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[PDF] Bevor hitler kam

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den tieferen Schichten wortloser Symbolik her: „Wir sind uns einig in<br />

den Symbolen, wir sind uns noch nicht einig im Wort." Trotzdem ist<br />

Baeumler kein Romantiker, sondern will den Weg zum Wort gehen,<br />

also den „Weg zur Klassik". Die schwerste Arbeit sei es allerdings, die<br />

Wirklichkeit nun auch richtig zu erkennen — wobei man den<br />

undeutsch-jüdischen Relativismus überwinden müsse. „Ich setze an die<br />

Stelle des neuhumanistischen Bildes vom Menschen das Bild vom<br />

politischen Menschen, wie er wirklich ist." Hierbei führt er die Rasse als<br />

einen politischanthropologischen Grundbegriff ein. Sie bestimmt das<br />

Wesen des Menschen und aus seinem Tiefenzentrum heraus auch sein<br />

Handeln. Rasse ist der Grundbegriff der politischen Pädagogik. Dies<br />

müsse die in Familie und Schule erfolgende Gemeinschaftserziehung<br />

berücksichtigen. Auch dürfe sie nie vergessen, daß die Grundbedingung<br />

aller Bildung die Leibeserziehung sei, „denn der Leib ist ein Politikum".<br />

Das gleiche gelte für den Charakter. Leib und Charakter sind mit Hilfe<br />

des Rassebegriffes zum Typus durchzubilden. Der Unterricht wendet<br />

sich zwar an Kopf und Intellekt, wird aber nicht im leeren Raum der<br />

Vernunft erteilt, sondern setzt die rassische Gemeinschaft als<br />

Lebensprinzip voraus. Die ungeheure Wirkung der Philosophie<br />

Nietzsches ist durch einen seiner Anhänger, den ihm geistig<br />

ebenbürtigen Philosophen Oswald Spengler noch vertieft worden — hin<br />

zu einer „deutschen Philosophie", wie sie ihr Schöpfer nennt. Der in<br />

Blankenburg am Harz 1880 geborene spätere Oberlehrer betätigte sich<br />

als Schriftsteller mit größtem Erfolge und lebte bis zu seinem 1936<br />

erfolgten Tode als Privatgelehrter in München. Sein Hauptwerk „Der<br />

Untergang des Abendlandes" (1918/22), das gegen seinen Willen und<br />

aus rein propagandistischen Gründen diesen Titel erhielt — statt „Die<br />

Erfüllung des Abendlandes" zu heißen — gab einer ganzen<br />

Geistesrichtung den Namen. Ebenso von hoher Bedeutung sind andere<br />

seiner Werke, wie „Preußentum und Sozialismus" (1920), „Neubau des<br />

Deutschen Reiches" (1924), „Der Mensch und die Technik" (1931) oder<br />

„Jahre der Entscheidung" (1933). Aus der Fülle seiner Gedanken kann<br />

hier nur weniges herausgehoben werden. Spengler war ein Verächter der<br />

Masse, des „Ungeziefers", wie so mancher Große im geistigen Reich, er<br />

war ein absoluter Herrenmensch und Protagonist eines zynischen<br />

Macchiavellismus. Für ihn steht „der geborene Staatsmann jenseits von<br />

wahr und falsch". Er teilt mit Nietzsche hier die Verherrlichung des<br />

Tatmenschen, welcher der Politik das Primat über alle anderen<br />

Betätigungen zuspricht. So heißt es etwa in dem Kapitel „Der Staat" im<br />

2. Bande von „Der Untergang des<br />

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