18.07.2013 Aufrufe

APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)

APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)

APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

mit einem Risikoanteil von etwa 75 % einen entscheidenden Beitrag (zumal Arsen und Cadmium eher<br />

überschätzt sein dürften). Solche Krebsrisiken lassen sich bei der hohen Prävalenz von Krebs überhaupt<br />

nur mit sehr aufwendigen, z.T methodisch-technisch nicht mehr durchführbaren Studien nachweisen<br />

(s.a.2.1.2).<br />

2.4.4.4 Untersuchungen zur Altlasten-Problematik<br />

Ausgewählte Studien:<br />

Hamburg, Bille-Siedlung/Moorfleet. Hierbei handelt es sich um ein bewohntes Altlastgebiet. Seit<br />

1985 wurden mehrfach Untersuchungen (unter anderem Messungen der Arsen- und Schwermetallkonzentrationen<br />

in Bodenproben, Bestimmungen des Boden-Pflanzen-Transfers, Messungen der<br />

PCDD/F-Konzentrationen in Bodenproben) sowie toxikologische Begutachtungen und Analysen der<br />

Krebsmortalitätsdaten durchgeführt. Auf der Basis dieser Untersuchungen und insbesondere aufgrund<br />

einer erhöhten PCDD/F-Bodenbelastung wurde die Durchführung einer systematischen umweltmedizinisch-epidemiologischen<br />

Studie beschlossen. In der Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft vom<br />

29.01.91 heißt es: „Die Durchführung der umweltepidemiologischen Untersuchung zielt darauf ab zu<br />

klären, ob und in welchem Umfang es durch die vorliegende Bodenbelastung zu einer erhöhten<br />

Schadstoffbelastung des Organismus gekommen ist und welche gesundheitlichen Auswirkungen<br />

hiermit verknüpft sind.“ In die Untersuchung wurden auch ehemalige Bille-Siedler einbezogen, ebenso<br />

zwei Vergleichsgruppen. Insgesamt nahmen über 1.000 Erwachsene und Kinder an den Untersuchungen<br />

teil (Beteiligungsrate ca. 70 %). Die Planung, Durchführung und Auswertung der Studie<br />

erfolgte in enger Abstimmung mit den Betroffenen. Die Teilnehmer wurden im Hinblick auf mögliche<br />

Belastungsquellen und -pfade sowie bezüglich der wesentlichen Confounder befragt, fachärztlich<br />

untersucht, und die korporalen Schadstoffbelastungen (Arsen, Cadmium, Quecksilber, Blei, Dioxine<br />

und Furane) wurde bestimmt. Die PCDD/F-Blutfettkonzentrationen lagen bei Kindern wie bei Erwachsenen<br />

aus der Bille-Siedlung in dem allgemein üblichen Bereich. Als besonders relevanter Belastungspfad<br />

wurde jedoch der Verzehr von Eiern aus eigener Hühnerhaltung erkannt. In solchen Fällen<br />

wurden deutlich höhere Dioxinbelastungen im Blutfett nachgewiesen. Der Vergleich der Schwermetallbelastung<br />

in Blut und Urin mit Bodenmeßwerten ergibt keinen Hinweis auf einen diesbezüglich<br />

relevanten Expositionspfad, obwohl in Einzelfällen erhöhte Belastungen über den Nahrungspfad<br />

gesehen wurden. Frühere Anbau- und Verzehrsempfehlungen für bodennah wachsende Pflanzen,<br />

Geflügel, Eier und Kleintiere wurden daher beibehalten. Die Studie gehört zu den umfassendsten und<br />

gründlichsten Untersuchungen zur Frage der gesundheitlichen Belastung von Bewohnern durch Bodenkontaminationen.<br />

Nordenham (Unterweser). Im Frühjahr 1972 verendeten über 100 Rinder nach einem Weideauftrieb<br />

im Umfeld der örtlichen Bleihütte infolge einer akuten Bleiintoxikation. Die Bleihütte war seinerzeit<br />

bereits seit über 70 Jahren in Betrieb. In der Folge des o. g. Ereignisses fanden umfangreiche Immissionsuntersuchungen,<br />

Schwermetallbestimmungen in pflanzlichen Nahrungs- und Futtermitteln, wie<br />

auch Blutbleibestimmungen und Untersuchungen des Gesundheitszustandes seitens des Bundesge-<br />

91

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!