Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...
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(1. Thess. 4,17) liegt nur darin, daß Jesus dabei der Handelnde ist. Die anderen Entrückungen<br />
geschehen an den Betroffenen ohne deren Zutun, während Jesus seine Entrückung wie alles<br />
auf seinem irdischen Lebens- <strong>und</strong> Leidensweg nicht nur erleidet, sondern bestimmend gestaltet.<br />
Denn er geht, wie es der Gr<strong>und</strong>text <strong>aus</strong>drückt, in das Unsichtbare hinüber (Apg. 1,11).<br />
Viele Male war Jesus in den Tagen zuvor seinen Jüngern erschienen, <strong>aus</strong> dem Unsichtbaren in<br />
das <strong>Sicht</strong>bare kommend <strong>und</strong> dabei anders als bei seiner Zeugung <strong>und</strong> Geburt, aber ebenso<br />
durch ein W<strong>und</strong>er des allmächtigen Gottes eine Fleischwerdung erfahrend <strong>und</strong> vollziehend. Im<br />
Unsichtbaren geht er als der Unsichtbare in den Raum, in dem die Jünger zusammen sind (das<br />
Unsichtbare durchdringt diesen Raum, so daß verschlossene Türen für Jesus kein Hindernis<br />
sind, wird unter ihnen plötzlich sichtbar, so daß sie sehr erschrecken, spricht mit ihnen <strong>und</strong><br />
verschwindet ebenso plötzlich, wieder zurück in das Unsichtbare gehend. Um nun die Jünger<br />
wissen zu lassen, daß die Periode solchen Erscheinens abgeschlos¬sen <strong>und</strong> damit seine<br />
Ankündigung <strong>aus</strong> den Abschiedsreden erfüllt wird (Joh. 16,7), läßt Jesus sie Zeugen seiner<br />
Entrückung werden. Von dieser heißt es im griechischen Gr<strong>und</strong>text: »Dieser Jesus, der von euch<br />
aufgenommen ist in den Himmel, wird so kommen, wie ihr ihn habt in den Himmel gehen sehen«<br />
(Apg. 1,11). Das hier benutzte griechische Wort poreuomai für >gehen< meint ein Gehen zu<br />
einem Ziel. Dieses Ziel ist <strong>aus</strong> der Prophetie des Alten Testaments bekannt. In Dan. 7,13 14<br />
heißt es: »Siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn <strong>und</strong><br />
gelangte zu dem, der uralt war, <strong>und</strong> wurde vor ihn gebracht. <strong>Der</strong> gab ihm Macht, Ehre <strong>und</strong> Reich,<br />
daß ihm alle Völker dienen sollten ... « Hier hat Daniel prophetisch vor<strong>aus</strong>gesehen, was die<br />
Wolke den Jüngern verbarg (Apg.1,9): den Weg Jesu im Unsichtbaren zum Thron des Vaters <strong>und</strong><br />
seine Erhöhung zur Rechten des Vaters.<br />
Wenn Jesus wiederkommen wird zum Gericht, so daß »ihn sehen werden alle Augen <strong>und</strong> alle,<br />
die ihn durchbohrt haben« (Off. 1,7) <strong>und</strong> »sich beugen aller derer Knie, die im Himmel <strong>und</strong> auf<br />
Erden <strong>und</strong> unter der Erde sind, <strong>und</strong> alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur<br />
Ehre Gottes des Vaters« (Phil. 2,10 11), dann wird das <strong>Sicht</strong>bare transparent werden für alle<br />
Menschen, aller Augen werden geöffnet werden <strong>und</strong> werden hineinschauen müssen in das<br />
Unsichtbare, <strong>und</strong> sie werden Jesus sehen in seiner Herrlichkeit <strong>und</strong> vor ihm niederfallen <strong>und</strong> ihn<br />
bekennen als den einen, der Herr ist über alle <strong>und</strong> alles. Dann wird das <strong>Sicht</strong>bare vergehen, <strong>und</strong><br />
nur das Unsichtbare wird sein wie es einst war vor Erschaffung der Welt. Und die zu Jesus<br />
gehören, werden ihn sehen, wie er wirklich ist, <strong>und</strong> werden ewig bei ihm sein im Unsichtbaren,<br />
das dann nicht mehr unsichtbar, sondern ihre Heimat ist.<br />
Diesen Ausführungen muß als wesentliche Ergänzung der Hinweis angefügt werden, daß bei den<br />
als Beispielen gewählten biblischen Berichten jeweils nur der eine Aspekt des Sichdurchdringens<br />
von <strong>Sicht</strong>barem <strong>und</strong> Unsichtbarem her<strong>aus</strong>gestellt wurde. Selbstverständlich hat dieser Aspekt<br />
gegenüber der inhaltlichen Bedeutung der Berichte völlig zurückzutreten. Er stellt nur den<br />
Hintergr<strong>und</strong> des Geschehens dar. Bei der Auslegung <strong>und</strong> Verkündigung steht die inhaltliche<br />
Bedeutung des Bibeltextes als das Eigentliche im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Kapitel 4: Gliederung des Unsichtbaren<br />
Gottes Sein <strong>und</strong> Wirklichkeit<br />
Bisher war vom Unsichtbaren nur als Ganzem die Rede, als Gegensatz zum <strong>Sicht</strong>baren, <strong>und</strong> vor<br />
allem von der biblischen Schau des Ineinanders, des gegenseitigen Sichdurchdringens beider<br />
Wirklichkeiten. Es lag mir daran aufzuzeigen, daß es bei dem Unsichtbaren nicht um eine