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− Bei asthmakranken Kindern steht die Häufigkeit und die Schwere der Anfälle im Zusammenhang<br />

mit dem Rauchverhalten der Eltern. Auch die Quote der Neuerkrankungen scheint unter Passivrauchbelastung<br />

anzusteigen.<br />

− Eine signifikante Zunahme der Häufigkeit von Mittelohrentzündungen kann bei passivrauchbelasteten<br />

Kindern nachgewiesen werden.<br />

− Es wird ferner diskutiert, daß es unter einer Passivrauchbelastung zu einer erhöhten Rate an Früh-,<br />

Fehl- und Totgeburten kommt, eine höhere perinatale Sterblichkeit vorliegt und auch das Risiko<br />

für plötzlichen Kindstod erhöht ist.<br />

Die Mehrzahl der zahlreichen bis heute vorliegenden epidemiologischen Studien ergab inzwischen<br />

einen mehr oder weniger deutlichen Zusammenhang zwischen Passivrauchen und Lungenkrebs. Das<br />

Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) schätzt, daß in der Bundesrepublik Deutschland jährlich<br />

etwa 400 Lungenkrebstodesfälle bei Nichtrauchern auf Passivrauchen zurückzuführen sind.<br />

Durch langjährige Passivrauchexposition scheint auch das Risiko, von einer koronaren Herzerkrankung<br />

betroffen zu werden, im Mittel um 25 bis 30 % erhöht zu sein.<br />

In ihrer Gesamtheit reichen die vorliegenden Kenntnisse über die Schadstoffaufnahme durch Passivrauchen<br />

zur Begründung gesetzlicher und administrativer Maßnahmen aus. Die Risiken durch Tabakrauch<br />

in der Innenraumluft sind unnötig und vermeidbar.<br />

Flüchtige organische Verbindungen (volatile organic compounds, VOC): VOC werden aus einer<br />

Vielzahl von Produkten emittiert, so z.B. aus Baumaterialien, Ausstattungsmaterialien, Lacken, Farben,<br />

Kleber, Haushalts- und Hobbyprodukten. Im Rahmen der Studie „Messung und Analyse von<br />

Umweltbelastungsfaktoren in der Bundesrepublik Deutschland 1985/86” (1. Umwelt-Survey) wurden<br />

in 479 Wohnräumen von ausgesuchten Haushalten auch die VOC-Konzentrationen ermittelt. Der<br />

Mittelwert der Summe aller identifizierten organischen Verbindungen lag bei ungefähr 0,4 mg/m³,<br />

wobei sich der Bereich von 0,1 bis 2,7 mg/m³ erstreckte. Auch andere Studien bestätigen diese Ergebnisse,<br />

wobei die Konzentrationen der Einzelstoffe in der Regel unter 50 µg/m³ - meist sogar unter<br />

5 µg/m³ - liegen. Jedoch können besonders in Neubauten oder nach Renovierungen wesentlich höhere<br />

Konzentrationen auftreten. Da bei Vorliegen erhöhter VOC-Konzentrationen zumindest mit Beschwerden<br />

über Geruchswahrnehmungen und akuten Reizerscheinungen an Schleimhäuten von Nase,<br />

Augen und Rachen gerechnet werden muß, sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, VOC-<br />

Emissionen zu minimieren. In diese Anstrengungen sind auch schwerer flüchtige organische Verbindungen,<br />

die z. B. als Weichmacher für Kunststoff Anwendung finden, einzubeziehen. Solche Verbindungen<br />

werden insbesondere an Staub adsobiert und können mit diesem aufgenommen werden (zu<br />

weiteren Innenraumluftverunreinigungen s.a. Kapitel 3.8.1 und 3.8.2).<br />

Empfehlungen<br />

Außenluft<br />

• Reduktion verkehrsbedingter Immissionen (Maßnahmeoptionen sind beispielsweise verkehrslenkende<br />

Maßnahmen, Städteplanung mit dem Ziel der Verkehrsreduzierung, Tempolimits, deutliche-<br />

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