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Der Okkultismus - Ursprung und Entwicklung aus biblischer Sicht - 1 ...

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eintreten, wenn der Mond zwischen Sonne <strong>und</strong> Erde steht, also seine uns zugewandte Seite<br />

dunkel ist. Jesus wurde kurz vor dem Passahfest, das auf den 14. Nisan fällt. gekreuzigt. Da die<br />

Israeliten ihren Kalender nach einem Mondjahr <strong>aus</strong>richteten, beginnt jeder Monat mit dem<br />

Neumondstag. Ist aber am 1. eines Monats Neumond, so ist am 14. des Monats Vollmond, dann<br />

also eine Sonnenfinsternis unmöglich. Deshalb darf man bei der in den Evangelien angegebenen<br />

Finsternis an eine Finsternis übernatürlichen <strong>Ursprung</strong>s denken. Das wird vom griechischen<br />

Gr<strong>und</strong>text her erhärtet, der für »Finsternis« das Wort skotos benutzt, das gleiche, das bei der<br />

Gefangennahme Jesu in Gethsemane verwendet wird, wo Jesus sagt: »Aber dies ist eure St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> die Macht der Finsternis« (Luk. 22, 53).<br />

So möchte ich annehmen, daß in jenen drei St<strong>und</strong>en die Augen der Dabeistehenden für das<br />

Unsichtbare geöffnet wurden <strong>und</strong> sie in das Reich der Finsternis hineinschauten, um Zeugen zu<br />

sein, wie sich das gesamte Heer der Finsternismächte auf Jesus stürzte, ihn bedrängte, quälte<br />

<strong>und</strong> versuchte mit allen Mitteln ihrer List, Bosheit <strong>und</strong> Brutalität <strong>und</strong> das an dem durch<br />

körperliche <strong>und</strong> seelische Schmerzen aller Art geschwächten Leib des Gekreuzigten! Hier hat<br />

man Leiden <strong>und</strong> Versuchtwerden in eins zu sehen, wie es der Hebräerbrief <strong>aus</strong>sagt: »Worin er<br />

selber gelitten hat <strong>und</strong> versucht ist, kann er denen helfen, die versucht werden« (Hebr. 2,18).<br />

Ferner: »Wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mitleiden mit unserer<br />

Schwachheit, sondern der versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde« (Hebr,<br />

4,15). Im allgemeinen denkt man nur an die körperlichen Leiden Jesu am Kreuz, die über<strong>aus</strong><br />

schwer waren, Aber sie waren nichts gegen die seelische <strong>und</strong> geistige Tortur, die Satan Jesus<br />

durch Menschen, die spottend vorübergingen, <strong>und</strong> durch seine dämonischen Heerscharen in<br />

jenen drei St<strong>und</strong>en der Mittagsglut erleiden ließ. Sein ganzes teuflisches Heer hat er gegen<br />

Jesus losgelassen, um ihm noch in den letzten Minuten das Nein gegen Gott zu entreißen. Und<br />

es ist ihm nicht gelungen! Jesus war <strong>und</strong> blieb der Stärkere <strong>und</strong> hat Satan überw<strong>und</strong>en.<br />

Jesu Sterben ein Sieg<br />

Und dieser Sieg wurde erkämpft, obwohl Jesus ganz von Gott verlassen war. Er betete offenbar<br />

den Psalm 22. Dieser beginnt mit den Worten: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich<br />

verlassen?« Das sollte allen, die die Schriften kannten <strong>und</strong> kennen, die Augen dafür öffnen, daß<br />

mit dem Geschehen am Kreuz wiederum ein Wort der Prophetie erfüllt ist. Warum aber war<br />

Jesus von Gott verlassen? Ich meine, die Antwort ist klar: Weil Gott die Sünden der ganzen<br />

Menschheit auf Jesus gelegt <strong>und</strong> ihn, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht<br />

hatte (Joh. 1,29; Jes. 53,5.6.11; 2. Kor. 5,21; 1. Petr. 2,24). Deshalb mußte Gott sich von Jesus<br />

zurückziehen, denn die Heiligkeit Gottes verträgt keine Gemeinschaft mit der Sünde (2. Kor.<br />

6,14). In den drei St<strong>und</strong>en, in denen Jesus dem konzentrierten Angriff Satans <strong>aus</strong>gesetzt war,<br />

war er wirklich nur Mensch. Die göttliche Natur war ihm genommen.<br />

Nun erst konnte Satan an ihn heran <strong>und</strong> stieg zu mit allen Mitteln, die ihm zu Gebote standen.<br />

Gott aber ließ das zu! Denn dadurch widerfuhr dem Versucher die Gerechtigkeit, die ihm<br />

gebührte: Er wurde von einem Menschen überw<strong>und</strong>en, einem Menschen nach Gottes Herzen.<br />

Weil Satan im Paradies einen Menschen, der von keiner Sünde wußte, zum Ungehorsam gegen<br />

Gott verführt hatte, war es die angemessene, ihn tief demütigende Strafe, daß er von einem<br />

Menschen ohne Sünde überw<strong>und</strong>en wurde, So war es Gottes gerechter Wille, <strong>und</strong> deshalb<br />

mußte Jesus so sterben, wie es auf Golgatha geschah. Zugleich wurde so die Macht der Sünde<br />

gebrochen.<br />

Das Wichtigste im Kampfe Jesu war sein Sieg. Er hat gegen Satan gesiegt <strong>und</strong> damit den<br />

Fürsten dieser Welt gerichtet. »Es ist vollbracht!« Dieses königliche Wort Jesu zeigt den Sieg an<br />

(Joh. 19,30). Was im einzelnen in diesem Kampf geschah, was überhaupt vor sich ging,<br />

verschweigen die Evangelien. Sie berichten nur vom Einbruch der Finsternis <strong>und</strong> vom Sieg Jesu.<br />

Erst später, nach der Auferstehung Jesu, als er seinen Jüngern die Schriften <strong>aus</strong>legte, ging ihnen<br />

Näheres auf. So bezeugen erst die Briefe des Neuen Testaments die Bedeutung des Kreuzes.<br />

Auch der Hebräerbrief sagt mehr <strong>aus</strong>, wie bereits angeführt wurde (Hebr. 2,18; 4,15). Von da her<br />

dürfen wir wissen, was Jesus für uns gelitten <strong>und</strong> auf sich genommen hat. Nicht nur unsere<br />

Sünden, auch alle unsere Anfechtungen hat er an sein Kreuz hinaufgetragen <strong>und</strong> für uns gebüßt!<br />

Wenn wir an seinen Tod denken, wie er es sich bei der Einsetzung des Abendmahls gewünscht

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