APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)
APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)
APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Der Prozeß des Risikomanagement steht und fällt mit der richtigen Definition des anstehenden Problems<br />
und der Analyse seines naturwissenschaftlich-technologischen, gesundheitlichen, aber auch<br />
gesellschaftlich-politischen Kontextes. Hier sind Fragen zu beantworten nach:<br />
Der Art des Problems und seines Kontextes z.B.:<br />
− Was ist das Problem? Warum ist es ein Problem? Wie wurde es erkannt?<br />
− Welche Art von Wirkungen (reversible - irreversible) sind zu erwarten? Wann werden die Wirkungen<br />
eintreten (sofort - erst in weiter Zukunft, in späteren Generationen)? Handelt es sich um<br />
multiple Risiken von unterschiedlichem Gewicht?<br />
− Was sind die Quellen/Ursachen des Problems? Handelt es sich um eine Belastung aus mehreren<br />
Quellen/ aus mehreren Umweltmedien (Nahrungsmittel, Luft)?<br />
− Wer und wieviel Personen werden exponiert? Welche Expositionszeiträume sind zu erwarten<br />
(Kurzzeitbelastung - chronische Belastung)?<br />
− Wie beurteilen die Betroffenen die Risiken?<br />
Den Zielen des Risikomanagement-Prozesses z.B.:<br />
− Soll das Risiko selbst vermindert oder eliminiert werden?<br />
− Soll die unerwünschte Wirkung vermieden werden?<br />
− Soll das Risiko unter Erhaltung der Arbeitsplätze reduziert werden?<br />
− Soll die empfindlichste Risikopopulation geschützt werden?<br />
Der Zuständigkeit für den Management-Prozeß z.B:<br />
− Staat (Bund, Land, Kommune, Umweltschutzamt, Gewerbeaufsicht, Gesundheitsamt)<br />
− Verursacher (Anlagenbetreiber)<br />
− Bürger.<br />
Nach den mittelbar oder unmittelbar vom Risikomanagement-Prozeß Betroffenen<br />
(engl.„Stakeholders“) und nach deren Beteiligung am Prozeß z.B.:<br />
− Wer ist von den Risiken (aber auch von den Maßnahmen zur Beseitigung der Risiken) betroffen?<br />
− Wer verfügt über Informationen oder Expertisen?<br />
− Wer war in der Vergangenheit von ähnlichen Risiken betroffen?<br />
− Wer könnte bei Nichtbeteiligung verärgert sein und entsprechend opponieren?<br />
Als „Stakeholder“ kommen in Betracht:<br />
− Bürgerinitiativen<br />
− Repräsentanten kultureller, ethnischer oder wirtschaftlicher Gruppen und Verbände<br />
− lokale Behörden<br />
− der öffentliche Gesundheitsdienst<br />
− Industrie- und Handelskammer, Wirtschaftsverbände<br />
− Ärzteverbände<br />
− Gewerkschaften<br />
− Umweltverbände<br />
− Forschungseinrichtungen<br />
− staatliche Einrichtungen, die für Fragen der Standardsetzung verantwortlich sind.<br />
Die nationale und internationale Erfahrung zeigt, daß eine angemessene Beteiligung der Betroffenen<br />
(bzw. im weitesten Sinne Interessierten) zu einem effektiveren und letztendlich belastbareren Risikomanagement<br />
führt. Die Betroffenen bringen ihre Kenntnisse und Erfahrungen ein. Ihre Beteiligung<br />
führt zu einer besseren Akzeptanz der Entscheidungen. Im übrigen erklärt die von den europäischen<br />
59