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Wladimir Kaminer Ich bin kein Berliner

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<strong>Ich</strong> bezweifle, dass das stimmt. Tatsächlich haben viele meiner<br />

Bekannten viel Zeit im Internet verbracht. Sie waren dort jedoch<br />

nur als Nutzer und nicht geschäftlich unterwegs. Sie haben sich<br />

nicht bereichert und sind trotzdem Eltern geworden. Man kann<br />

diese erhöhte Geburtenrate genauso gut durch die aggressive<br />

amerikanische Außenpolitik erklären, die sich auf politisch<br />

engagierte Menschen potenzsteigernd auswirkt, oder den<br />

Babyboom als Auswirkung der Osterweiterung erklären. Eins<br />

steht fest: Fast jeder, der hierherzieht – ob alt oder minderjährig,<br />

Homo oder Hetero –, bekommt ein Kind oder wird selbst zu<br />

einem. »Das ist ein Boom, Baby!«, wie mein Sohn dazu sagen<br />

würde.<br />

TIPP<br />

In der letzten Zeit geht der Trend in Sachen Kinderunterhaltung<br />

hier eindeutig in Richtung Indoor-Kinderspielplätze, wo Eltern<br />

ihre Kinder gegen einen geringen Preis für kurze Zeit abgeben<br />

können. Bei den meisten Spielplätzen müssen sie auch ihren<br />

Ausweis als Sicherheit hinterlegen. Diese Spielplätze tragen in<br />

der Regel ausgefallene Pups- und Popelnamen, wobei sich der<br />

Indoor-Spielplatz Pups im Westen befindet und die Popelbühne<br />

im Osten. Diese Namen sind nicht wörtlich zu nehmen, sondern<br />

bloß als Hinweis auf eine antitotalitäre Erziehung zu verstehen.<br />

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