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[PDF] Bevor hitler kam

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lium aus positiv gewertet und nicht bloß mit dem Verstand, sondern<br />

gemüts- und willensmäßig bejaht werden . . ." Da deutet dann der<br />

Dompfarrer von Soldin und NS-Ratsherr (seit 1929) Dr. phil. Friedrich<br />

Wieneke das Liebesgebot des Neuen Testamentes in ein Gebot der<br />

Liebe zum Volksgenossen um 184 ) — während der Theologe Seifen das<br />

reformatorische Christentum bereits mit der „nordischen Religion"<br />

identifiziert. Und schließlich meint Bundespfarrer Friedrich Peter vom<br />

Ost-Bund evangelischer Jungmänner-Vereine: „Das, was in der<br />

nationalsozialistischen Bewegung auf das Dritte Reich hin stark wird,<br />

ist der zähe Einsatz von Mut und Mann zu einer Neuordnung nicht nur<br />

Deutschlands, sondern Europas . . . Diese Frage geht zwischen<br />

Begeisterung und Resignation hindurch wie jedes heroisch-sinnvolle<br />

Wagnis in der Welt. In diesem Sinne ist wohl auch jenes kürzlich (1932)<br />

gesprochene Wort eines Generalsuperintendanten zu verstehen, wenn er<br />

sagte: ,Ich wüßte nicht, was mir größere Freude bereiten sollte als die<br />

Tatsache, daß Deutschland einer solchen Bewegungen überhaupt noch<br />

fähig war.'"<br />

Einen solchen Generalsuperintendenten müssen wir hier noch einmal<br />

anführen: Dr. Otto Dibelius, der 1926—33 in der Kurmark auf einen der<br />

wichtigsten Posten seiner Kirche wirkte (vgl. auch mit Seiten 78, 135<br />

und 150 sowie 177 und 353). In einem vertraulichen Rundschreiben an<br />

seine Pfarrer weist er am 3. 4. 1928 bereits an: „Für die letzten Motive,<br />

aus denen die völkische Bewegung hervorgegangen ist, werden wir alle<br />

nicht nur Verständnis, sondern volle Sympathie haben. Ich habe mich<br />

trotz des bösen Klanges, den das Wort vielfach angenommen hat, immer<br />

als Antisemit gewußt. Man kann nicht verkennen, daß bei allen<br />

zersetzenden Erscheinungen der modernen Zivilisation das Judentum<br />

eine führende Rolle spielt. Ich mache keinen Hehl daraus, daß ich einen<br />

kräftigen Vorstoß der Nationalsozialisten in unseren kirchlichen<br />

Körperschaften, trotz meiner grundsätzlichen Einstellung, nur begrüßen<br />

könnte . . . Wir müssen zu ganz anderen Methoden der Verkündigung<br />

kommen. Ich habe früher immer vom evangelischen Heilsarmee-<br />

Soldaten gesprochen. Ich könnte jetzt auch vom kirchlichen SA-Mann<br />

reden — auf die Gefahr hin, daß man das wiederum als Kennzeichen<br />

dafür erklärt, daß die Kirche zur Partei geworden sei." Zwei Jahre später<br />

tönt es bereits klarer 185 ): „Daß die evangelische Kirche dem Beispiel des<br />

(katholischen) Bischofs von Mainz nicht folgen und zwischen sich und<br />

den Nationalsozialisten keinen Schnitt machen wird: versteht sich von<br />

selbst!" Zur Reichspräsidentenwahl von 1932 läßt sich Dibelius dann<br />

folgender-<br />

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