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[PDF] Bevor hitler kam

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Sozialismus vor der Gottesfrage" zustellen, in dem er auf S. 34 Adolf<br />

Hitler in seinem Verantwortungsbewußtsein vor der göttlichen Allmacht<br />

zeigt. Der zuvor genannte mecklenburgische Landesbischof D.<br />

Rendtorff sagte in einer öffentlichen Erklärung aus dem Jahre 1931 181 ):<br />

„Viele Glieder der evangelischen Kirche leben heute mit ihrem ganzen<br />

Fühlen und Denken in der nationalsozialistischen Bewegung ... So ist<br />

die evangelische Kirche verpflichtet um ihres Berufes willen, die<br />

nationalsozialistische Bewegung in ihrem Wollen zu würdigen . . . ihre<br />

Bekundung eines positiven Christentums ernst zu nehmen . . . bejaht<br />

doch die nationalsozialistische Bewegung mit Leidenschaft den sozialen<br />

Gedanken, den Brudergedanken." Wesentlich forscher äußerte sich ein<br />

Pfarrer 182 ), der auf einer Versammlung der NSDAP nach dem General<br />

Litzmann zu Worte <strong>kam</strong>: Hinter jedem ermordeten SA-Mann sehen wir<br />

nicht den Meuchelmörder, sondern das Gesicht des<br />

sozialdemokratischen Polizeipräsidenten. Und es wird der Tag kommen,<br />

wo wir den Herrgott im Himmel bitten: vergib, daß wir das Gebot der<br />

Nächstenliebe überschreiten mußten!" Zur Reichspräsidentenwahl im<br />

Jahre 1932 schrieb Pfarrer Teutsch in einem Wahlartikel, der Kampf<br />

spitze sich zwischen dem Christus und dem Antichristus zu; der<br />

Bolschewismus sei ja bekanntlich der Antichrist, also müsse Hitler die<br />

Christus-Seite verkörpern! Und zwei seiner Kollegen veröffentlichten<br />

die Erklärung 183 ): „Niemand lasse sich einschüchtern und verwirren;<br />

wer seine evangelische Kirche und sein Volk liebt, begrüßt mit Freuden<br />

den Durchbruch des Nationalsozialismus und die Wahl Adolf Hitlers<br />

zum Reichspräsidenten!" Eine ähnliche Schau wie Teutsch legt der<br />

Theologe J. Kuptsch an den Tag, der vor 1933 bereits das Alte<br />

Testament radikal verwarf und in der Schrift „Christentum im<br />

Nationalsozialismus" (im Eher-Verlag der NSDAP, München 1932)<br />

verkündete: „Der Nationalsozialismus ist der einzige wirkliche<br />

Verteidiger des Christentums!" Diese und die folgenden Zitate, der<br />

Schrift „Die Kirche und das Dritte Reich" (Gotha 1932) entnommen,<br />

zeigen eine starke Verharmlosung der neuen Partei, wie sie uns etwa bei<br />

dem Geheimen Konsistorialrat Professor D. Karl Eger von der<br />

Universität Halle entgegentritt: „Das Dritte Reich ist ganz gewiß nicht<br />

das Reich Gottes, will es auch nach der Meinung derer, die es verkündigen,<br />

gar nicht sein. Aber das Bemühen, den Dienst am eigenen<br />

Volkstum, seiner äußeren Behauptung und inneren Gesundung mit<br />

ganzer eigener Hingabe und mit dem Aufgebot aller Kraft des<br />

Zeugnisses vor anderen den Gliedern des Volkes zu einer heiligen<br />

Aufgabe zu machen, kann und will vom Evange-<br />

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