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Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...

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Gesetzes). Darin proklamiert er das eingesetzte Ende der „christlichen Sklavenmoral“ <strong>und</strong> den<br />

Anbruch eines magischen Zeitalters das unter dem „Gesetz des Theleme“ (Tue was du willst -<br />

das ist das ganze Gesetz) durch die Einführung einer „Force and Fire“ Religion.<br />

Sein ganzes folgendes Leben trachtete Crowley nun danach die Anweisungen dieser<br />

Offenbarung im praktische Leben umzusetzen. Er verließ den HOGD wegen<br />

Meinungsverschiedenheiten mit deren Leiter Samuel Liddell Mathers <strong>und</strong> gründete 1907 einen<br />

eigenen Orden, den er Argenteum Astrum (Orden des Silbersterns) nannte. Die 90 Mitglieder<br />

dieses Ordens übten sich vor allem in der Sexualmagie, die in unvorstellbaren Orgien <strong>aus</strong>artete.<br />

Seine Frau Rose verfiel in Trunksucht <strong>und</strong> 1909 ließ der Magier sich von ihr scheiden. Zwei Jahre<br />

später wurde sie in eine Nervenklinik eingeliefert.<br />

Um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende lernte er den in Deutschland von dem Wiener Fabrikanten Dr. Carl<br />

Kellner (1850-1905) <strong>und</strong> dem deutschen Theosophen Dr. Franz Hartmann (1838-1912)<br />

gegründeten Ordo Templi Orientis (O.T.O) kennen, einen Geheimorden, der eher gnostischen<br />

Vorstellungen anhing. Bekannt wurde der Orden vor allem unter dem Nachfolger Kellners<br />

Theodor Reuß (1855-1923), der sich intensiv mit der Sexual-Magie des Hinduismus beschäftigte.<br />

Reuß lud Crowley im Jahre 1910 ein sich dem O.T.O anzuschließen <strong>und</strong> bestellte ihn gar zu<br />

seinem Nachfolger. 1912 wurde der Britte zum „National Grand Master General“ bestellt. Er<br />

selbst nannte sich „Master Therion“ <strong>und</strong> verstand sich bald als „Bruder Baphomet“ als der<br />

eigentliche Führer des O.T.O.<br />

Während des Ersten Weltkrieges hielt Crowley sich in Nord Amerika auf <strong>und</strong> kehrte nach dem<br />

Ende des Krieges nach Europa zurück. 1920 zog er nach Sizilien. Hier in der nähe des<br />

Fischerdörfchens Gefalu gründete er die Abtei „Thelema“, eine Art Gegenkloster „der<br />

Lebensfreude <strong>und</strong> Lebensbejahung“. Es wurde zu einem Ort der grenzenlosen sexuellen<br />

Perversion. Sodomie, Homosexualität, sexuelle Magie <strong>und</strong> Gewalt jeder Art gehörten zum<br />

Tagesprogramm des „Klosters“. Das Schicksal der Frauen, die sich auf Crowleys Sexwahn<br />

einließen war immer wieder das gleiche: sie landeten in den Nervenanstalten, verfielen der<br />

Trunksucht oder begingen Selbstmord. Die Exzesse in der Abtei drangen nach außen <strong>und</strong> die<br />

italienische Regierung ließ Crowley 1923 <strong>aus</strong>weisen. Jetzt folgten Jahre der Wanderung durch<br />

Deutschland, wo er 1929 Maria Teresa Ferari heiratete, <strong>und</strong> England. Als die Nationalsozialisten<br />

1935 den O.T.O verboten, ließ Crowley sich im englischen Hastings als Gast eines exzentrischen<br />

Lords nieder. Hier starb der „gottloseste Mensch des Jahrh<strong>und</strong>erts“ am 1. September 1947. Sein<br />

geistiger Einfluß sollte aber erst jetzt an Kraft gewinnen.<br />

Die Philosophie Crowley ist gnostisch festgelegt. Er glaubt, daß der Mensch in seinem Kern mit<br />

dem Urprinzip identisch ist. Im Unterschied zu den fernöstlich beeinflussten Neugnostikern<br />

versteht er das Urprinzip nicht geistig, sondern als Lebensdrang, der sich in unendlicher Lust<br />

<strong>aus</strong>leben will. Daher seine schrankenlose Zügellosigkeit bei der Auslebung seiner<br />

Leidenschaften. Bald folgten bodenlose Experimente in allerlei Richtung, wobei sexuelle<br />

Ausschweifungen den wichtigsten Platz einnahmen.<br />

Crowley´s Philosophie ist gr<strong>und</strong>legend für den modernen Satanismus. Sie zeichnet sich durch<br />

drei wichtige Prinzipien <strong>aus</strong>:<br />

1. Radikale Ablehnung des Christentums;<br />

2. Annahme der absoluten Vorrangigkeit seines eigenen Selbst;<br />

3. Gebrauch der Magie im Interesse eigener Bedürfnisbefriedigung.<br />

Dabei spielt die Vergötterung Satans keine Rolle, was immer wieder dazu geführt hat, daß man in<br />

Crowley keinen Satanisten zu sehen vermochte. Crowley verehrte weniger Satan, sondern<br />

verstand sich selbst als Gott. Folgendes Zitat des Magiers spricht für sich: „Ich bin ebenfalls ein<br />

Stern im Raum, einzig <strong>und</strong> <strong>aus</strong> mir selbst lebend, eine individuelle, unzerstörbare Essenz;<br />

ebenfalls bin ich eine Seele, ich bin identisch mit allem <strong>und</strong> Nichts. Ich bin in Allem, <strong>und</strong> alles ist<br />

in mir. Ich bin getrennt von Allem <strong>und</strong> Herr von Allem <strong>und</strong> eins mit Allem. Ich bin ein Gott, Ich<br />

wahrer Gott vom wahren Gott; ich gehe meinen Weg, um meinen Willen zu tun ...“

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