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Wladimir Kaminer Ich bin kein Berliner

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Malewitsch lachte<br />

Der Februar war noch lange nicht zu Ende, es war arschkalt in<br />

Berlin, und die meisten meiner Freunde verließen kaum noch<br />

ihre Wohnung. Einige lernten sogar, bei Kaiser’s per Internet<br />

einzukaufen. <strong>Ich</strong> aber suchte unverdrossen draußen nach<br />

Herausforderungen und fand auch ständig welche. Immerhin<br />

drehte ich zusammen mit meinem Kameramann Norbert eine<br />

ZDF-Dokumentation über interessante Schauplätze in Berlin.<br />

Zwei drehwürdige Objekte standen auf unserem Plan: eine<br />

Dackelranch in Lichtenrade und die Malewitsch-Ausstellung im<br />

Guggenheim Museum der Deutschen Bank. Es hatte minus acht<br />

Grad, vielleicht sogar minus zehn, als wir in Lichtenrade<br />

auftauchten. Die Dackelbesitzer hatten sich in ihrem kleinen<br />

Häuschen versammelt und tranken heiße Getränke. Für die<br />

Außenaufnahmen drückten sie mir ihren Langhaardackel Riko<br />

in die Hand. Meine Exfreundin hatte früher einen solchen Hund,<br />

meine aktuelle Frau steht jedoch auf Katzen. Deswegen habe ich<br />

den Umgang mit diesen Kurzbeinern inzwischen verlernt.<br />

Mit dem frierenden Hund auf dem Arm stellte ich mich vor die<br />

Kamera und sagte den tollen Satz, den ich mir bereits unterwegs<br />

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