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[PDF] Bevor hitler kam

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Deutschland den von der Weimarer Nationalversammlung am 21. 2.<br />

1919 einstimmig gefaßten Beschluß der Vereinigung mit Deutsch-<br />

Österreich verboten und im Artikel 80 des Versailler Diktats festgelegt:<br />

„Deutschland anerkennt die Unabhängigkeit Österreichs." Eine Revision<br />

dieser Bestimmung sah das Vertragswerk vom 28. 6. 1919 nur mit<br />

Genehmigung des Völkerbundsrates vor. In den Friedensvertrag mit<br />

Österreich zu St. Germain vom 10. 9. 1919 wurde erst fünf Tage vor der<br />

Unterzeichnung eine sinngemäße Bestimmung eingebaut, derzufolge<br />

Artikel 88 bestimmte: „Die Unabhängigkeit Österreichs ist<br />

unabänderlich, es sei denn, daß der Rat des Völkerbundes einer<br />

Abänderung zustimmt." Dem neuen Staate wurde die Führung der<br />

Vorsilbe „deutsch" untersagt, und er mußte sich nunmehr „Österreich"<br />

nennen. Die maßgebenden Parteien Österreichs erkannten die Willkür<br />

der Sieger nicht an und übernahmen in der Folge den<br />

Anschlußgedanken in ihre Programme. So erklärte die Sozialdemokratische<br />

Partei: „Wir betrachten den Anschluß Deutsch-<br />

Österreichs an das Deutsche Reich als notwendigen Abschluß der<br />

nationalen Revolution von 1918." Dem Deutschen Reiche drohten die<br />

Sieger in einer Note vom 22. 9. 1919 mit Gewaltmaßnahmen und<br />

verlangten die Außerkraftsetzung des Anschluß-Artikels 61,2 der<br />

Reichsverfassung. Aber die SPD-Reichsregierung Bauer blieb standhaft<br />

und veröffentlichte die Streichung dieses Artikels im Reichsgesetzblatt<br />

nicht, so daß er weiterhin rechtswirksam blieb und Adolf Hitler ihn am<br />

13. 3. 1938 mit dem Anschluß endgültig erfüllen konnte. Als stärkster<br />

Feind großdeutscher Bestrebungen hatte sich auf der Seite unserer<br />

Gegner wiederum Frankreich erwiesen, dessen Ministerpräsident<br />

Clemen-ceau drohte, andernfalls rechtsrheinisches Gebiet zu besetzen.<br />

Die ersten Leidtragenden des verhinderten Zusammenschlusses aller<br />

Deutschen in Mitteleuropa waren damals die deutschen Bewohner der<br />

deutschen Siedlungsgebiete der alten Donaumonarchie, die nach dem<br />

Gebietsgesetz vom 12. 11. 1918 eigentlich zu Deutschösterreich<br />

gehörten. Ihre in Deutsch-Böhmen (Reichenberg), Deutsch-Schlesien,<br />

Südmähren und Böhmerwald gebildeten Landesregierungen wurden mit<br />

Zustimmung der Alliierten von den Tschechen abgesetzt und vertrieben,<br />

das deutsche Land wurde von einem neuen Vielvölkerstaat gewaltsam<br />

okkupiert. 3,5 Millionen Deutsche wurden im tschechischen Raum ohne<br />

Abstimmung einfach annektiert. Zu den empörendsten Gewalttaten gegen<br />

die hilflosen Opfer gehörte es, daß am 4. 3. 1919 tschechische<br />

Truppen auf die Teilnehmer der Anschlußkundgebungen im Sudetenland<br />

schossen, wobei es 54 Tote, 86 Schwerverletzte und<br />

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