18.07.2013 Aufrufe

APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)

APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)

APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zusammenwirken der Verantwortlichen für die Sektoren Gesundheit und Umweltschutz möglich ist.<br />

Deutschland hat diesen Gedanken aktiv unterstützt und dazu beigetragen, daß die Erste Europäische<br />

Konferenz „Umwelt und Gesundheit“ 1989 in Frankfurt stattfand. Die Konferenz, an der die<br />

Gesundheits- und die Umweltminister der europäischen Region teilnahmen, fiel in die Zeit des großen<br />

Umbruches im Osten und ermöglichte offene Diskussionen und richtungsweisende Beschlüsse. Als<br />

zentrales und wegweisendes Dokument wurde auf der Konferenz die Europäische Charta „Umwelt<br />

und Gesundheit“ verabschiedet, deren Grundsätze für lange Zeit Gültigkeit haben dürften. In dieser<br />

Charta werden u.a. Rechte und Pflichten definiert. Zu den Rechten ist dort ausdrücklich festgehalten:<br />

„Jeder Mensch hat Anspruch<br />

− auf eine Umwelt, die ein höchstmögliches Maß an Gesundheit und Wohlbefinden ermöglicht<br />

− auf Informationen und Anhörung über die Lage der Umwelt, sowie über Pläne, Entscheidungen<br />

2<br />

und Maßnahmen, die voraussichtlich Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben,<br />

− auf Teilnahme am Prozeß der Entscheidungsfindung."<br />

Als konkretes Ergebnis dieser WHO-Initiative wurde mit Sitz in Bilthoven (Niederlande), Rom und<br />

Nancy mit finanzieller Unterstützung der dortigen nationalen Regierungen das Europäische Zentrum<br />

für Umwelt und Gesundheit (European Centres for Environmental Health) eingerichtet.<br />

Die mit der Frankfurter Konferenz begonnenen Aktivitäten der WHO in Europa sind auch als<br />

Reaktion auf die wachsende Besorgnis der europäischen Öffentlichkeit über Umwelteinflüsse auf den<br />

Gesundheitszustand zu verstehen. In Vorbereitung auf die Konferenz der Vereinten Nationen über<br />

Umwelt und Entwicklung (UNCED), die 1992 in Rio de Janeiro stattfand, etablierte die WHO eine<br />

Kommission für Gesundheit und Umwelt, deren Bericht „Our Planet, our Health" der UNCED ein<br />

umfassendes Bild über die Weltgesundheitslage in diesem Kontext vermittelt.<br />

Zur Umsetzung des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung wurde in Rio ein Aktionsprogramm für<br />

eine gesellschaftlich und wirtschaftlich dauerhafte und umweltgerechte Entwicklung im 21.<br />

Jahrhundert verabschiedet. Diese sogenannte „Agenda 21“ basiert auf der Erkenntnis, daß eine<br />

dauerhafte und umweltgerechte Entwicklung von den Regierungen und Völkern neue Denkansätze<br />

verlangt. Ohne einen solchen Wertewandel würde die Umwelt noch stärker belastet werden, was<br />

letztlich die Lebensqualität und Gesundheit sowie die Chancen zukünftiger Generationen weiter<br />

beeinträchtigen würde.<br />

Zur Konkretisierung der 1989 im Rahmen der Europäischen Charta „Umwelt und Gesundheit“<br />

beschlossenen allgemeinen Zielsetzungen wurde in einem ersten Schritt zur 2. Konferenz „Umwelt<br />

und Gesundheit“ der WHO 1994 in Helsinki ein umfassender Situationsbericht über den<br />

umweltbezogenen Gesundheitsschutz in Europa vorgelegt. Dieser Bericht mit dem Titel „Sorge um<br />

Europas Zukunft (Concern for Europe’s Tomorrow)" wurde von dem Europäischen Zentrum für<br />

Umwelt und Gesundheit unter Einbeziehung des wissenschaftlichen Sachverstandes der Region

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!