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4.2.2.4 Gesundheitsbezogene Umweltstandards: Stand und Perspektiven<br />

Im Rahmen des Workshops „Gesundheitsbezogene Umweltstandards: Stand und Perspektiven“<br />

(Hamburg, 9.-11. Juni 1999) wurde mit Vertretern der Wissenschaft und der verschiedenen in<br />

Deutschland aktiven Gremien, die sich mit der Ableitung gesundheitsbezogener Standards beschäftigen<br />

die Ergebnisse des o.g. Forschungsvorhabens (theoretische Problemanalyse und Synopsis-Studie)<br />

zur Diskussion gestellt. Mit dem Workshop wurde zugleich das Ziel verfolgt, den Dialog zwischen<br />

den verschiedenen Regelungsbereichen zu initiieren.<br />

Auf dem Workshop bestand Konsens darüber, daß für die Weiterentwicklung der Ableitung gesundheitsbezogener<br />

Standards in Deutschland zur Vermeidung von Doppelarbeit und für eine adäquate<br />

Vertretung des deutschen Standpunktes im internationalen Bereich einer Harmonisierung der Bewertungsverfahren<br />

eine hohe Bedeutung zukommt. Maßgebliche Gründe für die Notwendigkeit einer<br />

Harmonisierung sind unter anderem die Forderungen nach<br />

− Transparenz und Vermittelbarkeit der Methodik (Glaubwürdigkeit),<br />

− Vergleichbarkeit der Ergebnisse und<br />

− Erleichterung der Prioritätensetzung.<br />

Es bestand ferner Konsens über den Grundsatz, daß Bewertungskriterien, die sich aus der fachlichnaturwissenschaftlichen<br />

Faktenbewertung ergeben, möglichst klar von Bewertungskriterien, die<br />

Ausdruck politisch-gesellschaftlicher Wertsetzungen sind, getrennt werden sollten. In der Frage,<br />

welche Konsequenzen aus diesem Prinzip zu ziehen sind bzw. wie es in der Praxis umgesetzt werden<br />

sollte, bestanden allerdings unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten.<br />

Einige Diskutanten plädierten dafür, daß sich die Wissenschaft ausschließlich auf objektiv feststellbare<br />

Sachverhaltsaussagen beschränken sollte, während die Mehrheit der Auffassung war, daß in klar<br />

und eindeutig spezifizierten fachlichen Spezialaspekten wissenschaftliche Unsicherheiten durch<br />

konsensuale plausible Extrapolationen überbrückbar sein sollten. Einzelheiten hierzu sollten in Bewertungsleitfäden,<br />

die im Dialog zwischen Wissenschaft und Politik zu entwickeln sind, festgehalten<br />

werden. Diese beiden „Grundsatzpositionen“ führten auch in einer Reihe konkreter Sachfragen zu<br />

unüberbrückbaren Meinungsunterschieden, z.B. in der Frage, ob Extrapolationsfaktoren zur Anwendung<br />

kommen sollten, oder ob zur Übertragung tierexperimenteller Ergebnisse auf den Menschen<br />

Kenntnisse über den Wirkmechanismus zwingend erforderlich sind.<br />

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