Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...
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treiben läßt, daß sich in rebellischer Haltung gegenüber der vorherrschenden Gesellschaft <strong>und</strong><br />
ihrer Moral, aber auch im Erlebnisdefizit äußert. <strong>Der</strong> Satanismus scheint auf eine schnelle Art <strong>und</strong><br />
Weise ein totales Ausleben seiner Selbst zu ermöglichen, wobei nahezu alle Tabus fallen. Das<br />
gilt vor allem für den Bereich der Sexualität.<br />
Immer wieder begegne ich Menschen, die sich mit dem Satanismus eingelassen haben, weil sie<br />
darin eine Quelle erblicken, schnell zu Bereicherung zu kommen. „Satan gibt mir halt alles“,<br />
dieser Satz ist Standart. Dann folgen Geschichten wie man zu Geld, zu Sex, zu Macht kommt.<br />
„Bei Gott da gibt es Bedingungen, bei Satan ist alles Gratis“, sagte mir ein Junger Mann, der seit<br />
Jahren in der Szene ist. „Wer will da nicht einem Herrn gehören, der einfach nur will, was ich<br />
will?“<br />
Nicht selten läßt man sich auch auf satanistische Experimente ein, weil man Rache üben will.<br />
Das ist besonders in der Gruppe von Menschen der Fall die selbst Leid zu ertragen hatten, oft<br />
missbraucht wurden <strong>und</strong> sich selbst nicht anders wehren können, als nur über die mystische<br />
Schiene. So werden dann schnell Opfer zu Tätern.<br />
Wissensdurst<br />
Ein anderes Motiv stellt das natürliche Verlangen des Menschen nach mehr Wissen dar. Wissen<br />
ist bekanntlich auch Macht. Und besonders schwerzugängliches, geheimes Wissen schafft<br />
schnell das Gefühl der Superiorität. Wenn dieses Wissen dann noch Themen abdeckt, die sich<br />
alle im Bereich des Übersinnlichen, Übernatürlichen befinden, dann glaubt der Wissende eine<br />
besonders hervorgehobene Lage gef<strong>und</strong>en zu haben. Das wenigstens ist das Fazit der heute in<br />
den Medien dargestellten Okkult-Möglichkeiten. Und sie machen neugierig. Und nicht selten<br />
verspricht dieses neugewonnene Wissen Probleme zu lösen, die sonst nicht zu lösen wären.<br />
Gerade im Westen mit seiner technisierten Zivilisation, stehen besonders junge Leute oft vor dem<br />
totalen Verlust der Geborgenheit, einer dadurch <strong>aus</strong>gelösten Angst vor der unsicheren Zukunft.<br />
Das Leben erscheint auf einmal völlig sinnlos. Okkultes Wissen scheint in dieser Sackgasse der<br />
Existenz eine willkommene Rettung zu bieten.<br />
Ein gutes Beispiel hierfür bietet der Fall Sandro Beyer, der im Mai 1993 in seiner thüringischen<br />
Heimatstadt Sondersh<strong>aus</strong>en von drei Jugendlichen, die sich selbst „Kinder Satans“ nannten,<br />
umgebracht wurde. Wie die Journalisten Guido <strong>und</strong> Michael Grandt in ihrer Dokumentation<br />
anschaulich beweisen, stand dieser Mord in direktem Zusammenhang mit den satanistischen<br />
Glaubensvorstellungen der Jugendlichen, die sich im Laufe der Jahre <strong>aus</strong> der Beschäftigung mit<br />
okkulten Praktiken formierten. <strong>Der</strong> Ortspfarrer von Sondersh<strong>aus</strong>en, der sich mit den Jugendlichen<br />
in seiner Stadt intensiv beschäftigte erzählt: „Damals waren sie Schüler der 6. Klasse. In diesen<br />
Jahren hat bei ihnen eine immer intensiver werdende Beschäftigung mit satanischer Literatur,<br />
satanischer Musik <strong>und</strong> satanischen Videos stattgef<strong>und</strong>en ... Begünstigt wurde diese <strong>Entwicklung</strong><br />
durch die Wende im Jahr 1989. Sie erleichterte den Zugang zu den Erzeugnissen dieser<br />
satanischer Subkultur. So tauchten in Sondersh<strong>aus</strong>en dann nach <strong>und</strong> nach satanische Symbole<br />
auf. Jugendliche trugen das Pentagramm oder das umgedrehte Kreuz (Nerokreuz), <strong>und</strong> oft<br />
wußten sie gar nicht um ihre Bedeutung. Geheimnisvolle Treffs auf Friedhöfen <strong>und</strong> Schwarze<br />
Messen folgten.“ Das Resultat dieser Beschäftigung war schrecklich - ein junger Mann mußte<br />
sterben.<br />
Auf der Suche nach Geborgenheit<br />
<strong>Der</strong> Fall von B. steht für viele andere. Ich lernte ihn am Rande einer evangelistischen Woche<br />
kennen. Das einzige Kind reicher Geschäftsleute, sah er sich von kleinauf mit Einsamkeit <strong>und</strong><br />
Sinnlosigkeit konfrontiert. Fre<strong>und</strong>e hatte er keine. Auch in der Schule nicht. Wenn es Menschen<br />
gab, die B. verstanden, so immer nur für eine kurze Weile. Oft dachte der Jugendliche über einen<br />
Ausstieg <strong>aus</strong> dem Leben. Wenn er bloß nicht so feige gewesen wäre ... Da tauchte auf einmal in<br />
seiner Schule M., ein sehr vitales <strong>und</strong> lebensfrohes <strong>und</strong> merkwürdig schwarz gekleidete Mädchen