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Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...

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2).<br />

Nach diesem Gr<strong>und</strong>zeugnis der Bibel wissen wir: Gott ist. Aber nach eben diesem Gr<strong>und</strong>zeugnis<br />

ist Gott nicht wie wir Menschen oder die Dinge sind. Es ist nicht ohne Bedeutung, daß Gottes<br />

Offenbarung im Orient geschah <strong>und</strong> daß er sich ein Volk des Nahen Ostens <strong>aus</strong>gesucht hat, das<br />

alte Volk Israel, dem er die Offenbarung in seinem Wort schenkte. Dieses Volk hat sicher auch<br />

unter dem Einfluß der ihm gegebenen Offenbarung ein Denken entwickelt, das vom<br />

abendländischen Denken, etwa dem griechischen, gr<strong>und</strong>verschieden ist.<br />

Im Orient geht es um ein vor philosophisches Denken, das die Frage nach dem Sein nicht<br />

durchreflektiert hat. Es sieht auch keine Veranlassung, das zu tun. Denn die Beziehung ist<br />

wichtig, nicht das Sein. Frau <strong>und</strong> Kinder hat man, darauf kommt es an, nicht daß sie sind. Wird<br />

ein Kind <strong>aus</strong> der Familie <strong>aus</strong>gestoßen, etwa weil es einen anderen Glauben angenommen hat, so<br />

ist dieses Kind nicht mehr, weil die Beziehung zur Familie aufgehört hat. Auch das Selbstzeugnis<br />

Gottes im Alten Testament: »Ich bin der Ich bin« (2¬. Mose 3,14) ist keine metaphysische<br />

Seins<strong>aus</strong>sage, sondern setzt eine Beziehung, zeigt die Hinwendung Gottes zu seinem Volk:<br />

Mose soll vom Pharao fordern, daß der das Volk frei lasse, <strong>und</strong> dabei sagen: »<strong>Der</strong> ich bin schickt<br />

mich.«<br />

Wir pflegen zu fragen, ob Gott ist, wo er ist, wie er ist u.a. Darauf aber antwortet Gott nicht. Er will<br />

nicht unsere Logik befriedigen, sondern schafft durch Offenbarung sein Verhältnis zu uns<br />

Menschen <strong>und</strong> setzt damit auch unsere Beziehung zu ihm. Darum geht es der Bibel. Sie<br />

philosophiert nicht über das Sein Gottes. Sie spricht von seinen großen Taten <strong>und</strong> zeigt, was die<br />

Hinwendung Gottes zum Menschen für diesen bedeutet. Will man einen »Gottesbeweis«<br />

versuchen, so müßte er lauten: Gott ist, weil es Menschen gibt, die von ihm wissen <strong>und</strong> ihm<br />

vertrauen aufgr<strong>und</strong> einer Beziehung zu ihm, die durch sein Wort gewirkt wurde. Demgegenüber<br />

gilt: Ein Ding ist, weil jemand die Idee hatte, das Ding zu machen. Im griechischen,<br />

philosophischen Denken muß die Idee des Dinges da sein, im orientalischen der Mann, der das<br />

Ding gebrauchen will. Alle Abstraktionen sind der Bibel fremd. Gott ist keine Idee. Gott ist kein<br />

Prinzip. Die Argumente für die heute mancherorts modern gewordene Gott ist-tot Theologie<br />

beruhen auf einem philosophischen Seinsdenken, das an der Bibel völlig vorbeigeht.<br />

Personalität im Geist<br />

Was über das Sein Gottes <strong>aus</strong>geführt wurde, gilt für alle drei Personen der Gottheit, für den<br />

Vater, für den Sohn, für den Heiligen Geist. Während wir aber Gott Vater <strong>und</strong> Gott Sohn ohne<br />

Mühe personhaft denken können, fällt es bei Gott, dem Heiligen Geist, im allgemeinen schwer.<br />

Inwiefern ist auch er Person?<br />

Um zu einer Antwort zu kommen, bedenke man, ob die Schwierig¬keit nicht da herrührt, daß wir<br />

uns Gott Vater <strong>und</strong> Gott Sohn in fal¬scher Weise als Person vorstellen; daß wir Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Begriffe unserer Welt auf die Welt Gottes übertragen, ohne zu überlegen, ob das sinnvoll ist. Gott<br />

ist nicht, wie wir Menschen sind.<br />

Das ist sogar gegenüber einem Gesicht zu beachten, das dem Propheten Daniel geschenkt<br />

wurde. Er berichtet (Daniel 7,9.13): »Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, <strong>und</strong> einer, der uralt<br />

war, setzte sich. Sein Kleid war weiß wie Schnee <strong>und</strong> das Haar auf seinem Haupte rein wie<br />

Wolle; Feuerflammen waren sein Thron, <strong>und</strong> dessen Räder loderndes Feuer ... Ich sah in diesem<br />

Gesichte in der Nacht <strong>und</strong> siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen<br />

Sohn <strong>und</strong> gelangte zu dem, der uralt war, <strong>und</strong> wurde vor ihn gebracht. <strong>Der</strong> gab ihm Macht, Ehre<br />

<strong>und</strong> Reich.«<br />

Hier sieht Daniel prophetisch die Erhöhung Jesu, nach dessen Entrückung ins Unsichtbare, zur<br />

Rechten des Vaters vor<strong>aus</strong>. Und Gott offenbart sich in diesem <strong>und</strong> anderen Gesichten <strong>und</strong><br />

Worten so, daß wir ihn, den Unermeßlichen, in unserer Begrenztheit erfassen können. Wie er

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