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[PDF] Bevor hitler kam

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„Stillen im Lande", den weisen, priesterlichen Führern des deutschen<br />

Volkes, die die Geschicke der Nation in ihre Hände genommen hätten,<br />

um es „zu neuen Höhen zu führen". Oberarmane Strünckmann<br />

verwendete den Begriff „Armanen" nur zur Verdeutlichung seiner Lehre<br />

vom Führertum, wobei ihm die geistigen Führer der Urgermanen<br />

vorschwebten: jene Gelehrten, Dichter, Priester und Propheten, die man<br />

oft als „Barden" mit diesem keltischen Ausdruck belegt hat. Er<br />

prophezeite den „kosmischbedingten" baldigen Untergang des<br />

päpstlichen Rom und bekämpfte das paulinische Christentum der<br />

Protestanten. An ihre Stelle sollte, im Sinne eines „Großen Planes" der<br />

Eingeweihten, ein priesterlich geleiteter Weltstaat treten, dessen<br />

Weltregierer eben die Armanen sein würden; zu diesem Thema hat<br />

übrigens der gut christliche Brite Douglas Reed ein Buch<br />

geschrieben 137 ), das antisemitisch ist und Hitler als Kommunisten und<br />

Freund Stalins „entlarvt"! Auch andere „Schüler" Strünckmanns sind<br />

heute noch am Wirken. So erschien 1960 in der Schweiz (im Kanton<br />

Zürich) eine Schrift „Der Schlüssel des Armanen, I. Teil", in der unter<br />

dem Pseudonym „A. O. Schwabenland" die Gedanken des Guido von<br />

List weiterverbreitet wurden — diesmal allerdings unter Zuhilfenahme<br />

jüdischen Gedankengutes aus dem Alten Testament: Walhall wird mit<br />

Jerusalem gleichgesetzt! Wie bei Strünckmann wird die Schaffung eines<br />

„kommenden Reiches der Mitte", einer „europäischen Schweiz"<br />

empfohlen, die als Puffer zwischen Ost und West pazifistisch und<br />

neutralistisch zugleich sei und den „Krist-Kommunismus" des<br />

Oberarmanen verwirklichen soll — und zwar durch Einführung des<br />

„alten indogermanischen Bodenrechts".<br />

Eine weit zwielichtigere Zeiterscheinung, deren Anhänger noch<br />

heute in Deutschland, Österreich und der Schweiz organisiert sind, war<br />

der Neutempler-Orden des Lanz von Liebenfels. Da hierüber ein<br />

ausführliches Werk erschienen ist 138 ), dürfen wir uns im folgenden auf<br />

diese wissenschaftlich gut fundierten Angaben stützen. Außerdem hat<br />

der österreichische Schriftsteller Franz Herndl (s. o.) die Neutempler in<br />

dem sozial-reformatorischen Roman „Die Trutzburg" (1908 bei M.<br />

Altmann in Leipzig) verewigt. Urheber dieser heute noch in ganz<br />

Europa bestehenden Geheimgesellschaft war eine mysteriöse<br />

Persönlichkeit, die erst 1954 starb — angeblich versehen mit den<br />

Sterbesakramenten der katholischen Kirche: Adolf Lanz — durch<br />

Zufall aus dem gleichen österreichischen Raume stammend und von<br />

ihm geprägt und in der Familie gleich jüdischer Abkunft wie Adolf<br />

Hitler. Lehrerssohn Lanz, 1874 geboren, wurde Zisterziensermönch im<br />

Stift<br />

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