br />

grüßt sich mit „Heil!" — einem Zuruf, den die österreichischen<br />

Studenten 1887 zunächst zum Zutrinken nach altgermanischem Brauche<br />

auf Empfehlung des Germanisten Professor Dr. Th. von Grienberger<br />

einführten. In diesen Kreisen wuchs der junge Adolf Hitler zum<br />

„fanatischen Deutschnationalen" heran 78 ), ebenso wie durch den<br />

vaterländisch-reichsdeutschen Geschichtsunterricht seines Linzer<br />

Professors Dr. Leopold Pötsch, der auch dem Judenvernichter Adolf<br />

Eichmann an derselben Anstalt Geschichtswissen vermittelte... 79 ). Als<br />

Bruderverband des Deutschen Schulvereins entstand dann im Reiche im<br />

selben Jahrzehnt der Volksbund für das Deutschtum im Ausland (VDA),<br />

der eine weltweite Tätigkeit entwickelte und an seiner Spitze im Dritten<br />

Reich Männer wie den Professor Haushofer (s. S. 197) und den<br />

ehemaligen Offizier Dr. Hans Steinadler (1892 in Kärnten geboren) sah.<br />

Letzterer wurde, obwohl Parteigenosse, nach der Gleichschaltung des<br />

VDA 1938 durch einen SS-Angehörigen der Volksdeutschen<br />

Mittelstelle ersetzt, der als SS-Hauptamt die Volkstumsarbeit im<br />

Ausland oblag. Im Jahre 1934 unterhielt der Volksbund (wie er seit<br />

1933 hieß, während er von 1908 bis dahin als Verein rangierte) 9200<br />

Schulen und andere deutsche Kultureinrichtungen in aller Welt. Im<br />

Reiche gehörten ihm in 26 Landesverbänden 3013 Erwachsenengruppen<br />

und 13 931 Schulgruppen sowie 41 akademische Gruppen an. Zu den<br />

Vertretern dieser Volkstums- und Schularbeit zählt man bedeutende<br />

Persönlichkeiten, so etwa den Vorkämpfer für die deutsche Sprache in<br />

Böhmen, den katholischen Priester Wenzel Frind (1843/1932),<br />

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