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[PDF] Bevor hitler kam

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Am 15. 10. 1931 bildete die NSDAP, um für ihre Arbeitsdienstidee<br />

Staatsmittel einsetzen zu können, als Tarnung einen „Verein zur<br />

Umschulung freiwilliger Arbeitskräfte (VzU)", dem der Major a. D. und<br />

spätere Generalarbeitsführer in Mecklenburg, Ludwig Schroeder,<br />

vorstand. Das erste Lager wurde am 2. 1. 1932 in Hammerstein unter<br />

Leitung des Douaumont-Stür-mers aus dem Ersten Weltkriege, des<br />

Hauptmanns a. D. Cordt von Brandis (Orden Pour le Merite) eröffnet.<br />

Im Juni folgte dann die nationalsozialistische Regierung von Anhalt mit<br />

dem Aufbau des staatlichen freiwilligen Arbeitsdienstes ihres Landes.<br />

Kurz darauf hob die Reichsregierung des Kanzlers und ehemaligen<br />

katholischen Zentrumspolitikers Franz von Papen die Brüningsche 1.<br />

Notverordnung auf und erließ am 16. 7. 1932 die 2. Notverordnung über<br />

den freiwilligen Arbeitsdienst, der unter der Aufsicht des<br />

Reichsarbeitsministers einen Reichskommissar für den Freiwilligen<br />

Arbeitsdienst unterstellt wurde. In diesen staatlich geförderten<br />

Arbeitsdienst konnte allerdings nur derjenige eintreten, der arbeitslos<br />

war. Der hohe sittliche Gedanke, der dieser Idee innewohnt, wurde<br />

nirgends herausgestellt. Unter den Trägern der vom Reich geförderten<br />

Lager befanden sich, neben vielen Behörden, der Jungdeutsche Orden<br />

(s. u), der Stahlhelm, der Kyffhäuserbund, die Deutsche Turnerschaft,<br />

der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband, Sportverbände,<br />

konfessionelle Verbände beider christlicher Kirchen und sogar das<br />

Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold — während die SPD den Arbeitsdienst<br />

ablehnte. Im Mai 1932 dienten 37 000 Männer, im November bereits<br />

285 000. Allmählich <strong>kam</strong>en auch Frauen hinzu, deren erstes Lager seit<br />

1926 bestand. So hat auch hier der Nationalsozialismus spater<br />

Gedanken in die Tat umgesetzt, die in der Weimarer Republik gefaßt<br />

waren — dort allerdings immer nur als eine vorübergehende<br />

Notmaßnahme zur Behebung der Arbeitslosigkeit gedacht waren, nicht<br />

aber als sittliche Erziehungseinrichtung der deutschen Jugend.<br />

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