Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...
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hat, sollen wir in Dankbarkeit <strong>und</strong> Anbetung innewerden: Bei den Angriffen der Finsternismächte<br />
in Gethsemane <strong>und</strong> auf Golgatha hat Jesus alle unsere Anfechtungen zutiefst erfahren,<br />
durchlitten <strong>und</strong> überw<strong>und</strong>en. Dazu gehören alle Begierden, Leidenschaften, Zweifel; alle<br />
Selbstsucht, Eitelkeit, Hoffart; alle Schmerzen, Leiden, Ängste; alle Unterdrückung,<br />
Zurücksetzung, Verfolgung; alle Verleumdung, Trübsal, Verzweiflung,¬ aller Stolz, Geiz, Neid;<br />
aller Haß, Unfrieden, Mord; alle Ungerechtigkeit, Brutalität, Lästerung; alles gegen Gottes Willen<br />
Gerichtete. Und jedes hat Jesus so intensiv erfahren <strong>und</strong> erlitten, daß wir es jahrelang erleiden<br />
müßten, um es nachempfinden zu können. Für einen jeden Menschen hat Jesus das auf sich<br />
genommen <strong>und</strong> damit die Welt <strong>und</strong> den Feind überw<strong>und</strong>en. Deshalb vermag er in alledem jedem<br />
zu helfen, der sich von ihm helfen lassen will. Und wer als Glaubender in Anfechtung gerät,<br />
braucht Jesus nur zu bekennen, worum es geht, <strong>und</strong> ihn um seinen Beistand zu bitten. Jesus<br />
kann jedem, der ernsthaft will, die Kraft zur Überwindung der Anfechtung geben. Wer sich<br />
danach <strong>aus</strong>streckt, wird erfahren, daß es gilt, was die Bibel sagt: »Das Wort vom Kreuz ist eine<br />
Gotteskraft uns, die wir selig werden« (1. Kor. 1,18).<br />
Jesu Sterben eine Notwendigkeit<br />
Wir wollen also festhalten: Das Wichtigste am Leben Jesu ist sein Sterben, das Wichtigste an<br />
seinem Sterben ist sein Kampf, das Wichtigste an seinem Kampf ist sein Sieg. In diesem Sinne<br />
ist Jesu Tod die Erfüllung seines Lebens, die Vollendung des Auftrags, zu dem ihn der Vater<br />
gesandt hatte.<br />
Doch auf welchem Hintergr<strong>und</strong> spielte sich das alles ab? Warum war es notwendig, daß er ein<br />
Leben in Niedrigkeit unter Menschen führte <strong>und</strong> dann sein Leiden, Sterben <strong>und</strong> Kämpfen auf sich<br />
nahm? Ursache ist das menschliche Verlorensein <strong>und</strong> der göttliche Wille, jeden Menschen<br />
dar<strong>aus</strong> zu erretten. Im Garten Eden war es der erste Adam, der durch seinen Ungehorsam, durch<br />
sein Nein zu Gott die Trennung des Menschen von Gott herbeiführte. Diese Sonderung zwischen<br />
Mensch <strong>und</strong> Gott ist die Sünde, in der seitdem alle Menschen leben (Röm. 5,12). Dieses Nein<br />
des ersten Adam ist von Menschen her nicht aufgebbar. Nur Gott kann es <strong>aus</strong>löschen. Daher war<br />
ein besonderer Weg zu ersinnen <strong>und</strong> zu bahnen, den Gottes Liebe <strong>und</strong> Gottes Gerechtigkeit in<br />
gleicher Weise gutheißen konnten ein Weg, auf dem die Errettung der Menschen zu<br />
verwirklichen war. Diesen Weg ging Jesus, dieser Weg ist Jesus.<br />
Im Garten Gethsemane hat er als der zweite Adam sein ja zu Gott gesprochen, indem er nach<br />
dem Willen Gottes den Weg zum Kreuz <strong>und</strong> ans Kreuz ging <strong>und</strong> sich sein ja zu Gott auch nicht<br />
unter dem mörderischen Ansturm aller Finsternismächte entreißen ließ. Seitdem gilt, daß eines<br />
Menschen Ja zum Ja Jesu für ihn das Nein des ersten Adam aufhebt <strong>und</strong> in die Gemeinschaft zu<br />
Gott zurückführt. Einen anderen Weg zur Versöhnung mit Gott gibt es nicht (Röm. 5,18; 1. Joh.<br />
2,2). Nur das Ja zum Ja Jesu in Gethsemane <strong>und</strong> am Kreuz, durch seinen siegreichen Kampf<br />
<strong>und</strong> Gehorsam bis zum Tode besiegelt, gibt uns die Rechtfertigung, die vor Gott gilt (Röm. 5, 19).<br />
Kapitel 9: <strong>Der</strong> Mensch <strong>und</strong> sein Gewissen<br />
<strong>Der</strong> Mensch vor dem Sündenfall<br />
Als Gott den Menschen schuf, berief er ihn in seine Gemeinschaft <strong>und</strong> gab ihm sein Personsein.<br />
Das geschah, als Gott seinen Odem dem Menschen in die Nase blies (1. Mo. 2,7). An dieser<br />
Stelle übersetzt Luther: So ward der Mensch eine lebendige Seele. Hier beinhaltet der Ausdruck<br />
»lebendige Seele« weit mehr, als wir heute unter Seele verstehen, vor allem im Bereich der<br />
Psychologie. <strong>Der</strong> Mensch als »Seele«, wie ihn die Bibel versteht, hat Leben <strong>aus</strong> Gott, ungetrübte<br />
Gemeinschaft mit Gott, Zugang zum Unsichtbaren. Alles dies kommt im Bericht vom Paradies<br />
konkret zum Ausdruck. Das Personsein ist Kennzeichen der Ebenbildlichkeit. Wie Gott Person<br />
ist, so erhält der Mensch als Gabe von Gott den freien Willen <strong>und</strong> die Fähigkeit zur eigenen<br />
Entscheidung; damit wird er Person. Während alles in der Schöpfung einem deutlichen »du<br />
mußt« unterworfen ist (die Erde kann nicht anders als um sich selbst <strong>und</strong> um die Sonne kreisen,<br />
die Sonne kann nicht anders als den Prozeß der Kernfusion vollziehen, das Samenkorn kann