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[PDF] Bevor hitler kam

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derum antisemitisch war, aber sich jeglicher rabiater Drohungen<br />

gegenüber den Juden enthielt. Knirsch besuchte Hitler 1924 im<br />

Landsberger Gefängnis und richtete ihn wieder auf, als der sich zu Tode<br />

hungern wollte. Er war Artillerieoffizier im Kriege, dann bis 1928 noch<br />

Parteiführer und zugleich jetzt Abgeordneter im tschechischen<br />

Parlament. Sein Nachfolger wurde von 1928/33 der Parteiideologe<br />

Rudolf Jung, ein 1882 in Böhmen geborener Ingenieur, Eisenbahnrat<br />

und Professor, von den Tschechen 1919 als Deutscher entlassen. Er<br />

hatte bereits 1910 mit einem Wiener Rechtsanwalt und Antisemiten Dr.<br />

Riehl die „Deutsch-Soziale Arbeiter-Partei" gegründet und war von da<br />

aus zur DNSAP gekommen. 1913/14 gehörte er dem mährischen<br />

Landtag, bis 1933 dem Prager Parlament und seit 1936 dem Deutschen<br />

Reichstage als Mitglied an. Nach einer Dozentur an der Hochschule für<br />

Politik wurde der SS-Gruppenführer 1940 schließlich noch Präsident<br />

des Arbeitsamtes Mitteldeutschland. Die Gedanken der DNSAP legte er<br />

nieder in dem Buche „Der nationale Sozialismus, seine Grundlagen, sein<br />

Werdegang und seine Ziele" (2. Aufl. 1922). Er war bestrebt, seinen<br />

nationalen Sozialismus auf Fichte, List und Adolf Wagner (die wir oben<br />

erwähnt haben) zurückzuführen und schlug völkisch-genossenschaftliche<br />

Wirtschaftsformen vor — wobei er nicht mehr als eine<br />

kleinbürgerliche Zuständereform für notwendig befand. Jungs<br />

Antisemitismus war gleichfalls nicht rassisch, sondern mehr wirtschaftlich-sozial<br />

ausgerichtet. Beachtung verdient der Schriftsteller<br />

Adolf Harpf, der unter dem Pseudonym Adolf Hagen schrieb und<br />

Mitarbeiter an den „Ostara"-Heften des Lanz-Liebenfels war, die auch<br />

Hitler las (s. S. 234 ff.). Harpf verfaßte Schriften im Ostmarken-Kampf,<br />

„Zur Lösung der brennendsten Rassenfrage. Eine Schrift zur<br />

Judenfrage" sowie 1905 das Buch „Der völkische Kampf der<br />

Ostmarkdeutschen". Dabei werden manche Gedanken, die man später in<br />

Hitlers „Mein Kampf" wiedertrifft, vorgebracht, wie „Der völkische<br />

Kampf tobt heute von der Ostsee bis zur Adria". Schrittweise dränge die<br />

slawische Offensive die Deutschen zurück. Daher sei der Osten die<br />

einzige Kampflinie des deutschen Volkes. Die Slawenführer haben sich<br />

dazu mit deutscher Bildung gerüstet, und nun kommt uns „das Großpäppeln<br />

der erbittertsten Feinde unseres Volkes teuer. Hier kann nur die<br />

Verdrängung des fremden Volksstammes aus seiner wirtschaftlichen<br />

und sozialen Stellung etwas fruchten". Aber die Slawen werden sich an<br />

der deutschen Rasse brechen, hofft Harpf, denn sie sind von Haus aus<br />

Untergebene, Sklaven, „rassenhaft minderwertig". So müssen die<br />

Germanen schon das erste Kriegs-<br />

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