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APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)

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In dänischen Untersuchungen wird darauf hingewiesen, daß das relative gesundheitliche Risiko von<br />

Arbeitnehmern in der Abfallwirtschaft im Hinblick auf allergische Atemwegserkrankungen, Infektionen,<br />

neurologische Beschwerden und Erkrankungen des Magen-Darm-Bereichs signifikant höher ist<br />

als bei der gesamten Arbeitnehmerschaft. Als Ursache hierfür werden hohe Expositionen gegenüber<br />

Mikroorganismen und Toxinen angesehen. Die Luftkeimkonzentrationen unterliegt starken Schwan-<br />

kungen (zwischen 10 1 -10 7 koloniebildende Einheiten/m 3 ) in Abhängigkeit von Zeit und Ort der Pro-<br />

benahme.<br />

Die Gesundheitsrisiken beim Umgang mit Siedlungsabfällen lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

− Infektionserkrankungen, die durch den Austrag von Bakterien vor allem aus Rohmüll verursacht<br />

werden<br />

− relativ seltene Infektionserkrankungen durch fakultativ pathogene Pilze (z.B. Aspergillus fumigatus)<br />

− durch Endotoxine gramnegativer Enterobakterien verursachte entzündliche, grippeähnliche Erkrankungen<br />

− allergische Erkrankungen der Atemwege, für die u.a. Expositionshäufigkeit, Konzentration und<br />

Beschaffenheit der inhalierten Allergene von Bedeutung sind.<br />

Ein kritisches und noch unvollkommen untersuchtes Problem im Zusammenhang mit Müll oder<br />

Abfall ist die mögliche allergene Belastung.<br />

Die Fachtagung „Gesundheitliche Risiken durch Keimemissionen bei der Einsammlung, beim Transport<br />

und bei der Verarbeitung häuslicher Abfälle“ und der Workshop „Methoden der Sammlung und<br />

des Nachweises luftgetragener Bakterien und Pilze sowie deren Endo- und Exotoxine“, welche im<br />

März 1998 in München durchgeführt wurden, kamen demgegenüber, bezogen auf Deutschland, hinsichtlich<br />

des gesundheitlichen Risikos von Arbeitnehmern in der Abfallwirtschaft zu folgenden Ergebnissen:<br />

− Die Auswirkungen der mikrobiellen Keimemissionen auf die Gesundheit von Müllwerkern in<br />

Deutschland sind als gering zu bezeichen;<br />

− es liegen keine eindeutigen Befunde vor, wonach das Personal vermehrt anfällig ist gegenüber<br />

allergischen Erkrankungen (u.U. durch erhöhte Antikörpertiter im Blut);<br />

− es besteht nach wie vor erheblicher Standardisierungs- und Normierungsbedarf bei Luftkeim- und<br />

Toxinuntersuchungsverfahren (z.B. keine Vergleichsmöglichkeiten bei verschiedenen Meßmethoden,<br />

große Schwankungen bei den Messungen; ubiquitäres Vorkommen von relevanten Mikroorganismen);<br />

Anmerkung: im Bereich Arbeitsschutz gibt es mittlerweile erste Empfehlungen zu<br />

Meßmethoden und lüftungstechnische Orientierungswerte für die Durchführung von Arbeitsplatzuntersuchungen;<br />

− die bisherigen Untersuchungsergebnisse berücksichtigen nicht die Auswirkungen einer Langzeitexposition<br />

auf die menschliche Gesundheit;<br />

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