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[PDF] Bevor hitler kam

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ia Senn, der daraufhin aus dem Zentrum ausgeschlossen und seines<br />

badischen Pfarramtes Sickingen enthoben wurde, aber es nach kurzem<br />

im Dezember wieder ausüben durfte. Seine nationalsozialistische<br />

Haltung war zu eindeutig, als daß sie nicht hätte Folgen zeitigen<br />

müssen. Wir zitieren einige Stellen seines Buches 159 ):<br />

„Und die Bewegung, die sich heute unseren erstaunten Blik-ken<br />

bietet, dürfte wohl nichts anderes sein als ein urgewaltiger Rückschlag<br />

der naturhaft christlichen Seele gegen das, was teuflische Mächte in<br />

unseren Tagen aus der schönen Gotteswelt gemacht haben . . . An der<br />

Hitlerbewegung sind schon ganz nette Blüten und Früchte zu sehen:<br />

Glühende Vaterlandsliebe, hoher Idealismus, Gewöhnung an Zucht und<br />

eiserne Disziplin, Kampf gegen nationale Würdelosigkeit, Kampf gegen<br />

den stinkenden Morast in deutschen Theatern, gegen frivolen Schmutz<br />

im Kino, Kampf für reines Familienleben, gegen die zynischen Gegner<br />

des § 218, Kameradschaft, Treue, Opferbereitschaft bis zum Tode ...<br />

Siehe, da stand ein Mann auf, Adolf Hitler! Er gründete eine Bewegung<br />

und stellte sie auf christlichen Boden. Er gibt die Parole aus: Gegen die<br />

rote und goldene Internationale! Gegen jene Mächte, die der große Leo<br />

XIII. als die Führer des ,Satansreiches' auf Erden und als ,Pest' unserer<br />

Zeit bezeichnet hat. . . Ich grüße in dieser Stunde die junge<br />

Hitlerbewegung!"<br />

Ähnlich begeisterte und den Nationalsozialismus verteidigende<br />

Äußerungen finden sich nach Hitlers Machtübernahme 1933 und die<br />

folgenden Jahre aus den Reihen katholischer Geistlicher in Hülle und<br />

Fülle, bis hin zu den Kardinälen Innitzer von Wien und Faulhaber von<br />

München 160 ) — gehören aber nicht mehr zum Thema dieser<br />

Darstellung.<br />

Nach Angaben des Priesters Dr. Erhard Schlund (München) sollen in<br />

den Jahren 1933—39 in Deutschland über 900 katholische Geistliche<br />

aus der Kirche ausgeschieden und in den Dienst des<br />

Nationalsozialismus getreten sein — wobei sie oft zu „recht gehässigen<br />

Gegnern des Christentums" geworden sind 161 ).<br />

Neben der Geistlichkeit seien die katholischen Laien innerhalb der<br />

NSDAP nicht vergessen, von deren Führern sie einen hohen Prozentsatz<br />

stellten, vor allem in den entscheidenden und ideologisch vor 1933<br />

aufbauenden Ämtern, so daß man nicht zu Unrecht sagen darf, daß der<br />

Nationalsozialismus eine starke katholische Wurzel hat. So waren von<br />

den 26 NS-Reichsleitern, also der höchsten Führungsstufe der Partei, 12<br />

bis zuletzt bekennende Katholiken, d. h. 46% bei 1931 rd. 32%<br />

Katholiken im deutschen Volke. Nennen wir nur Namen wie Hitler, den<br />

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