APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)
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Infektionsdosen niedrig sind (z.B. Shigella-, EHEC- oder Cryptosporidieninfektionen) oder eine<br />
aerogene Übertragung (keimhaltige Aerosole) möglich ist. Auch bestimmte chemische Noxen treten<br />
im Trinkwasser und im Badewasser auf, wenngleich das Ausmaß der Exposition unterschiedlich ist,<br />
da die orale Aufnahme im Badewasser niedriger, die aerogene dagegen höher ist. Von Badebeckenwasser<br />
und Wasser aus Badegewässern können jedoch auch Risiken ausgehen, die beim Trinkwasser<br />
nicht gegeben sind:<br />
− Anreicherung von Stoffen bei im Kreislauf geführten Wasser<br />
− gleichzeitige Nutzung des Wassers durch viele Badegäste kann unter bestimmten Voraussetzungen<br />
auch bei intakter und ordnungsgemäß funktionierender Aufbereitung zur Übertragung von Infektionskrankheit<br />
führen<br />
− durch besondere ökologische Bedingungen für die Mikroorganismen<br />
− durch besondere Expositionsbedingungen.<br />
Sowohl in Badebeckenwässern als auch in Badegewässern steigt das Infektionsrisiko mit der Aufenthaltsdauer<br />
im Wasser, mit der Häufigkeit der Badewasserbenutzung und der Anzahl der Badenden.<br />
Das Infektionsrisiko sinkt bei einer allgemein guten Qualität des Badewassers, was in Beckenbädern<br />
durch entsprechende Aufbereitungsmaßnahmen erreicht wird. Die Qualität der Badegewässer hängt<br />
vor allem vom Gesamtzustand des jeweiligen Gewässers ab. Lediglich bei kleinen Binnengewässern<br />
kann auch die Zahl der Badenden von Bedeutung sein.<br />
Badewasser ist durch Umwelt-Surveys bisher nicht erfaßt worden. Studien zur Exposition beschränken<br />
sich auf Modellprojekte. Eine Synopsis solcher Studien existiert bisher nicht. Jedoch wird für<br />
Badebeckenwässer an einer solchen Zusammenstellung derzeit gearbeitet. Badegewässer werden<br />
regelmäßig gemäß EG-Badegewässer-Richtlinie (76/160/EWG)flächendeckend überwacht. Für die<br />
Badesaison 1997 ließ sich u.a. feststellen:<br />
− die Probenahmehäufigkeit an den deutschen Badegewässern hat im Vergleich zu den vergangenen<br />
Jahren stark zugenommen (1995 erfüllten 35,4 % der Badegebiete nicht die Mindestanforderungen<br />
der RL hinsichtlich der Probenahmehäufigkeit; 1996: 22,9 %, 1997: 2,8 %); auch die Zahl der Badegebiete<br />
(Küste und Binnenland), die die Mindestanforderungen der Richtlinie hinsichtlich der<br />
Einhaltung der Werte und Leitwerte zur Badewasserqualität nicht erfüllten, hat sich deutlich verringert<br />
(1995: 11,9 % (entspricht 271 Badegebieten); 1996: 11,7 % (entspricht 264 Badegebieten);<br />
1997: 7,3 % (entspricht 155 Badegebieten))<br />
− Überschreitungen der RL-Anforderungen bestehen vor allem bei der Konzentration an gesamtcoliformen<br />
und fäkalcoliformen Bakterien und im geringeren Umfang bei der Konzentration an Mineralölen,<br />
Tensiden und Phenolen.<br />
Gründe für diese Überschreitungen sind große Wasservogelbestände, Hochwasser nach starken Regenfällen,<br />
Untergrundbeschaffenheit (Schlamm, Sand, Lehm) sowie die hohe Zahl an Badegästen.<br />
Im Vergleich zu den Vorjahren zeichnet sich, wie oben dargestellt, sowohl an der Küste als auch im<br />
Binnenland eine Verbesserung der Gewässerqualität ab. Ein Bezug zwischen dem Gesundheitszustand<br />
der Bevölkerung und den oben angeführten Daten zur Badegewässerqualität kann nicht hergestellt<br />
werden. Es gibt jedoch international und aus Deutschland eine Reihe epidemiologischer Studien über<br />
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