Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...
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Jesus. Mose <strong>und</strong> Elia treten als Boten Gottes <strong>aus</strong> dem Unsichtbaren in das <strong>Sicht</strong>bare, ebenfalls<br />
überstrahlt von dem »unerschaffenen Lichte«. Die Begleiter Jesu dürfen das alles schauen! Ganz<br />
verwirrt er wußte nicht, was er redete - schlägt Petrus vor, dazubleiben <strong>und</strong> Hütten zu errichten.<br />
Da aber überschattet sie eine Wolke, <strong>aus</strong> der Gott, der Vater, zu ihnen redet <strong>und</strong> sie an den Sohn<br />
verweist, <strong>und</strong> »sie sahen niemand als Jesus allein«. Einen Blick auf die Herrlichkeit des<br />
Unsichtbaren durften sie tun, aber sie festzuhalten, war ihnen nicht gewährt.<br />
Manchmal als Parallele dazu verstanden, wird in Joh. 12, 28 ff. von einer Weisung Gottes an<br />
Jesus berichtet, sogar vor vielen Zuhörern. Jesus betet: »Vater, verherrliche deinen Namen!« Als<br />
die Stimme vom Himmel es zusagt, heißt es: »Da sprach das Volk, das dabei stand <strong>und</strong> zuhörte:<br />
Es donnerte. Die anderen sprachen: Es redete ein Engel mit ihm.« Hier geht es nicht um<br />
geöffnete Augen, sondern um geöffnete Ohren, <strong>und</strong>, was besonders zu beachten ist, um<br />
unterschiedlich geöffnete Ohren! Das Volk, das dabei stand, hörte nur ein starkes Geräusch <strong>und</strong><br />
legte es als Donner <strong>aus</strong>. Andere, offenbar mit den Jüngern solche, die an Jesus glaubten, hörten<br />
so viel, daß sie meinen, ein Engel habe geredet. Jesus allein hat den Vorgang voll<br />
wahrgenommen, die Stimme des Vaters <strong>und</strong> den Inhalt der Botschaft.<br />
Auch der Bericht über die Steinigung des Stephanus (Apg. 7,54 ff.) liefert ein eindrucksvolles<br />
Beispiel für das Ineinander der beiden Wirklichkeiten. Im Bezeugen sieht er, vom heiligen Geist<br />
erfüllt, »den Himmel offen <strong>und</strong> des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen«. Ganz nahe über<br />
sich erblickt er Jesus, der sich erhoben hat, um ihm, dem ersten Märtyrer der Christenheit,<br />
entgegenzugehen <strong>und</strong> ihn heimzuholen in das ewige Leben. Geöffnete Augen für das<br />
Unsichtbare <strong>und</strong> Erfüllung der Zusage Jesu (Joh. 17,24): »Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch<br />
die bei mir seien, die du mir gegeben hast.« Für Stephanus hat sich damit diese Verheißung Jesu<br />
erfüllt.<br />
<strong>Sicht</strong>barmachungen besonderer Art<br />
Geöffnete Augen für das Unsichtbare oder das Her<strong>aus</strong>treten von Boten Gottes <strong>aus</strong> dem<br />
Unsichtbaren in das <strong>Sicht</strong>bare, was mit natürlichen Augen wahrgenommen werden kann, wie bei<br />
der Ankündigung der Geburt Jesu an Maria oder vor den Hirten, sind zwei gr<strong>und</strong>verschiedene<br />
Gaben Gottes, durch die er Menschen etwas vom Unsichtbaren erfahren läßt. Immer geht es<br />
dabei um Wesen des Lichts, die im Unsichtbaren einen völlig andersartigen (pneumatischen, d.h.<br />
geistlichen) Leib haben als bei ihrem Erscheinen im <strong>Sicht</strong>baren. Von diesem Sichöffnen des<br />
Unsichtbaren, wie es sich beim Erscheinen von Engeln oder anderen Boten Gottes ereignet,<br />
komme ich jetzt zu dem wichtigsten Geschehen dieser Art, zu den Erscheinungen des<br />
Auferstandenen. Seine Andersartigkeit wird besonders deutlich an der Art, wie er nach seiner<br />
Auferstehung den Frauen <strong>und</strong> den Jüngern <strong>und</strong> später vor Damaskus dem Saulus erschien.<br />
Diesem wird Jesus ganz kurz im Glanz seines Herrlichkeitsleibes sichtbar, den er im<br />
Unsichtbaren hat: »Und als er (Saulus) nahe an Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein<br />
Licht vom Himmel« (Apg. 9,3). Als Paulus einige Jahre später davon berichtet, sagt er: »Es<br />
umleuchtete mich plötzlich um den Mittag ein großes Licht vom Himmel« (Apg. 22,6). »Mitten am<br />
Tage sah ich auf dem Wege ein Licht vom Himmel, heller als der Sonne Glanz, das mich <strong>und</strong> die<br />
mit mir reisten umleuchtete« (Apg. 26,1 3). Die Folge dieser gewaltigen Lichtfülle war, daß<br />
Saulus zu Boden stürzte <strong>und</strong> blind wurde; erst nach drei Tagen des Gebets wurde er durch<br />
Ananias davon geheilt (Apg.9,8 19). Gott schauen durfte er nicht. Wer Gott sieht, muß sterben.<br />
Die Begleiter des Saulus sahen niemand (Apg. 9,7); einige sahen ein Licht, andere hörten eine<br />
Stimme, einige fielen nieder, andere standen erstarrt (Apg. 9,7; 22,9; 26,14). So unterschiedlich<br />
war die Offenbarung <strong>aus</strong> dem Unsichtbaren bei diesem Ereignis, ähnlich unterschiedlich wie bei<br />
der Offenbarung, die Joh. 12,27ff. geschildert wird. Nur Saulus empfing die Fülle der Offenbarung<br />
an Erscheinung, Worten <strong>und</strong> Berufung. Die Begleiter konnten das Geschehen nur eingeschränkt<br />
wahrnehmen.