Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...
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dem jede Anbetung gebührt.<br />
Bob Passantino hat Satanismus wie folgt definiert:<br />
Moderner Satanismus ist eine Form religiösen Glaubens <strong>und</strong> Ausdrucks, die sich der Anbetung<br />
Satans bedient, wobei Satan als übernatürliche Person, Gottheit, Teufel, eine übernatürliche<br />
Macht, eine natürliche Kraft, oder auch meistens als das Selbst begriffen wird.<br />
Andere glauben, daß man den Satanismus viel enger fassen müsse <strong>und</strong> nur solche Kreise als<br />
satanisch verstehen, die den Satan als wahrnehmbare Realität begreifen <strong>und</strong> anbeten.<br />
Klöckner/Tworuschka schreiben:<br />
„Als Satanisten im engeren Sinne sind Menschen zu verstehen, die sich <strong>aus</strong>drücklich positiv auf<br />
Satan als eine individuelle religiöse Instanz beziehen.“ Die weitergefasste Definition Passantinos<br />
erscheint mir jedoch gerechtfertigt, auch wenn es dabei um einen „Satanismus mit <strong>und</strong> ohne<br />
Teufel" gehen kann.<br />
Sicher darf man dabei den Satanismus nicht einfach mit anderen okkulten Erscheinungen<br />
unserer Tage verwechseln: Heidentum, Götzendienst, Hexenkult oder die New - Age -<br />
Bewegung. Zweifelsohne sind in diesen Bewegungen okkulte Erscheinungen vorhanden, <strong>und</strong><br />
zum Teil sind sie fest im <strong>Okkultismus</strong> verankert, <strong>und</strong> sie stellen eine wahre Gefahr satanischer<br />
Beeinflussung dar. Auch funktionieren sie oft als Vorhöfe für den Satanismus. Zum Satanismus<br />
im engeren Sinne gehören sie dagegen nicht.<br />
Beim Satanismus geht es um unmittelbare Verehrung Satans, auch wenn Jugendliche, die den<br />
Satans - Kult praktizieren sich oft überhaupt nicht sicher sind, ob Satan in Wirklichkeit existiert.<br />
Aber ihr Kult funktioniert <strong>und</strong> deshalb gehen sie dem nach. Nur sehr wenige Satanisten<br />
praktizieren ihren Kult deswegen, weil sie bewußt von der Existenz Gottes <strong>und</strong> des Satans<br />
<strong>aus</strong>gehen <strong>und</strong> sich nun einmal für den Satan entschieden haben. Biblisch gesehen, ist<br />
Satanismus die Anbetung des gefallenen Engels namens Luzifer, der hebräisch satanas (Mr.<br />
1,13; Luk. 22,3), griechisch diabolos (Joh. 6,70; 8,44) genannt wird <strong>und</strong> als Widersacher Gottes<br />
<strong>und</strong> Verführer der Menschen gesehen wird. Er ist der Führer der von Gott abgefallenen Engel<br />
(Luk. 10,18) <strong>und</strong> „der Böse“ (Mt.5,37).<br />
Wer sich mit dem Satan einlässt <strong>und</strong> unter seine Kontrolle gerät, steht gr<strong>und</strong>sätzlich in<br />
Opposition zu Gott (Eph. 2,1-3).<br />
Woher kommt der Satanismus?<br />
Satanismus als organisierte Anbetung des Satans ist eine relativ moderne Erscheinung. Sie baut<br />
vor allem auf den anti-religiösen Gefühlen auf, die mit der Aufklärung ins Leben der europäischen<br />
Gesellschaft einzogen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong> für eine Anti-Religion legten, die sich oft nicht nur atheistisch,<br />
sondern auch antikirchlich gab. Passantino formuliert richtig: „Die Anti-Religion der Aufklärung<br />
legte mit der säkulären Philosophie <strong>und</strong> der Ablehnung des Christentum den Gr<strong>und</strong> für den<br />
modernen Satanismus.“<br />
Inwieweit diese Anti-Religion mit dem Hexenwahn zu Beginn der Neuzeit zu tun hat, ist<br />
umstritten, <strong>und</strong> wird hier nicht behandelt. Dagegen ist der geheime Satanskult in den höchsten<br />
Gesellschaftsschichten in Paris der Zeit des Ludwig XIV. gut belegt. Hier versuchte man sich<br />
besondere Kräfte durch Schwarze Messen <strong>und</strong> blasphemisch - obszöne Riten anzueignen. Die<br />
Schwarze Messe ist bewußt der christlichen „weißen“, Römisch-Katholischen Messe,<br />
nachempf<strong>und</strong>en. Es fällt auf, daß die satanistische Anti-Religion sich vor allem gegen die Riten<br />
der Katholischen Kirche formierte. Haaks haben Recht wenn sie schreiben: „Einen<br />
´protestantischen Satanismus´ dieser Art hat es nicht gegeben.“ <strong>Der</strong> Gr<strong>und</strong> hierfür wird vor allem<br />
in der eher rationalistischen Glaubensweise der Protestanten liegen, deren schlichte <strong>und</strong><br />
„verkopfte“ Gottesdienste wenig Raum für Mystik <strong>und</strong> mystische Erfahrungen geben, während<br />
das in der Katholischen Messe eher der Fall ist.<br />
In den satanischen Messen wurden auch schwere Verbrechen begangen. So gilt als belegt, daß<br />
bei den Riten Blut von ermordeten neugeborenen Kindern verwendet wurde. Ein anschauliches<br />
Beispiel hierfür stellt die Geschichte von Madame de Montespan, Maitresse Ludwigs XIV, <strong>und</strong>