28.02.2013 Aufrufe

Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...

Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...

Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

nicht anders als keimen <strong>und</strong> Frucht bringen, das Tier kann nicht anders als seinem Instinkt<br />

folgen), ist der Mensch als einziges Geschöpf des <strong>Sicht</strong>baren auch zu einem »du sollst«,<br />

befähigt. Das ist seine Würde, darin liegt aber auch seine große Verantwortung. Wie die<br />

Geschichte der Menschen zeigt, ist Gott mit der Erschaffung dieses Wesens ein großes Risiko<br />

eingegangen. Aber er, der allmächtige <strong>und</strong> weise Gott, war <strong>und</strong> ist imstande, das Risiko zu<br />

tragen.<br />

Wir Heutigen, als Menschen nach dem Sündenfall, können uns nicht vorstellen, was es einmal<br />

um die »lebendige Seele« war, die <strong>aus</strong> Gottes schöpferischem Wort <strong>und</strong> Geist hervorging. Ich<br />

will versuchen, vom jetzigen Zustand her zu verdeutlichen, was bei der Schöpfung des Menschen<br />

geschah. Dabei gehe ich vom uns geläufigen Menschenbild <strong>aus</strong>, nach dem der homo sapiens<br />

<strong>aus</strong> Leib, Seele <strong>und</strong> Geist besteht. <strong>Der</strong> Leib als äußere Erscheinungsform <strong>und</strong> Sitz der Organe,<br />

der biologischen Vorgänge <strong>und</strong> der Kraft, die Seele als Ausdruck der Innerlichkeit, als Sitz der<br />

Gefühle <strong>und</strong> des Empfindens, der Geist als Ausdruck der Persönlichkeit, als Sitz des Verstandes<br />

<strong>und</strong> der Intelligenz bilden zusammen eine Dreiheit <strong>und</strong> eine Ganzheit, die zusammen <strong>und</strong> jedes<br />

für sich wissenschaftlicher Erforschung zugänglich sind <strong>und</strong> daher dem <strong>Sicht</strong>baren angehören.<br />

Das Wort »Seele« hat in diesem Zusammenhang eine wesentlich andere, gegenüber der im<br />

Schöpfungsbericht <strong>und</strong> an anderen Stellen der Bibel eingeschränktere Bedeutung.<br />

In einen solchen, nach Leib, Seele <strong>und</strong> Geist fertigen homo sapiens blies Gott seinen Odem,<br />

seinen Geist, <strong>und</strong> machte ihn dadurch zum »Menschen« im Vollsinn des Wortes, wie ihn die<br />

Bibel als »Menschen nach dem Herzen Gottes« versteht. Ich wage daher die Gleichsetzung:<br />

Mensch = homo sapiens + pneuma, um damit deutlich zu machen, daß der Streit zwischen<br />

Naturwissenschaft <strong>und</strong> Theologie hier im Gr<strong>und</strong>e nur dadurch bedingt ist, daß beide die<br />

Bezeichnung unterschiedlich verwenden. Die Naturwissenschaft spricht von der <strong>Entwicklung</strong> zum<br />

homo sapiens, die Bibel dagegen von der Erschaffung der »lebendigen Seele« des Menschen<br />

vor dem Sündenfall, der durch den Geist Gottes dar<strong>aus</strong> hervorging.<br />

Gottes Geist im Menschen<br />

Die Frage ist nun berechtigt, wo im homo sapiens Gott seinen Geist wohnen ließ. Denn weder<br />

der Leib noch die Seele noch der Geist des homo sapiens (des natürlichen Menschen) ist fähig,<br />

Gottes Geist aufzunehmen. Wir wissen es zum einen <strong>aus</strong> der eigenen Erfahrung, <strong>aus</strong> der Zeit<br />

des unerlösten Zustandes, schwer es der Geist Gottes hatte, uns unserer Verlorenheit <strong>und</strong><br />

Erlösungsbedürftigkeit zu überführen. Zum anderen sagt es die Bibel, etwa mit den Worten: »Ich<br />

weiß daß in mir, das ist in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes« (Röm. 7, 18).<br />

»<strong>Der</strong> natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geiste Gottes; es ist ihm eine Torheit, <strong>und</strong> er<br />

kann es nicht erkennen, denn es muß geistlich verstanden werden» (1. Kor. 2, 14).<br />

Für die Dreiheit »Leib, Seele, Geist« des gefallenen Menschen hat die Bibel die Bezeichnung<br />

»Fleisch« oder »natürliches Wesen«. Wenn auch der Mensch nach dem Sündenfall, biblisch<br />

gesehen, nicht wieder mit dem homo sapiens identisch wurde, so doch in der Hinsicht, daß in<br />

beiden nicht der Geist Gottes wohnt. Sie unterscheiden sich gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>und</strong> wesentlich durch<br />

das Gewissen, von dem gleich die Rede sein soll.<br />

Nach meiner Erkenntnis hat Gott bei der Erschaffung des Menschen dem zu Leib, Seele, Geist<br />

<strong>und</strong> natürlichem Leben voll entwickelten Wesen (dem homo sapiens) ein nicht materielles<br />

»Organ« als inneres Zentrum gegeben, das zur Aufnahme des Odems, des Geistes Gottes (des<br />

pneuma) bestimmt <strong>und</strong> fähig war. In dieser Gabe, Geist <strong>und</strong> Empfangsorgan umfassend, sehe<br />

ich den eigentlichen Schöpfungsakt, der den Menschen über alle andere Kreatur im <strong>Sicht</strong>baren<br />

her<strong>aus</strong>hob. »Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre <strong>und</strong> Herrlichkeit hast du ihn<br />

gekrönt« (Ps. 8,6).<br />

Dieses allein dem Menschen eigene innere, geistliche Zentrum wird in der Bibel auch »Herz«<br />

genannt, muß aber von dem natürlichen Herzmuskel in der Brust des Menschen wohl<br />

unterschieden werden. Das »Herz« gehört nicht dem <strong>Sicht</strong>baren an, sondern dem Unsichtbaren.<br />

Mit diesem Organ hatte der Mensch nicht nur Anteil am Unsichtbaren, sondern konnte in dieser<br />

Wirklichkeit leben <strong>und</strong> sie so wahrnehmen, wie es ihm bei der sichtbaren Wirklichkeit stets<br />

möglich war <strong>und</strong> ist. Dieses geistliche »Organ« machte ihn zur »lebendigen Seele«. Es bildete<br />

die Ganzheit des Menschen im Unsichtbaren, wie Leib, Seele, Geist seine Ganzheit im

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!