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Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...

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gar nichts an solchen Möglichkeiten anzubieten. Jugendliche drücken das oft unverhüllt offen<br />

<strong>aus</strong>: „Beim Tischerücken kriege ich Antworten - beim Beten keine.“<br />

Hans-Jürgen Ruppert hat Recht, wenn er den Kirchen „eine gewisse Mitschuld“ gibt an der Flucht<br />

der Jugendlichen in die Welt des Okkulten. Anschaulich berichtet Ricarda S. von der völligen<br />

Hilflosigkeit der Pfarrer als sie sich ihnen mit ihrem Problem stellte. Sie versuchte einen dieser<br />

Pfarrer gar mit einer Pistole dazu zu zwingen Ihr zu helfen. Vergeblich. Wen w<strong>und</strong>ert es, wenn<br />

die junge Frau auch nach ihrem Ausbruch <strong>aus</strong> dem satanistischen Kult, keinen Zugang zur<br />

Kirche findet.<br />

Die Identitätskrise, die die Menschen in die Fangarme des Satanismus treibt, ist auch <strong>und</strong> vor<br />

allem eine Glaubenskrise. Harald Baer, der Referent für Sekten- <strong>und</strong> Weltanschauungsfragen der<br />

Katholischen Sozialethischen Beratungsstelle in Hamm folgert daher mit Recht: „Die<br />

Okkultexplosion ist ein Protestphänomen gegen ein erstarrtes Christentum.“<br />

Abenteuer- <strong>und</strong> Sensationslust<br />

Zu diesen eher „vernünftigen“ Motiven mischen sich eine Reihe von typischen zeitbedingten<br />

Erscheinungen. Wir leben in einer Welt, die unterhalten werden möchte. Sensation, Spannung,<br />

Geheimnis, Grusel am Laufband - das sind doch die Elemente <strong>aus</strong> denen die heutige<br />

Unterhaltungsindustrie ihre Produkte strickt. Was ist schon ein Film ohne Mord, ohne Horror,<br />

ohne Nervenkitzel? „Fließt da auch genug Blut?“ fragte mich neulich ein Jugendlicher dem ich<br />

einen Film empfahl. Wenn nicht, dann lohnt es sich kaum so viel Zeit zu verschwenden. Was<br />

aber wenn aber Krimi- <strong>und</strong> Horrorstreifen nicht mehr „anzutörnen“ vermögen? Wo holt man dann<br />

den gewohnten Nervenkitzel her? Bietet da die geheimnisvolle Welt des Übernatürlichen nicht in<br />

der Tat eine Lösung? Hat nicht gerade der okkulte Nervenkitzel Schauder zu bieten, der unter die<br />

Haut geht? Spannung, Unterhaltung, Mutproben <strong>und</strong> dann immer wieder Erfahrung, die<br />

nirgendwo zu kaufen geht. Eigene Erfahrung. Selbst konsumiert. Auch wenn dabei die Folgen<br />

nicht zu übersehen sind. Was macht es schon <strong>aus</strong> - gerade die Unberechenbarkeit des Okkulten<br />

macht den eigentlichen Reiz <strong>aus</strong>.<br />

Die alte Frage nach Gott<br />

Warum werden also Menschen Satanisten? Was motiviert sie dazu?<br />

Harald Wiesendanger fasst seine gut f<strong>und</strong>ierten Ausführungen dazu wie folgt zusammen: „Wieso<br />

ein Jugendlicher überhaupt für <strong>Okkultismus</strong> ´anfällig´ werden kann, ähnelt insofern der Frage,<br />

wieso einer der Durst hat, Wasser trinkt. Bestimmt hat´s ihm schon jemand vorgemacht, vielleicht<br />

sucht er darin Ersatz für eine andere Flüssigkeit, womöglich fasziniert ihn auch dieses<br />

durchsichtige kühle Nass. Doch in erster Linie trinkt er Wasser, weil er <strong>aus</strong> Erfahrung weiß, daß<br />

es den Durst löscht. Was einen Großteil der Jugendlichen in den <strong>Okkultismus</strong> treibt, ist<br />

Wissensdurst: Gibt es übersinnliche Kräfte <strong>und</strong> Mächte in <strong>und</strong> über mir? Kann ich sie<br />

beeinflussen? Kontrollieren? Nutzen?“<br />

In den Amtskirchen erhalten sie, wie übrigens auch viele Erwachsenen auf diese Fragen nur<br />

selten eine Antwort. Man spricht hier zwar über den Geist Gottes, behauptet sogar <strong>aus</strong> dem Geist<br />

zu sprechen, aber wie <strong>und</strong> was dieser Geist darstellt, darauf hat man nur sehr komplizierte<br />

theologische Formeln, die von den Menschen auf der Strasse nicht verstanden werden. Die<br />

einfachen Vorstellungen der Vertreter satanischer Kulte dagegen sind leicht zu verstehen. Und<br />

wenn sie dann noch funktionieren, dann ist die Verführung perfekt.<br />

IV. Verführer haben viele Gesichter<br />

Wie werden Menschen Satanisten? Was sind die Einfallstore des Satans in das Leben der<br />

Menschen im einst so christlichen Europa? Eine einfache Antwort ist hier sicher fehl am Platz.<br />

Und doch machen die Motive der Einsteiger, wie wir sie oben besprochen haben, deutlich, daß

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