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Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...

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<strong>und</strong> das innere Leuchten, das eine wesenhafte Werterfahrung besitzt. Uns Menschen ist<br />

eingeschrieben ein »ordre du coeur«, eine inbildliche Gestalt, die uns als ein Gefüge von<br />

Sollungen zu einem ganz bestimmten Leben <strong>und</strong> zur Verwirklichung eines ganz bestimmten<br />

Inbildes anhält. Sein Verwirklichkeitsanspruch besteht ganz unabhängig davon, ob uns das<br />

jeweils bequem ist oder nicht, im Augenblick nützlich erscheint oder nicht.«<br />

<strong>Der</strong> hier von Graf von Dürckheim als »inbildliche Gestalt« bezeichnete »ordre du coeur« ist,<br />

biblisch gesehen, nichts anderes als das auf Gott <strong>aus</strong>gerichtete »Herz«, der inwendige Mensch.<br />

Die Teilhabe an einem überraumzeitlichen Sein ist nichts anderes als die Teilhabe am<br />

Unsichtbaren.<br />

Beide Stellungnahmen bestätigen, <strong>und</strong> zwar aufgr<strong>und</strong> langjähriger Erfahrungen an psychisch<br />

labilen, einer Psychotherapie unterzogenen Menschen, daß einerseits die Sünde <strong>und</strong> der Böse<br />

reale Mächte außerhalb des Menschen sind, andererseits das menschliche Gewis¬sen einer<br />

überraumzeitlichen Wirklichkeit angehört. Man kann also nur unter Leugnung von gut gesicherter<br />

empirischer Erkenntnis behaupten, dag die bösen oder guten Regungen im Menschen allein vom<br />

Menschen her als psychologisch bedingte Vorgänge im Innern oder Projektionen nach Augen<br />

verstanden werden müßten. Solche Vorstellungen können, im Sinne von Kapitel 1, vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der Realität, nur als naiv bezeichnet werden.<br />

Wer Menschen bei der Verwirklichung ihres eigentlichen Mensch¬seins helfen will, wird mit<br />

psychologischen, besonders mit tiefenpsychologischen Methoden einiges erreichen. Wem es<br />

dabei aber um mehr geht als um eine »Selbstverwirklichung« des Menschen, d.h. um eine<br />

Vertiefung <strong>und</strong> Verinnerlichung der Persönlichkeit, muß den Menschen unter der Einwirkung <strong>aus</strong><br />

dem Unsichtbaren sehen <strong>und</strong> ihm gezielt seelsorgerlich beistehen. Und die Seelsorge muß<br />

biblisch f<strong>und</strong>iert sein. Im Anschluß an Kapitel 5, das den Menschen soweit es um sein Sein im<br />

Unsichtbaren geht im Reich der Finsternis <strong>und</strong> sofern er ein an Jesus Glaubender ist als ein<br />

Licht in dieser Finsternis gesehen hat, das sich der Finsternis gegenüber behaupten soll, kann<br />

man seine Lage jetzt genauer so kennzeichnen: Es ist der persönliche Gott, der den Menschen<br />

als Person, als freies Gegenüber will <strong>und</strong> zu diesem Ziel über das Gewissen des Menschen<br />

gerecht <strong>und</strong> barmherzig die Entfaltung des inwendigen Menschen anstrebt. Und es ist der Teufel,<br />

der diese Entfaltung verhindern will <strong>und</strong> zu diesem Ziel über das Denken des Menschen mit<br />

Macht <strong>und</strong> List am natürlichen Menschen arbeitet. Weil der Mensch, nach Gottes Willen, sich<br />

dem Handeln Gottes in Freiheit widersetzen kann, hat der Teufel dadurch eine Chance <strong>und</strong> nutzt<br />

sie mit trefflichen Argumenten. Beiderlei Einwirkungen, die von Gott <strong>und</strong> die vom Teufel<br />

<strong>aus</strong>gehen, kommen <strong>aus</strong> dem Unsichtbaren <strong>und</strong> hinterlassen ihre Spuren in Leib, Seele <strong>und</strong> Geist<br />

des Menschen. Diese Spuren können soziologisch <strong>und</strong> psychologisch beeinflußt werden. Ihre<br />

wissenschaftliche Erhellung ist nützlich <strong>und</strong> hilfreich.<br />

Kapitel 10: Entstehen von okkulter Belastung<br />

Die Wirkungsweise Satans<br />

Die knappe Formulierung am Schluß des vorangehenden Kapitels, Gott arbeite über das<br />

(erweckte) Gewissen am inwendigen Menschen, der Teufel über das Denken am natürlichen<br />

Wesen des Menschen, muß recht verstanden werden. Sie beschreibt wohl zutreffend die<br />

Kampfsituation, in der der Glaubende steht. Paulus gibt eine gute Kennzeichnung davon (Röm.<br />

7,18 20):<br />

»Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht. Denn das Gute, das ich (der<br />

inwendige Mensch) will, das tue ich (der natürliche Mensch) nicht; sondern das Böse, das ich<br />

(der inwendige Mensch) nicht will, das tue ich (der natürliche Mensch). Wenn ich aber tue, was<br />

ich (der inwendige Mensch) nicht will, so tue nicht ich (der inwendige Mensch) es, sondern die<br />

Sünde, die in mir wohnt (d.h. mein der Sünde verhaftetes natürliches Wesen).« Um deutlich zu<br />

machen, daß Paulus in diesem Abschnitt von Röm. 7 von den beiden Ich's spricht, die in dem an<br />

Jesus Glaubenden aktiv sind, habe ich das »ich« im Zitat jeweils gekennzeichnet.<br />

Doch man könnte die Frage stellen, ob der Teufel wirklich den Menschen über das Denken<br />

beeinflußt. Wenn Jesus sagt (Mark. 7,20 21): »Was <strong>aus</strong> dem Menschen her<strong>aus</strong>kommt, das<br />

macht ihn unrein; denn von innen, <strong>aus</strong> dem Herzen der Menschen, kommen die bösen

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