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Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...

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Das unanschauliche, paradoxe, schwer zu fassende Sichdurchdringen von <strong>Sicht</strong>barem <strong>und</strong><br />

Unsichtbarem, als eigentliche <strong>Sicht</strong> der Bibel von der Wirklichkeit um uns soll noch an einigen<br />

markanten Beispielen <strong>aus</strong> dem Alten <strong>und</strong> dem Neuen Testament belegt werden.<br />

Ich beginne mit dem Schöpfungsbericht. Im ersten Vers der Bibel am Anfang schuf Gott die<br />

Himmel <strong>und</strong> die Erde ist mit den »Himmeln« gewiß nicht die Welt Gottes, das Unsichtbare,<br />

gemeint. Denn dieses ist nicht geschaffen, sondern ewig (2. Kor. 4,18), wie Gott selbst ewig <strong>und</strong><br />

nicht geschaffen ist. <strong>Der</strong> ewige Bestand, der einst dem <strong>Sicht</strong>baren, der Welt, zugeschrieben<br />

wurde, trifft für das Unsichtbare zu, nicht für die Schöpfung, das <strong>Sicht</strong>bare. Denn dieses ist<br />

zeitlich, d.h. hat Anfang <strong>und</strong> Ende. Dieser Anfang ist es, auf den der erste Vers hinweist. Mit den<br />

»Himmeln« sind wohl die zahllosen Galaxien im Weltall gemeint, deren eine unsere eigene<br />

Milchstraße ist. Nur ihre Gestirne sind es, die wir von der Erde <strong>aus</strong> mit dem bloßen Auge<br />

erkennen <strong>und</strong> als den »gestirnten Himmel über uns« (englisch: sky) ansehen. So darf man die<br />

anderen Galaxien ebenfalls als geschaffene »Himmel«, bezeichnen, die nach Jesu Wort (Mark.<br />

13,31) einmal vergehen werden. Selbstverständlich kommt in der Bibel auch das Wort Himmel<br />

(englisch: heaven) als Ausdruck für das Unsichtbare vor. Das kann man jeweils dem<br />

Zusammenhang entnehmen, z.B. wenn die Bibel vom Himmelreich oder von Himmelfahrt spricht.<br />

Wichtig ist nun, daß wir <strong>aus</strong> dem biblischen Schöpfungsbericht her<strong>aus</strong>hören: In die schon immer<br />

vorhandene Welt Gottes, das Unsichtbare, in dem Gott selbst <strong>und</strong> alle Wesen des Unsichtbaren<br />

zu denken sind, setzt Gott durch sein schöpferisches »Es werde« das <strong>Sicht</strong>bare hinein, ohne<br />

einen Raum dafür <strong>aus</strong>zusparen. Dadurch schafft er das unanschauliche Ineinander von seiner<br />

<strong>und</strong> der Menschen Welt. So kann er verborgen bleiben <strong>und</strong> doch den Menschen nahe sein (Jes.<br />

57, 15).<br />

Das Unsichtbare ist zweifellos umfassender als das <strong>Sicht</strong>bare, denn es heißt: »der Himmel <strong>und</strong><br />

aller Himmel Himmel können dich (Gott) nicht fassen« (1. Kön. 8,27). Man kann sich also dieses<br />

in jenes »eingebettet« denken. Aber jeder Versuch, sich das Unanschauliche irgendwie<br />

vorzustellen, ist vergeblich. Nur gleichnishaft kann davon gesprochen werden. Das ist im<br />

folgenden stets zu beachten.<br />

Zum Schöpfungsbericht gehört auch der Bericht vom Paradies. Durch das Einblasen des Odems<br />

Gottes erhielt der Mensch das ihm von Gott zugedachte geistliche Leben, d.h. die ungetrübte<br />

Gemeinschaft mit Gott davon war bereits in der Einleitung die Rede, <strong>und</strong> in Kapitel 9 komme ich<br />

noch einmal darauf zurück <strong>und</strong> dadurch geöffnete Augen <strong>und</strong> Ohren für das Unsichtbare. Er sah<br />

Gott, hörte ihn, sprach zu ihm, bekam von ihm den Auftrag, den Garten zu bebauen <strong>und</strong> zu<br />

bewahren, d.h. Mitstreiter Gottes gegen den Bösen zu sein. Er lebte mit seinem Weibe frei auf<br />

der Erde <strong>und</strong> in gleicher Weise frei im Unsichtbaren. Sie hatten Zugang zum Baum des Lebens.<br />

An allem ließ Gott sie teilhaben. Auch daß dieses kostbare Geschenk der ungetrübten<br />

Gemeinschaft mit Gott bedroht <strong>und</strong> von ihnen zu bewahren war, wußten sie. Dennoch versagten<br />

sie.<br />

Mit dem Ungehorsam gegen Gottes Gebot ging alles verloren. Die ungetrübte Gemeinschaft, die<br />

geöffneten Augen, Ohren <strong>und</strong> Sinne wurden genommen, der Weg zurück versperrt. So endete ihr<br />

geistliches Leben mit dem geistlichen Tod, wie es Gott für das übertreten des Gebots<br />

angekündigt hatte. <strong>Der</strong> Sünde Sold ist Tod (Röm. 6,23).<br />

Von da an erfaßten ihre Augen <strong>und</strong> Ohren nur das <strong>Sicht</strong>bare, <strong>und</strong> seitdem haben alle Menschen<br />

nur Erkenntnisfähigkeit für das <strong>Sicht</strong>bare. Das Unsichtbare, in dem sie jederzeit <strong>und</strong> überall sind,<br />

bleibt ihrem natürlichen Wesen <strong>und</strong> Wollen verschlossen. Wiederherstellung der guten<br />

Gemeinschaft mit Gott ist möglich, jedoch nur durch Buße, nur über Jesus <strong>und</strong> nur im Glauben,<br />

nicht im Schauen (2. Kor. 5,7), aber mit der Verheißung (Off. 2,7): »Wer überwindet, dem will ich<br />

zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradiese Gottes ist.«<br />

Gott hat auch nicht aufgehört, zu <strong>und</strong> mit den Menschen zu reden (Hebr.1,1) <strong>und</strong> uns Weisungen

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