Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...
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herbeiführen) <strong>und</strong> in 2. Sam. 24,1 zusammen mit 1. Chron. 21,1 (einmal wird Gott, der Herr, das<br />
andere Mal Satan als der angegeben, der David zur Volkszählung reizt). Aber auf jeden Fall darf<br />
Satan nur so weit tätig werden, wie Gott es will. Satan <strong>und</strong> seine Helfer, die Gewaltigen <strong>und</strong><br />
Dämonen, liegen an Ketten, <strong>und</strong> wenn die Ketten auch lang sein mögen Gott hat die Ketten in<br />
der Hand <strong>und</strong> bestimmt den Spielraum für die Mächte der Finsternis.<br />
Gutes <strong>und</strong> Böses von Gott<br />
Aber wenn es auch schwer fallen mag, wir wollen uns dem her<strong>aus</strong>fordernden Worte Luthers<br />
stellen, daß Gott auch im Teufel gegenwärtig sei. Das Wesen des Bösen in seiner Auflehnung<br />
gegen Gott <strong>und</strong> in seiner Abhängigkeit von Gott erschließt sich erst, wenn man bereit ist, auf die<br />
doppelte Aussage der Bibel zu hören: Gott ist es, der alles tut. Gutes <strong>und</strong> Böses kommt von ihm.<br />
Gott selbst hat es in seiner Offenbarung an Israel so bezeugt. Darauf weisen schon Mose <strong>und</strong><br />
Josua als Führer des Volkes in ihren Ermahnungen hin, die sie den Israeliten zum Abschied<br />
mitgeben.<br />
Es gilt das eine: »Er ist ein Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alles, was er tut, das ist<br />
recht. Treu ist Gott <strong>und</strong> kein Böses an ihm, gerecht <strong>und</strong> wahrhaftig ist er« (5. Mo 32,4). Es gilt<br />
aber auch das andere: »Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will alle meine Pfeile auf sie<br />
schießen« (5. Mo. 32,23). Ebenso: »Wie nun all das gute Wort gekommen ist, das der Herr, euer<br />
Gott, euch verkündigt hat, so wird der Herr auch über euch kommen lassen all das böse Wort, bis<br />
er euch vertilgt hat <strong>aus</strong> diesem guten Lande, das euch der Herr, euer Gott, gegeben hat« (Jes.<br />
23,15). Weiter heißt es: »Ich bin der Herr, der alles schafft« (Jes. 44,24). »Ich bin der Herr <strong>und</strong><br />
sonst keiner mehr, der ich das Licht mache <strong>und</strong> schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe <strong>und</strong><br />
schaffe Unheil. Ich bin der Herr, der dies alles tut« (Jes. 45,6 7). »<strong>Der</strong> Geist des Herrn aber wich<br />
von Saul, <strong>und</strong> ein böser Geist vom Herrn ängstigte ihn« (1. Sam. 16,14). »Wer darf denn sagen,<br />
daß solches geschieht ohne des Herrn Befehl <strong>und</strong> daß nicht Böses <strong>und</strong> Gutes kommt <strong>aus</strong> dem<br />
M<strong>und</strong>e des Allerhöchsten?« (Klag. 3,37 38). »Ist etwa ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht<br />
tut?« (Amos 3,6). Und als David vor Absalom flieht <strong>und</strong> Simei ihm flucht (2. Sam. 16,10), sagt<br />
David zu seinen Begleitern: »Laßt ihn fluchen; denn der Herr hat ihm geboten: Fluche David! Wer<br />
darf dann sagen: Warum tust du das?«<br />
Alle diese Stellen machen deutlich, daß Gott hinter allem, auch hinter dem, was an Bösem<br />
geschieht, steht. Was die Bibel uns damit sagen will, ist außerordentlich wichtig: <strong>Der</strong> Böse ist<br />
keine selbständige Macht neben Gott; er kann nur wirken, wann <strong>und</strong> was ihm Gott gebietet. »Auf<br />
daß du wissest, daß der Herr allein Gott ist <strong>und</strong> sonst keiner« (5. Mo. 4,35). Gott ist es, der alles<br />
wirkt, auch wenn er Satan <strong>und</strong> seine Dämonen als Werkzeuge benutzt. Und wenn sich diese<br />
Werkzeuge aufs heftigste gottwidrig gebärden, so liegt das daran, daß sie lebendige Wesen mit<br />
einem bösen Eigenwillen sind. Gott aber hat sie an der Kette <strong>und</strong> bringt durch das Böse hindurch<br />
seinen Willen zum Ziel <strong>und</strong> zur Vollendung.<br />
Zum besseren Verstehen dieser sehr schwierigen Zusammenhänge bedenke man: Als<br />
Menschen haben wir keinen Einblick in Gottes Plan, haben nicht das richtige Wissen um Gut <strong>und</strong><br />
Böse. Dieses Wissen steht allein Gott zu. Durch den Sündenfall ist eine unvollkommene,<br />
verfälschte Kenntnis auf uns gekommen. Deshalb bewerten wir nach recht subjektiven<br />
Maßstäben <strong>und</strong> Vorstellungen, was gut sei <strong>und</strong> was böse sei. Gott aber bleibt bei seinem allein<br />
gültigen Maßstab. Das hindert ihn nicht, Menschen gegenüber von unseren Maßstäben<br />
<strong>aus</strong>zugehen oder sich darauf zu beziehen. Was in menschlicher <strong>Sicht</strong> Unglück, Unheil, Böses ist,<br />
kann von Gott her gesehen Mittel der Zucht <strong>und</strong> des Zurechtbringens sein <strong>und</strong> damit Gutes<br />
bewirken. Wo er einen Bann vollstrecken läßt, wie beim Einzug Israels in das verheißene Land,<br />
geht es meistens um ein Gerichtshandeln Gottes.<br />
Er allein hat das Recht, ein Urteil zu sprechen <strong>und</strong> es zu vollziehen oder vollziehen zu lassen.<br />
Gut ist allein das, was dem Willen Gottes entspricht. Böse ist allein das, was dem Willen Gottes<br />
entgegensteht. Und da seine Gedanken höher sind als unsere Gedanken, ist es unsere Sache<br />
einzusehen, daß wir Gottes Handeln selten verstehen. Er übernimmt <strong>und</strong> trägt die Verantwortung<br />
für alles Geschehen, auch für das, was uns als böse erscheint, weil er uns davor bewahren will,<br />
Satan als dem Bösen eine selbständige Macht zuzubilligen. In diesem Sinne sind die Bibelstellen<br />
zu verstehen, in denen Gott sich alles Böse zuschreibt.