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Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...

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Unmöglichkeit liegt darin begründet, daß Gott nicht wissenschaftlich, d.h. mit den Mitteln<br />

menschlicher Vernunft, erkannt werden kann <strong>und</strong> ebensowenig eine Einwirkung guter oder böser<br />

Mächte, die auf Gottes Geheiß hin oder unter seiner Duldung tätig werden.<br />

Von der Bibel <strong>aus</strong>, die ich durchweg als Offenbarungsquelle verstehe, steht fest, daß wir in der<br />

sichtbaren, gegenständlichen Welt von einer unsichtbaren Welt umgeben sind, die wir zwar mit<br />

den Sinnen nicht wahrnehmen können, von der aber spürbare Einwirkungen auf den Menschen<br />

<strong>aus</strong>gehen. Des Näheren weiß die Bibel von guten <strong>und</strong> bösen Mächten in dieser anderen Welt; sie<br />

spricht von Engeln <strong>und</strong> von Dämonen, von Thronen <strong>und</strong> Herrschaften, von Mächtigen <strong>und</strong><br />

Gewaltigen, die auf Leib, Seele, Geist der Menschen Einfluß nehmen können <strong>und</strong> nehmen.<br />

Ursache <strong>und</strong> Urheber dieser Ein¬wirkungen bleiben verborgen. Menschliche Neugier aber sucht<br />

gern Verborgenes aufzuspüren. Da das seine Gefahren hat <strong>und</strong> sich für das ewige Leben<br />

schädlich <strong>aus</strong>wirken kann, warnt Gottes Wort vor dem Umgang mit verborgenen Mächten. Von<br />

ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, sind es gottwidrige Mächte, die auf menschliches<br />

Bemühen hin sich melden. Von dieser biblischen Warnung <strong>aus</strong> pflegt man die Begriffe »okkult«<br />

<strong>und</strong> »Okkultes« auf diejenigen Einwirkungen <strong>aus</strong> der unsichtbaren Welt zu beschränken, die von<br />

gottwidrigen Mächten <strong>aus</strong>gehen <strong>und</strong> Menschen nach Leib, Seele, Geist in Gefahr oder in<br />

schädliche Abhängigkeit bringen. Ich verstehe das »Okkulte« hier stets in diesem Sinn.<br />

Natürlich wird die Existenz von Mächten einer »anderen Welt« weithin bezweifelt, sogar<br />

abgestritten. Im wissenschaftlichen Bereich ist man viel mehr geneigt, die davon <strong>aus</strong>gelösten<br />

Erscheinungen <strong>und</strong> Auswirkungen rein innerweltlich, insbesondere innermenschlich zu erklären.<br />

Weder die eine noch die andere Auffassung läßt sich durch rationale Argumente stützen. Hier ist<br />

eine Entscheidung erforderlich, wie man glaubensmäßig zu dem lebendigen Gott steht <strong>und</strong> zu<br />

seiner in der Bibel überlieferten Offenbarung. Sie spricht von einem »geschichtlichen Prozeß«,<br />

den Gott begann, lenkt <strong>und</strong> einem Ende zuführt. In diesem Prozeß ist der Böse eine aktive<br />

geschichtsträchtige Figur.<br />

Es ist der Sinn der beiden ersten Abschnitte des vorliegenden Buches, die Aussagen der Bibel<br />

über die »andere Welt«, die sie als das Unsichtbare bezeichnet, zu einer Gesamtschau<br />

zusammenzufassen, damit von daher die Warnungen <strong>und</strong> die Verheißungen der Bibel neu<br />

verstanden <strong>und</strong> Zusammenhänge neu erkannt werden mögen, vor allem jedoch auch das<br />

Erlösungswerk Jesu von dieser <strong>Sicht</strong> her neu in den Blick kommen kann.<br />

Mainz, Februar 1976 Hans Rohrbach<br />

I. Einleitung: Ein Leben der Fülle<br />

Verheißung <strong>und</strong> Erfüllung<br />

»Ich bin gekommen, daß sie das Leben <strong>und</strong> volle Genüge haben sollen.« Dieses Wort Jesu (Joh.<br />

10,10) zeigt, was uns Menschen im Gr<strong>und</strong>e fehlt: ein Leben, das den Namen Leben verdient, <strong>und</strong><br />

eine Versorgung, die keinen Mangel kennt. Uns das zu bringen, ist Jesus gekommen, ist ein<br />

Anlaß unter vielen für sein Kommen auf die Erde.<br />

Hinsichtlich des Lebens hören wir von Jesus weiter (Joh. 14,19): »Ich lebe, <strong>und</strong> ihr sollt auch<br />

leben.« Man kann dieses Wort als ein Wort des Auferstandenen verstehen <strong>und</strong> auf das ewige<br />

Leben beziehen. Da es aber in den Abschiedsreden zu den Jüngern gesagt ist, kann es ebenso<br />

gut auf das irdische Leben bezogen werden. Dann gibt das »ich lebe« in Jesu M<strong>und</strong> einen<br />

Hinweis auf die ihm eigene Art des Lebens, auf die sein Denken, Reden <strong>und</strong> Tun bestimmende

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