Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...
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Eine andere Möglichkeit ist die der Besessenheit, die im allgemeinen ohne Wissen <strong>und</strong> Willen<br />
des Betroffenen besteht. Ein oder mehr böse Geister fahren ein, d.h, nehmen vom Unsichtbaren<br />
her Besitz vom Geist des Menschen <strong>und</strong> beherrschen von dort <strong>aus</strong> sein Denken, Wollen <strong>und</strong><br />
Handeln. Zeitweise treten Bewußtseinstrübungen, Trancezustände auf. Es kann dazu kommen,<br />
daß der ganze Leib erfaßt <strong>und</strong> mit großer Kraft <strong>aus</strong>gestattet wird. Die Besessenheit kann ein<br />
Zustand von Dauer, aber auch ein Zustand sich wiederholender Phasen sein. <strong>Der</strong> Betreffende<br />
braucht im alltäglichen Leben nichts Auffallendes an sich zu haben, ist aber im Geheimen an<br />
okkulten Praktiken beteiligt <strong>und</strong> hat Weisungen finsterer Mächte <strong>aus</strong>zuführen. Eine schwächere<br />
Form ist die der Umsessenheit, bei der der satanische Einfluß noch ungebrochen, aber bereits in<br />
bestimmte Schranken gewiesen ist. Die nächst schwächere Form ist die der okkulten Bindung<br />
oder Belastung. Sie kann bei Menschen entstehen, die passiv oder geringfügig aktiv an okkulten<br />
Praktiken teilhaben oder teilhatten. Auch Verwünschungen anderer, die ihnen schaden wollen,<br />
können dazu beitragen. Schließlich können sie auch auf dem Weg einer geistlichen Vererbung<br />
von Vorfahren übertragen werden. Wie sie sich <strong>aus</strong>wirken, wird im folgenden noch näher<br />
behandelt.<br />
Schließlich besteht noch die ungeheure Vielzahl von Möglichkeiten auf dem Gebiet der<br />
Versuchungen <strong>und</strong> Anfechtungen. Sie gehen letzten Endes ebenfalls von Satan <strong>aus</strong> <strong>und</strong> zielen<br />
auf Leib, Seele <strong>und</strong> Geist des Menschen. Hierauf bin ich in meiner Schrift Anfechtungen <strong>und</strong> ihre<br />
Überwindung, Wuppertal 1976, genauer eingegangen.<br />
So gewaltig sich die Macht Satans in all diesen Möglichkeiten sei¬nes Einflusses erweisen kann,<br />
es gilt dennoch: Nichts davon kann be¬stehen, sobald es vor Jesus gebracht wird. Satan ist<br />
überw<strong>und</strong>en. Jesus hat ihn im Kampf am Kreuz besiegt (Kapitel 8). Die Macht des Namens Jesu<br />
<strong>und</strong> die Kraft des Blutes Jesu sind stark genug, um jeden noch so gewaltigen Einflug Satans zu<br />
brechen. Davon berichtet nicht nur die Bibel, auch Berichte von den Missionsfeldern geben<br />
reiches Material über Befreiungen von Zauberern <strong>und</strong> Besessenen <strong>und</strong> Vernichtung von<br />
Angriffen des Feindes durch die Kraft Jesu.<br />
Entscheidend wichtig ist noch folgender Hinweis. Die hier geschilderten satanischen<br />
Einflußerscheinungen können ununterscheidbar ähnlich bei bestimmten geistigen oder<br />
seelischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Psychopathien, Psychosen, Neurosen,<br />
Depressionen u.a. auftreten. Das liegt an der List <strong>und</strong> Heimtücke Satans, der sich verbirgt, um<br />
umso ungestörter seine verderblichen Ziele verfolgen zu können. Medizinische oder<br />
tiefenpsychologische Kriterien zur Unterscheidung gibt es nicht. Das beruht auf der Tatsache,<br />
daß Satan in seinem Wirken wissenschaftlich nicht greifbar ist. Für eine zutreffende Diagnose, ob<br />
psychische oder dämonische »Erkrankung« vorliegt, bedarf es geistlicher Vollmacht,<br />
insbesondere der Gabe der Geisterunterscheidung (1.Kor. 12, 10). Vor allen Dingen muß<br />
dringend davor gewarnt werden, daß ein so oder so Erkrankter sich selbst diagnostiziert. Ist eine<br />
Diagnose erforderlich <strong>und</strong> der Erkrankte im Glauben bereit, sich der Kraft Jesu anzuvertrauen, so<br />
ist unbedingt ein gläubiger Arzt oder ein erfahrener Seelsorger in Verbindung mit einem dafür<br />
offenen Arzt zu konsultieren.<br />
Mögliche Arten okkulter Belastung<br />
In Anlehnung an die sechs Wesenszüge, die die Bibel Satan <strong>und</strong> seinen Dämonen zuschreibt,<br />
zeigen sich entsprechende Eigenschaften <strong>und</strong> Zustände bei Menschen, die unter einen<br />
besonderen Einfluß Satans geraten sind. Da zunächst alle Menschen seiner Herrschaft<br />
unterworfen waren, treten diese Zeichen mehr oder weniger bei jedem auf. Ich beschränke mich<br />
hier auf okkult Behaftete, betone jedoch, daß die nachstehende systematische Aufzählung<br />
erstens nicht so verstanden werden darf, als ob alle Kennzeichen gesammelt auftreten könnten,<br />
<strong>und</strong> zweitens nicht dazu benutzt werden darf, sich selbst ohne Seelsorger einzustufen. Man hat<br />
stets die logisch richtige Richtung zu beachten: Wenn jemand okkult belastet ist, kann die eine<br />
oder andere der nachstehend aufgezählten Eigenschaften verstärkt auftreten. Nicht aber<br />
umgekehrt, als ob einer, bei dem eins dieser Kennzeichen beobachtet wird, deshalb okkult<br />
belastet sei! Gläubige, die noch nicht lange im Glauben stehen oder noch nicht genügend im<br />
Glauben gefestigt sind, neigen leicht zu dieser falschen Schlußweise.<br />
Ich ordne nach den oben angegebenen sechs Merkmalen.