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stung mit Schadstoffen in der Atemluft kann z.B. histologisch kaum von einer Lungenfibrose anderer<br />

Ursache differenziert werden.<br />

− Meist handelt es sich bei den im Umweltkontext von den Betroffenen beklagten Beschwerden um<br />

Befindlichkeitsstörungen, die auch eine Vielzahl nicht umweltbezogener Ursachen haben können.<br />

(z.B. Differentialdiagnose für Müdigkeit und Abgeschlagenheit in Kap. 2.1). Die Relevanz solcher<br />

Störungen (Krankheitswert) und die Bedeutung für die zukünftige gesundheitliche Entwicklung<br />

der Betroffenen sind noch weitgehend unklar.<br />

− Die Ursachen der meisten chronischen Volkskrankheiten sind unbekannt. Spielen Umweltfaktoren<br />

dabei eine Rolle? Und wenn ja, welche ?<br />

− Unter Umständen liegen einer Schadstoffwirkung keine monoton steigende Dosis-Wirkungsbeziehungen<br />

zugrunde, und es besteht im betroffenen Einzelfall eine besondere individuelle Empfindlichkeit<br />

bis hin zur Idiosynkrasien. Ähnliche Phänomene sind uns aus anderen medizinischen<br />

Fachgebieten, wie z.B. der Allergologie bekannt.<br />

− Häufig wird der banale Sachverhalt nicht berücksichtigt, daß eine erhöhte äußere oder innerkörperliche<br />

Schadstoffbelastung noch keine Krankheit ist.<br />

− Eine große Zahl von Betroffenen unter Umständen auch besonders sensible Bevölkerungsgruppen<br />

wie Kinder, Schwangere, Alte, Kranke, Hyperreagible werden durch Schadstoffe belastet.<br />

Es ist üblich geworden, eine bevölkerungsbezogene, präventivmedizinisch orientierte Umweltmedizin<br />

von einem individualmedizinischen Segment, der klinischen Umweltmedizin, zu unterscheiden. Als<br />

wesentliche Komponenten erscheinen demnach – in bewußter Vereinfachung – die Präventive Umweltmedizin<br />

und die sog. Klinische Umweltmedizin. Zwischen beiden bestehen vielfältige Beziehungen<br />

und fließende Übergänge.<br />

Arbeitsschwerpunkte der Umweltmedizin betreffen<br />

− die Expositionsermittlung,<br />

− die Wirkungsermittlung und Diagnostik,<br />

− die Betreuung, Beratung und Begutachtung,<br />

− die Abschätzung umweltbedingter Gesundheitsrisiken,<br />

− die vergleichende Risikoanalyse und -bewertung sowie die Risikokommunikation,<br />

− regulatorische und administrative Aufgaben,<br />

− die Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen für eine gesundheitsförderliche Gestaltung unserer<br />

Umwelt.<br />

Die Bearbeitung dieser Aufgabenfelder erfordert nicht nur medizinischen, sondern auch vielfältigen<br />

natur- und sozialwissenschaftlichen Sachverstand. Umweltmedizin ist deshalb in besonderem Maße<br />

zu fachübergreifender interdisziplinärer Kooperation aufgerufen. Umweltmedizin befaßt sich mit<br />

Populationen, Gruppen und Einzelpersonen. Im zuletzt genannten Fall betrifft dies hauptsächlich<br />

Personen, die einer vermuteten oder nachgewiesenen umweltbedingten Exposition ausgesetzt waren/sind<br />

(oder mit einer sich zukünftig andeutenden Belastung/Belästigung konfrontiert sind) und bei

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