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[PDF] Bevor hitler kam

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Krannhals, von Beruf Chemiker, 1883 in Riga geboren, gestorben 1934.<br />

In seinem zweibändigen Hauptwerk von 1928 „Das organische<br />

Weltbild. Grundlagen einer neu entstehenden deutschen Kultur" stellte<br />

er dem individuellen gesellschaftlichen Zweckverband, der die<br />

Gemeinschaft letztlich zerstöre, das kulturschöpferische Prinzip des<br />

Volkes gegenüber, in dem das wahre Persönlichkeitsbewußtsein<br />

wurzele. In einem weiteren Werk von 1933, „Religion als Sinnerfüllung<br />

des Lebens", schildert Krannhals die Aufgabe, die dem germanischdeutschen<br />

Seelentum bei der Verwirklichung der höchsten Stufen der<br />

Religion zufällt.<br />

Ohne direkten Zusammenhang mit den oben geschilderten Persönlichkeiten<br />

gehören in das Kapitel des politischen Philosophierens<br />

nun noch drei ausländische Denker hinein, die als geistige Vorläufer<br />

nationalsozialistischen Geistes anzusehen sind und z. T. auch eine<br />

entsprechende Beachtung in der damaligen Zeit fanden. Der englische<br />

Historiker, Literat und Landgutsbesitzer Thomas Carlyle, 1795 in<br />

Schottland geboren und 1881 gestorben, wurde von deutscher Seite<br />

durch die seltene Verleihung des preußischen Ordens Pour le MeVite<br />

für Kunst und Wissenschaften gebührend ausgezeichnet. Hatte der<br />

Schotte doch seinen Landsleuten die von ihm geliebte deutsche Literatur<br />

nahegebracht, vor allem auch die seines persönlichen Freundes Johann<br />

Wolfgang von Goethe, weiland Weimarerischen Staatsministers. Neben<br />

der Verehrung Schillers, Fichtes und Hegels war es dann Friedrich der<br />

Große, dessen Geschichte der Brite schrieb 14 ). Carlyle trat stets<br />

entschieden für die Rechte Deutschlands ein, das er gegenüber dem<br />

kriegerischen und eroberungslustigen Frankreich ebenso verteidigte wie<br />

gegenüber seinen für deutsche Probleme oft so verständnislosen<br />

englischen Landsleuten. Er wünschte, daß Deutschland „die Königin des<br />

Kontinents" werden möge und äußerte sich damit ähnlich, wie — bei<br />

der damals in Großbritannien und den USA noch vorhandenen<br />

Deutschfreundlichkeit — der berühmte Oxforder Historiker Edward<br />

Freeman in seinem offenen Brief an die Pall Mall Gazette vom November<br />

1870, daß es die hohe Mission Deutschlands sei, der französischen<br />

Verschwörung gegen den Weltfrieden endlich ein Ende zu machen 15 ) —<br />

ähnlich wie auch die damaligen englischen Historiker Thomas Arnold<br />

und William Stubbs und viele andere. Er blickte auf das „große fromme<br />

Deutschland" in dem festen Glauben, durch das deutsche Volk eine<br />

sittliche Weltidee verkörpert und verteidigt zu sehen. Besonders<br />

erwähnenswert sind seine Londoner Vorträge „Helden,<br />

Heldenverehrung und Heldentum in der Geschichte" 16 ). Hierin tritt er<br />

aufs nachdrücklichste<br />

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