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Detaillierte Prognosen über zukünftige regionale Klimaentwicklung sind bisher nicht verfügbar, so<br />

daß die obigen Aussagen ausreichen müssen, um Rückschlüsse auf mögliche Gesundheitseinflüsse der<br />

erwarteten Klimaänderung abzuleiten.<br />

Klimaänderung und Gesundheit<br />

Neben den im folgenden dargestellten möglichen Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die<br />

Gesundheit des Menschen sind mit Klimaänderungen auch weitreichende Folgen für die Landwirtschaft,<br />

die Pflanzenwelt, die Ausbreitung von Vegetationszonen, auf die Tierwelt sowie den Wasserhaushalt<br />

der Erde zu erwarten.<br />

Grundsätzlich zeigen heute vorhandene Erkenntnisse über gesundheitsfördernde oder gesundheitsbelastende<br />

meteorologische Bedingungen bereits die Empfindlichkeit des Organismus und mögliche<br />

Änderungen des Befindenszustandes sowie der Leistungsfähigkeit des Menschen im Hinblick auf<br />

eingetretene bzw. zu erwartende anthropogene Klimaänderungen auf. Dabei ist es für die Zuträglichkeitsbetrachtung<br />

des Human-Bioklimas als gleichrangig einzustufen, ob die anthropogene Klimaänderung<br />

direkt über die veränderte chemische Zusammensetzung der Atmosphäre zur Wirkung kommt<br />

oder ob sich über neue Ein- und Ausstrahlungsbedingungen indirekt die physikalischen Bedingungen,<br />

insbesondere Temperatur und Strahlung verändern.<br />

Die hierbei anzustellenden Überlegungen gehen generell von gegenwärtig in den gemäßigten Breiten<br />

herrschenden klimatischen Bedingungen und der hier lebenden Bevölkerung aus. Dieser Ausgangspunkt<br />

ist wichtig, weil alle anthropogen bedingten Klimaveränderungen natürlich stets gezielt auf<br />

speziell adaptierte Populationen in den jeweiligen Klimaregionen treffen. Es müssen deshalb die<br />

Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung zwischen den Klimaregionen der Erde auch sehr<br />

stark variieren.<br />

Der Mensch wird über physiologisch relevante Signale, die die thermischen Umgebungsverhältnisse<br />

widerspiegeln, veranlaßt, geeignete Maßnahmen zu seinem Schutz zu ergreifen, d.h. sie beeinflussen<br />

sein Verhalten. Während einerseits die thermischen Empfindungen einer sehr starken Saisonalität<br />

unterliegen und auch die UV-Empfindlichkeit stark in den Monaten variiert, kann bei der Gesundheitsbelastung<br />

durch luftchemische Wirkungsfaktoren nur teilweise von einer „Gewöhnung” oder<br />

Akklimatisation im positiven Sinne gesprochen werden.<br />

Eine Anpassung des Wärmehaushalts des Menschen an heiße oder kalte Klimate erfolgte über im<br />

langen Prozeß der Evolution entwickelte Mechanismen, so daß jeweils nur eine geringe Toleranzbreite<br />

des Energiegleichgewichtes festzustellen ist, d.h. über die Physiologie der Thermoregulation<br />

wird eine exakte Einhaltung gesichert. Die zu erwartenden anthropogenen Klimaänderungen gehen<br />

jedoch in für die menschliche Entwicklung sehr kurzen Zeitschritten vor sich, so daß eine Adaptation<br />

nicht erfolgen kann. Daraus resultiert die Einschätzung, daß diese Klimaänderungen längerfristig<br />

einen ungewohnt hohen Belastungscharakter für den menschlichen Organismus haben können.<br />

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